Ich erlaube mir meine Anmerkungen aus dem Gelben Forum hier einzustellen (leicht modifiziert, da ich die Punkte der Debatte mit einarbeite, außerdem muss ich hier nicht erwähnen das ich mich auf Magdeburg beziehe, da das sich aus der Logik des Forums ergibt. Außerdem konnte ich ein paar Rechtschreibfehler auch noch verbessern

):
- Ob ein früheres einsetzen der beiden Räumstraßenbahnen so viel gebracht hätte, wenn das Problem Schneeverwehungen sind, bin ich mir nicht so sicher. Ich erlaube mir die Aussage der Fahrerin durchaus anzuzweifeln.
- Der Innsbrucker Bürgermeister sagte, das ÖPNV oberste Priorität haben muss. Genau das war bei uns ein Teil des Problems: Teilweise war es so, dass der Schnee von der Straße aufs Gleis geschoben wurde. Der ÖPNV hat seitens der Stadtverwaltung nicht die Priorität die ich mir wünschen würde. Das zeigt sich nicht nur beim Winterdienst.
- Das bemängelt wird, dass keine Nebenstraßen geräumt wurde, ist eine typisch deutsche Haltung. Wenn alle Fußwege, Radwege und Haltestellen, für die die Stadt zuständig ist geräumt sind, kann man den Anfangen die Nebenstraßen zu räumen. Aber auch erst dann. Eine Aussage "Wir räumen die Radwege nicht, die Leute sollen bei dem Wetter doch bitteschön nicht mit dem Rad fahren", wie sie konkret in Magdeburg getätigt wurde finde ich unangemessen. Auch wenn ich selbst, bei den Temperaturen nicht aufs Rad steige...
Ich finde Radverkehr ist Partner des ÖPNV, nicht Gegner, daher habe ich kein Problem damit, wenn die Radfahrer auch zu ihrem Recht kommen, sorfern sie sich denn bei Minusgraden raus trauen. - Das der Chef der Winterdienstfahrzeugelobby sagt, die Städte kaufen zu wenig Winterdienstfahrzeuge, ist jetzt keine Erkenntnis, die mich vom Hocker haut.
- Das man im Vorfeld Züge absagt, verbuche ich unter dem Sprichwort "Wie man's macht man macht es verkehrt." Bei in der Pampa liegengeblieben Zügen, gäbe es auch negative Berichterstattung. Wahrscheinlich sogar in noch größerem Umfang.
- Das erstmals die alten Stecken räumt, auf denen auch Regionalzüge fahren finde ich richtig. Es wird bei einem plötzlichen Wintereinbruch immer eine Priorisierung geben müssen.
- Die bei den Aufnahmen vom Schneepflug auf der SFS (wie gesagt, ich finde es richtig, dass die nicht ganz oben in der Prioritätenliste ist) ist sowohl hinten als auch vorn kein Schnee. Daher hätte man sich die polemische Frage warum der nicht schon vorher gefahren ist, sparen können.
- Der Bericht nennt als Positivbeispiel Länder grundsätzlich strengere Winter/mehr Schnee oder beides haben. Natürlich läuft es da besser, weil die auch einfach mehr Routine haben. Meine persönliche Erinnerung an den Winter 2009/2010 ist nur noch minimal vorhanden, wenn überhaupt. Das mag natürlich bei Unternehmen anders sein, dennoch macht es aber schon etwas aus, ob man einmal in 10 Jahren oder 10x in einem Jahr 40 cm Neuschnee hat. Eine Routine kann bei ersterem kaum bis gar nicht entstehen.
- Mag sein, dass die DR in der DDR 20000 Leute im Winterdienst hatte, aber auch die konnten 1978 nichts ausrichten, darauf wurde nicht mal mit einem Halbsatz erinnert.
Fazit: Mir ist da zu viel zu viel Polemik in dem Bericht.
Ich bin mir sogar sicher das es durchaus Verbesserungspotenzial - im Winterdienst für Schienengebundene Verkehrsmittel - gibt. Der Bericht hat mich aber mal so gar nicht abgeholt...