Autor Thema: Bund schlägt Fortführung kommunaler Nahverkehrsfinanzierung vor  (Gelesen 5667 mal)

Offline Stammfahrgast

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Offline Ditmar

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Das sieht doch ganz gut aus, jetzt könnten die MVB eigentlich neue Wagen auf den Weg bringen.

Offline NGT8D

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Rettet Bus und Bahn – Bundesweiter Aktionstag am 23. Juni

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu bundesweiten Aktionen am 23. Juni aufgerufen.

ver.di fordert gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und  den Kommunen, dass sich der Bund über das Jahr 2019 hinaus an der Verkehrsfinanzierung in den Kommunen beteiligt, die Mittel dafür bedarfsgerecht erhöht und auch die für den Nahverkehr erforderlichen Regionalisierungsmittel aufstockt.

Neben der zunehmend schlechter werdenden Situation der Infrastruktur im kommunalen Nahverkehr ist auch die künftige Finanzierung ungewiss. Obwohl die Novellierung des Regionalisierungsgesetzes bereits zu Beginn des Jahres 2015 hätte erfolgen müssen, ist es zwischen Bundesrat und Bundesregierung noch immer zu keiner Einigung über die Höhe der Regionalisierungsmittel für den Schienen- und kommunalen Nahverkehr gekommen. Die bisherigen Bundeszuschüsse zur Verkehrsentwicklung in den Kommunen nach dem Entflechtungsgesetz sind seit 2014 nicht mehr für den Verkehr reserviert. Ihre Fortführung nach 2019 ist nicht gesetzlich verankert, zum Abbau des Sanierungsrückstandes gibt es keinerlei Unterstützung für die Kommunen.

„Wir befürchten, dass die unzureichende Finanzierung des Nahverkehrs zu Einschränkungen im Angebot führt. Wachsenden Städten droht zudem ein Verkehrskollaps, sofern sie den Nahverkehr nicht ausbauen können“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. „Der ÖPNV gehört zur Daseinsvorsorge, die die Bürger erwarten dürfen. Die Kommunen dürfen mit dieser Aufgabe nicht allein gelassen werden, Bund und Länder müssen in der Verantwortung bleiben.“ Die Sicherung einer auskömmlichen  und dauerhaften Finanzierung von Infrastruktur und Betrieb, der Nachholbedarf sowie Neu- und Ausbau des gesamten ÖPNV unter Beteiligung des Bundes sei dringend notwendig. Daher müsse eine Anschlussregelung an die 2019 auslaufenden Entflechtungsmittel für den kommunalen Nahverkehr in bedarfsgerechter Höhe sowie eine Erhöhung und Dynamisierung der Regionalisierungsmittel dringend erfolgen, so die Gewerkschafterin.

Bundesweit belaufe sich der kommunale Investitionsrückstand mittlerweile auf 118 Milliarden Euro. Davon entfielen 4 Milliarden Euro auf den kommunalen Nahverkehr, dessen Rückstand jährlich um weitere 330 Millionen Euro anwachse.

Betriebsräte und gewerkschaftliche Vertrauensleute aus mehr als 60 Unternehmen haben deshalb öffentliche Aktionen geplant und eine Unterschriftensammlung initiiert. Die Unterschriften für die ver.di-Kampagne „Rettet Bus und Bahn!“ werden am 2. Juli im Bundesfinanzministerium übergeben.


Hinweis für die Redaktionen:
Aktivitäten werden in allen Landeshauptstädten und zahlreichen weiteren Städten stattfinden, beispielsweise mit dem ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle in Berlin. Auch Geschäftsführungen der Verkehrsunternehmen werden sich an Aktivitäten beteiligen.

Für Rückfragen zu Aktivitäten in einzelnen Städten:
Maya Schwiegershausen 030/6956-2654


Quelle: http://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++2f731622-1664-11e5-ae38-5254008a33df

Offline NGT8D

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ver.di Aktionstag „Rettet Bus und Bahn“ – Podiumsdiskussion über zukünftige Finanzierung des Nahverkehrs

Mit bundesweiten öffentlichen Aktionen forderte am Dienstag die Vereinte Dienstleistungs­gewerkschaft (ver.di) mit ihren Mitgliedern und rund 60 Verkehrsunternehmen des ÖPNV eine verlässliche Finanzierung für ihre Branche. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) unterstützten den Aktionstag und beteiligten sich an einer Podiumsdiskussion.

Der Betrieb des kommunalen ÖPNV wird durchschnittlich nur zur Hälfte aus Fahrgeldeinnahmen gedeckt. Verkehrsunternehmen müssen die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur wie Gleise, Haltestellen oder Fahrleitungen stemmen. Der Bund unterstützt Investitionen mit finanziellen Mitteln durch das Regionalisierungsgesetz und dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Dennoch ist ein Investitions- und Instandhaltungsstau an der Infrastruktur und im Bereich der Fahrzeuge unverkennbar.

„Besonders schmerzt uns die Strecke Lüneburger / Lübecker Straße. Hier haben wir bereits heute aufgrund des schlechten Gleiszustands Langsamfahrstellen für unsere Straßenbahnen“, sagt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel bei der Podiumsdiskussion.

„Bis 2019 planen wir mit Investitionen von rund 245 Millionen Euro für Infrastruktur und Fahrzeuge. Doch nach 2019 steht ein großes Fragezeichen, weil die Finanzierung ungeklärt ist“, so Birgit Münster-Rendel. „Hier gehen wir volles Risiko, denn für eine Planung benötigt man ca. 5 Jahre Vorlauf, die wir heute schon angehen, um einen Ausbau schnell umsetzen zu können.“

Grund dafür ist die Unklarheit über die Fortführung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und des Entflechtungsgesetzes. Mit der gestrigen Podiumsdiskussion und dem ver.di Aktionstag soll der Handlungsdruck auf die politischen Entscheider weiter aufrecht erhalten werden.

An der Podiumsdiskussion zum Thema zur zukünftigen Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs nahmen der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, Gerd Doepelheuer als Landesfachbereichsleiter Verkehr von ver.di, Werner Faber vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sowie Bundestagsabgeordneter Tino Sorge (CDU) und Holger Hövelmann, Landtagsabgeordneter SPD, teil.

Hintergrund

Der Aktionstag „Rettet Bus und Bahn“ fand deutschlandweit statt. ver.di bezieht in seinen Aktionstag neben den Verkehrsunternehmen und deren Beschäftigten auch die Fahrgäste und die Öffentlichkeit mit ein. Über die Internetseite http://verkehr.verdi.de und durch Unterschriftensammlungen vor Ort kann jeder seine Stimme für die Aktion „Rettet Bus & Bahn“ abgeben. Die so gesammelten Stimmen und Unterschriften werden am 2. Juli im Bundesfinanzministerium übergeben.

Mit den gemeinsamen Aktionen soll Aufmerksam gemacht werden, dass dem ÖPNV in Deutschland das Geld für dringende Investitionen fehlt. Mit Blick auf die Finanzierung steuert der öffentliche Nahverkehr in den kommenden Jahren auf gewaltige Probleme zu. In Summe geht es deutschlandweit um jährlich rund 9 Milliarden Euro, deren Finanzierung spätestens ab dem Jahr 2019 ungesichert ist. Über die Höhe der Regionalisierungsmittel wird derzeit gestritten, der Vermittlungsausschuss des Bundesrates wurde angerufen.

Darüber hinaus muss eine Nachfolgeregelung für das Ende 2019 auslaufende Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), das den Ländern bislang jährlich rund 330 Millionen Euro für Großvorhaben des kommunalen Nahverkehrs zur Verfügung stellt, gefunden werden.

Ebenfalls noch unklar ist die Fortführung der Entflechtungsmittel von jährlich 1,33 Milliarden Euro über das Jahr 2019 hinaus. Es wird deutlich: Die Fortführung der drei gesetzlichen Förderprogramme ist bislang nicht geklärt, eine langfristige Investitions- und Planungssicherheit ist nicht gegeben.

Quelle: http://www.mvbnet.de/ver-di-aktionstag-rettet-bus-und-bahn-podiumsdiskussion-ueber-zukuenftige-finanzierung-des-nahverkehrs/
« Letzte Änderung: 24. Juni 2015, 15:15:31 von NGT8D »

Offline Stammfahrgast

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Re: Bund schlägt Fortführung kommunaler Nahverkehrsfinanzierung vor
« Antwort #5 am: 04. Oktober 2015, 09:59:16 »
Beim Flüchtlingsgipfel haben die Länderchefs fast nebenher zwei Dauerquerelen entschärft. Der Bund zahlt weiter für den Schienenpersonen-Nahverkehr.

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Foerderung-fuer-die-Schiene-Land-profitiert-stark;art4319,3448868

Offline Ditmar

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Re: Bund schlägt Fortführung kommunaler Nahverkehrsfinanzierung vor
« Antwort #6 am: 07. Oktober 2015, 14:47:19 »
UgSA | Freiimfelder Straße 74 | 06112 Halle (Saale)

Datum: 07.10.2015

Kahlschlag im Öffentlichen Nahverkehr im Osten?

ÖPNV-Unternehmen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt befürchten massive
Einschränkungen

Potsdam, Magdeburg, 7. Oktober 2015

Die Verkehrsunternehmen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt warnen
eindringlich vor den Konsequenzen der Einigung der Ministerpräsidenten mit
der Bundesregierung über die Zukunft der Nahverkehrsfinanzierung.
Am 24. September 2015 habe man sich zulasten der ostdeutschen Länder auf
einen unfairen Kompromiss bei den Regionalisierungsmitteln geeinigt, erklären
die Chefs der Verkehrsbetriebe aus Potsdam, Magdeburg, Halle, Cottbus,
Frankfurt/Oder, Brandenburg/Havel, Eberswalde sowie weiterer regionaler
Verkehrsunternehmen. Diese Einigung werde für Ostdeutschland zu
erheblichen Einschränkungen im Schienenpersonennahverkehr und im
kommunalen ÖPNV führen, heißt es. Alleine für Sachsen-Anhalt werden in 10-
15 Jahren rund 110 Mio. € pro Jahr gegenüber dem Status Quo fehlen. Das
könne im kommunalen Bereich niemand verkraften. Für Brandenburg sind die
Zahlen mit rund 90 Mio. € pro Jahr ähnlich schmerzhaft. Auch die anderen
ostdeutschen Länder seien entsprechend betroffen.
Wenn die betroffenen ostdeutschen Landesregierungen schon derart
fahrlässig verhandelten, sei nun eine konzertierte Aktion zu erwarten, um noch
Kompensationen zu erreichen. Das betreffe auch die Mittel für Investitionen in
den kommunalen Verkehr. Thüringen hat gerade erste Signale gesetzt, dass die
Einigung nicht 1:1 umgesetzt werden kann. Die anderen Länder müssten sich
nun schnell und geschlossen dazu äußern.
Andernfalls, so heißt es aus den Verkehrsunternehmen, müsse man erwarten,
dass die Länder die Millionenlücke mit eigenen Mitteln auffüllen. Anderenfalls
ist der öffentliche Verkehr als wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge und
Beitrag zu den Klimaschutzzielen gravierend gefährdet.

Die UgSA ist eine Interessengemeinschaft der Verkehrsunternehmen des
Landes Sachsen-Anhalt, zur Förderung der Weiterentwicklung des ÖPNV mit
den Zielen: Verbesserung der Kundenorientierung, der Wirtschaftlichkeit, der
Umweltfreundlichkeit sowie der Steigerung der Attraktivität.

Offline Tatra-Fan

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Re: Bund schlägt Fortführung kommunaler Nahverkehrsfinanzierung vor
« Antwort #7 am: 07. Oktober 2015, 17:34:05 »
(Ironie an) Schöne Aussichten wenn das so kommt.....(Ironie aus)

Offline NGT8D

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