Auch wenn ich pedantisch wirken möge, möchte ich versuchen das ganze anders herum aufzuziehen: Warum wird so selbstverständlich von möglichen Kosten-Nutzen-Erwägungen oder der geringen Nutzungsfrequenz dieses Abzweigs gesprochen, wenn a) niemand hier sicher weiß, wieviel Geld wofür aufgewendet wird und b) man vielleicht erstmal
für einen guten ÖPNV argumentieren sollte und das heißt m.E. auch nicht Argumente dafür liefert, den ÖPNV-Ausbau nur möglichst minimal umzusetzen.
Sollte das Argument nicht eher sein: ja, wir bauen natürlich diesen Abzweig, weil es a) wichtig ist, dass im Störungsfall der Fahrgast so gut wie möglich und so nah wie möglich an sein Fahrziel gelangt und b) weil jeder seit nunmehr drei Jahren sehen kann, wie wichtig und richtig es war, dass in der Vergangenheit Gleiskreuzungen gebaut worden sind, die Abzweige enthalten, die vorher
nie regulär genutzt worden sind. (Bsp. Olvenstedter Straße -- Adelheidring, das vollständige Gleisviereck am Westring, die Abzweige Südost und Nordost Breiter Weg -- Allee-Center; alle anderen vielfachen Abzweige, die ansonsten in Umleitungsfällen genutzt werden, mal weggelassen, weil sie hoffentlich jeder auf dem Schirm hat).
Stellt euch mal vor, es wären schon immer nur die Abzweige gebaut worden, die für eine bestimmte Linienführung notwendig gewesen sind: Magdeburg hätte seit mehreren Jahren kein vernünftiges Straßenbahnnetz mehr bzw. viel mehr Dauer-SEV.
Zuletzt: Autofahrer können vom Breiten Weg vom Süden kommend in Richtung Westen auf die ERA abbiegen. Von der OvG geht das auch. Sind das nicht auch zwei "Abzweige", die sehr nah beinander liegen? Stellt euch mal vor, was los wäre, wenn die Stadt spontan dies bspw. vom Breiten Weg unterbindet. (Die Diskussion gibt es ja schon; noch auf kleiner Flamme, aber es gibt eine!). Was ich sagen will: Schienen weg = kein Problem, Straße weg = Riesen Aufschrei; Schienen bauen = Riesenaufwand, Straße bauen = problemlos möglich. Das ist das grundlegende Problem, wie in Deutschland Infrastrukturdiskussionen verlaufen (müssen): eine Straße für Autos zu bauen ist der Normalfall, hier bedarf es keiner Wirtschaftlichkeitsprüfung; jede andere Infrastruktur für Nicht-Autonutzer möchte bitte begründet, Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit nachgewiesen werden ... Ich schweife ab
Das war erstmal mein Senf dazu.