Also erstmal finde ich du (oder besser Sie, Lieber Ditmar?) solltest deinen Ton etwas herunterfahren. Ich finde es gut, dass bestimmte Stadträte sich, über die Vorlangen die Ihnen vorgelegt werden, Gedanken machen. Sie haben das dann gemacht, als das Thema im Stadtrat war. Ich finde das ok so. Wann soll denn sonst drüber nachgedacht werden, wenn nicht vor der Abstimmung? Das ist immer noch rechtzeitig, denn sonst bräuchten wir keine Abstimmung. Mag sein das die Vorschläge nicht zu 100 % durchdacht waren, aber die Stadträte sind nun mal ehrenamtlich tätig. Mir ist es lieber, dass durch ein scheinbar Unnötiges gutachten, 60.000 € ausgegeben werden, als mit der Zweitbesten variante, Millionen zum Fenster raus geschmissen werden. Das wäre nämlich nicht das erste Mal.
Naja zu Bürgerinitiativen bin ich nicht uneingeschränkt positiv eingestellt. Es gibt in der Altmark eine BI gegen CO²-Verpressung, eine gegen ein Steinkohlekraftwerk, eine BI für die A14, eine BI gegen die A14, eine BI im Landkreis Stendal gegen eine Hähnchenmastanlage, eine im Altmarkkreis Salzwedel mit demselben Hintergrund. Und nicht zu vergessen die BI in einem Dorf bei Stendal, gegen zwei Ex-Häftlinge, wobei aber dieselben Leute vor einigen Jahren bei einer Vergewaltigung im Dorf gesagt haben: "Die (12jährige) ist eine Schlampe, die mit jedem ins Bett geht" und "Die soll ihn nicht anzeigen, verbaut sie ihm doch die ganze Zukunft." Der Kinderschänder ist Teil dieser BI. Davon das der Dorfbürgermeister selbst mal im Knast saß will ich gar nicht reden. Nicht zu vergessen die BI gegen den zweigleisigen Ausbau der Amerikalinie, die sich vor ein paar Tagen gegründet hat. Dabei hat die Altmark (also der Altmarkkreis Salzwedel und der Landkreis Stendal) zusammen weniger Einwohner als Magdeburg und das waren nur die BIs die mir ohne großes nachdenken eingefallen sind. Sicher die BIs haben alle irgendwo ihren hehren Ziele, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen.
Das die Leute mittels "Die da oben…", nach ein paar Jahren die Ergebnisse eines Bürgerentscheides kommentieren, kommt nicht zum ersten Mal vor und zeigt für mich persönlich, dass es die viel zitierte Politikverdrossenheit in der Form nicht gibt, sondern es oft viel mehr mit Ahnungslosigkeit zu tun hat. Jemand der verdrossen ist, kennt sich nämlich sehr gut in der Politik aus. Das nun eine Stadträtin in das gleiche Horn "Die da oben ..." stößt, finde ich unsagbar peinlich und populistisch.
Aber nach meinem Rundumschlag zurück zum Thema: Ja, die ursprüngliche Variante ist die beste. Mir hat es diese auf den Stadtratsseiten verfügbare Präsentation (die wohl auf Grundlage des 60.000 € Gutachten entstanden ist) gezeigt. Klar ist aber auch das die Alternativvorschläge mehr als nur Schnapsideen waren. Es gab auch Gründe die dafür gesprochen haben, aber die Vorteile reichten nicht aus, um nur ansatzweise mit der "Opernhaus-Variante" mitzuhalten. Aber mir war es im Vorfeld nicht klar, dass es so deutlich wird. Also hat sich das Gutachten für mich schon gelohnt. Auch wenn ich kein Magdeburger Bürger mehr bin.