Autor Thema: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog  (Gelesen 24587 mal)

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #75 am: 23. Juni 2023, 17:25:37 »
102 Jahre Straßenbahnverkehr nach Westerhüsen

In diesem Beitrag schreibt Ralf Kozica vom Verein IGNah e.V. über die Geschichte der Straßenbahnstrecke vom Buckauer Wasserwerk in Richtung Süden bis nach Schönebeck-Frohse.

Ab Samstag, dem 1. Juli finden ab 14 Uhr zahlreiche Vorführungen statt, bei denen sowohl für die Ohren, als auch für die Augen einiges geboten wird.

Wenn der Bürgerverein Salbke, Westerhüsen, Fermersleben e.V. am 1. und 2. Juli 2023 ein großes Fest zum 1200-jährigen Bestehen Westerhüsens auf dem Gelände an der Gierfähre ausrichtet, können die Gäste mit der Straßenbahn anreisen. Neben der regulären Linie 2 fährt nachmittags auch eine historische Straßenbahn als Linie 77. Und das ist nur konsequent, denn auch die Straßenbahn prägte die Geschichte des Stadtteils.

Industie als Motor für den Nahverkehr

Viele Väter begründeten vor mehr als einhundert Jahren den Gedanken, die Vororte Westerhüsen, Salbke und Fermersleben mit einer elektrischen Kleinbahn an Magdeburg anzubinden.
Die Vorort-Gemeinden strebten in den 1900er Jahren die Eingemeindung nach Magdeburg an, versprach dies doch Annehmlichkeiten wie den Bau von Wasser-, Gas- und Stromanschlüssen sowie leistungsfähiger Verkehrswege.
Die Stadt Magdeburg hoffte im Gegenzug, an den zu erwartenden Steuereinnahmen aus Industrieansiedelungen und dem damit verbundenen Wohnungsbau teilhaben zu können.
Nicht zuletzt die Industrieunternehmer selbst, maßgeblich der Industrielle Rudolf Wolf, wünschten für ihre Belegschaften eine Verkehrsverbindung zwischen Wohn- und Arbeitsorten.

Die Magdeburger-Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft MSEG zeigte sich aufgrund der geringen Rentabilität einer Netzerweiterung desinteressiert an der Erschließung der Vororte mit einer Straßenbahn.


Endstelle Buckau Wasserwerk. Hier endete vor über 100 Jahren die Fahrt in Richtung Süden. Die Vorortbahn gehörte nicht zur Magdeburger Straßenbahn Eisenbahn Gesellschaft MSEG. Bild: Ralf Kozica

Straßenbahn in Eigenregie

So entschloss sich die Stadt Magdeburg den Vororten in den Eingemeindungsverträgen den Bau einer Bahn zuzusagen, um bei zukünftigen strategischen Entscheidungen handlungsfähig zu bleiben. Am 1. April 1910 wurde die Eingemeindung der Dörfer Westerhüsen, Salbke und Fermersleben vollzogen. Um den zugesagten Bahnbau ohne die MSEG realisieren zu können, gründete die Stadt am 27. August 1912 die »Magdeburger Vorortbahnen-AG« als kommunalen Betrieb. Mehrheitsaktionär war die Stadt Magdeburg. Als weiterer Aktionär brachte die »Bergmann Elektricitäts-Werke AG« Berlin erhebliches Kapital und die technische Kompetenz für den Bahnbau ein.

Mit Beginn des 1. Weltkriegs 1914 hatte die Produktion kriegswichtiger Rüstungsgüter Vorrang, der Bau der Vorortbahn musste zurückstehen. Zwei Männer trieben jedoch den Bau der Vorortbahn über die Jahre gegen alle Widrigkeiten erfolgreich voran: Der Direktor der Vorortbahngesellschaft Herkt und der Stadtrat Prof. Dr. Landsberg. Am 16. September 1921 fuhr endlich der erste Vorortbahn-Zug auf der 6,3 Kilometer langen Strecke von Westerhüsen bis Buckau.

Die Vorortbahn war von Beginn an nicht wirtschaftlich zu betreiben. In Buckau mussten die Fahrgäste von der MSEG in die Vorortbahn umsteigen. Der relativ teure Staffeltarif führte dazu, dass die Arbeiter der Südoster Betriebe lieber mit dem Fahrrad oder der Eisenbahn zur Arbeit fuhren. Außerdem schwankte das Fahrgastaufkommen stark, denn es fand ja eigentlich nur Berufsverkehr statt. Und der Betriebshof in Westerhüsen erforderte frühen Arbeitsbeginn und spätes Arbeitsende der Vorortbahner, um die Züge für die Fahrgäste bedarfsgerecht aus- und einrücken zu lassen.

Während der Inflationszeit 1922/23 ging die Vorortbahn wirtschaftlich in die Knie. Da inzwischen die Stadt Magdeburg die Aktienmehrheit der MSEG erworben hatte, bestimmte sie die Betriebsübernahme auf der Vorortbahnstrecke durch die MSEG ab Februar 1923.

Mit der S-Bahn nach Schönebeck

Die Einführung eines durchgehenden umsteigefreien Verkehrs von Westerhüsen in die Magdeburger Innenstadt verbesserte die Rentabilität der Vorortbahnlinie nicht. Der Betriebshof Westerhüsen wurde sogar von 1923 bis 1926 stillgelegt. Erst 1926 zog wieder Betriebsamkeit ein, als schrittweise die Verlängerung der Vorortbahnstrecke von Westerhüsen bis Schönebeck in Betrieb genommen werden.

Ab 8. September 1926 verkehrten zwei Vorortbahn-Linien:
Linie 12
Westerhüsen – Breiter Weg – Staatsbürgerplatz (heute Universitätsplatz) mit rund 11 km Länge
Linie 14
Schönebeck – Breiter Weg – Staatsbürgerplatz mit rund 17 km Länge

 In den nächsten Jahrzehnten wechselten immer mal wieder die Linienführungen – und die Staatsformen. Der Streckenabschnitt in Buckau, Fermersleben, Salbke und Westerhüsen blieb jedoch stets für den Berufsverkehr zu den in Südost ansässigen Industriebetrieben wichtig. Am 29. Juni 1969 war allerdings letzter Betriebstag der Linie 14 auf der Strecke zwischen Westerhüsen und Schönebeck. Dieser wenig ausgelastete Abschnitt wurde stillgelegt. Mit der Eisenbahn erreichten die Bewohner des Magdeburger Umlandes ihre Arbeitsplätze in Südost einfach schneller. Insbesondere als die Deutsche Reichsbahn ab 29. September 1974 einen attraktiven S-Bahn-Verkehr zwischen Schönebeck und Zielitz einrichtete. Mit der Stilllegung der »14« von Westerhüsen nach Schönebeck war auch der Staffeltarif Geschichte, bei der Straßenbahn galt fortan der Einheitstarif von 15 Pfennig für die Einzelfahrt mit Umsteigeberechtigung – bis zur Einführung der D-Mark im Rahmen der Wirtschafts- Währungs- und Sozialunion am 1. Juli 1990.


In einer Brombeerhecke neben der Eisanbahnstrecke verliert sich die Spur. Oben verkehrt seit 1969 die S-Bahn.


In Westerhüsen ist der aufgegebene Streckenast noch erkennbar. Hinter der Wendeschleife liegen immernoch Gleise.


Im Sand verlaufen: Die Gleise der ehemaligen Vorortbahn sind bei Frohse auf einem Parkplatz neben der Straße zu sehen.

Wechselnde Gesichter

Bei der Betriebseröffnung 1921 fuhren Fahrzeuge, die ganz dem Zeitgeist entsprachen und den Bezug zu den architektonischen Linien der Neuen Sachlichkeit keinesfalls leugneten.
Ab 1970 eroberten Tatra-Wagen auf der »2«, der »12« und der »22« die Gleise und sicherten einen zuverlässigen Berufsverkehr in das Industriegebiet Südost. Heute sind die Fahrzeuge der neuesten Generation, die Niederflurgelenktriebwagen, in Westerhüsen beheimatet.

Verändert hat sich das Bild der Ortsteile, die von der (Vorort-) Straßenbahn durchfahren werden. Prägten bis 1989 Maschinenbaubetriebe und die Chemische Industrie das Bild, kehrte nach der politischen Wende mit der Stilllegung vieler Produktionsstätten ein Teil der Vorortidylle zurück. Das Engagement der ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger lässt den Traum weiterleben, dass der Wandel der Stadtteile in Südost vom ehemaligen Industriegebiet zum naturverbundenen Vorortgebiet realisiert wird. Und die Straßenbahn fährt mit.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/06/23/102-jahre-strassenbahn-westerhuesen/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #76 am: 13. Juli 2023, 16:33:21 »
Die Linie 15: Bringt euch zum Sport und zurück

Magdeburgs Sportwelt ist vielseitig. Die Handballteams des SCM und die Fußballer des 1. FCM locken regelmäßig viele tausend Menschen in die Sportstätten östlich der Elbe in Cracau. Aufgrund deren Lage gilt es, bei der An- und Abreise einige Hindernisse zu überwinden. Um eine entspanntere Anreise ohne Parkplatz-Suche und Verkehrsstau zu genießen, gelten die Eintrittkarten zum Handball oder Fußballspiel auch für die Bahnen und Busse der MVB.

Passend dazu kommt auch bei den MVB ein Profi aufs Spielfeld: Die Linie 15.

Paralell zu den Straßenbahnlinien 4 und 6 fährt sie zwischen der Innenstadt und Ostelbien hin und her. Dabei geht es stets in der Innenstadt los und dann zur Haltestelle „Arenen“. Hier ist der Abstand zur GETEC-Arena (Handball) und MDCC-Arena (Fußball) am kürzesten. Bis zu 3 Stunden vor und nach dem Spiel kreisen die zusätzlichen Bahnen, bis sie im Anschluss wieder in den Betriebshof einfahren.


Die Linien 4 und 6 haben meist auch alle Hände voll zu tun, wenn in den Arenen Spieltag ist. Foto: Peter Gercke


Als Dienstfahrt setzt die Linie 15 ein. Foto: Peter Gercke


Im Betriebshof warten die Bahnen auf ihren Einsatz. Bild: Peter Gercke

Einsatz auf Bestellung

Natürlich passiert dieser „Sondereinsatz“ nicht aus einer spontanen Laune der Sportbegeisterung von MVB-Leuten. Die Veranstalter von Hand- und Fußball bestellen diesen Sonderverkehr im Vorfeld, da sie mit hohen Zuschauerzahlen rechnen. Dies können übrigens alle Großveranstalter tun, wie zum Beispiel bei Konzerten im Elbauenpark.
So wird dann auf Seiten der Verkehrsbetriebe der Wagen- und Personaleinsatz an den Spieltagen geplant, damit die Fans einen enspannten Weg und die ostelbischen Stadtteile weniger Verkehr haben.

Vor dem Anpfiff drehen die Wagen übrigens nach Fahrplan ihre Runden. Während das Spiel läuft, stehen die Straßenbahnen der Linie 15 auf Abruf in den Wendeschleifen Cracau und Messegelände parad und warten auf ihren nächsten Einsatz. Nach dem Spielende wird dann nach Bedarf gefahren: Die Kolleg:innen der Leitstelle stehen während des Spiels mit der Spielleitung in Kontakt, dadurch wissen sie, wann die Besucherströme an der Haltestelle ankommen werden. Entsprechend fordern sie dann die Straßenbahnen aus der Abstellung an, um eine zügige Abreise aller Fans zu gewährleisten. Nach den Spielen sind so bis zu zehn zusätzliche Straßenbahnen im Einsatz. Zusätzlich, da die Heimreise natürlich auch mit den regulären Linien 4 und 6 angetreten werden kann.

Damit mehr Fans befördert werden können, fahren die zusätzlichen Züge zunächst nur bis in die Innenstadt, also zum Beispiel zum Hauptbahnhof. Von dort geht es gleich zurück zu den Arenen, um die nächsten Fans abzuholen. Zum Leidwesen der wartenden Fans an der Haltestelle kann das manchmal allerdings etwas dauern, schließlich sind nach den Spielen auch viele Autos unterwegs. Einen „richtigen Fahrplan“ gibt es dann oft auch nicht, weil die Abreise ja nach Bedarf stattfindet. Stehen viele Menschen an der Haltestelle, wird dann notfalls noch eine Runde Arenen – Hauptbahnhof zusätzlich gedreht. Auf der letzten Runde, wenn der Besucherstrom aus der Arena abgeebbt ist, fährt die Linie 15 dann in die Stadtteile – etwa nach Olvenstedt, Reform oder zum Neustädter See. Welcher Stadtteil angesteuert wird entscheidet das Fahrpersonal übrigens nicht nach Laune. Die Anweisung erteilen wieder die Kolleg:innen der Leitstelle, die vor Ort an der Haltestelle Arenen den Verkehr lenken.


In der GETEC-Arena geben die Handballer des SCM alles. Bild: Peter Gercke


Auf dem Rasen rollt der Ball Bild: Peter Gercke

Eine „ganz normale“ Straßenbahn

Die Bahnen der 15 sind übrigens ganz normale Straßenbahnen. Man benötigt keinen extra Fahrschein und kann einfach einsteigen und mitfahren, auch wenn man nicht zu einem Sportevent möchte.

Apropos normale Linien: Je nach Veranstaltung werden auf den Linien 4 und 6 auch mal Fahrzeuge mit höherer Kapazität eingesetzt. Für gewöhnlich sind diese auf den nachfragestarken Linien 2, 9 und 10 unterwegs, doch vor allem am Wochende ist dort nicht so viel los und die Beiwagenzüge können mal was anderes sehen.

Wann die Linie 15 zum Einsatz kommt, erfahrt ihr übrigens auf der Website der MVB: Sonderverkehr Linie 15 https://www.mvbnet.de/fahrinfo/linie15/

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/07/13/linie-15-sonderfahrt-handball-fussball/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #77 am: 03. August 2023, 18:03:09 »
Instandsetzung der Westringbrücke: Über tonnenweise Schotter und japanische Schwellen

Ein bedeutendes Projekt für den ÖPNV setzt die MVB derzeit in den Sommerferien um: Die umfassende Instandsetzung der Westringbrücke. Seit ihrer Errichtung im Jahr 1992 spielt die Brücke eine entscheidende Rolle im Straßenbahnnetz von Magdeburg und verbindet die Stadtteile Sudenburg und Stadtfeld miteinander. Nach über 30 Jahren der Dauernutzung war es Zeit, einmal genauer hinzuschauen und die entstandenden Mängel zu beseitigen.


Die Westringbrücke (Foto: Peter Gercke)

In den ersten Tagen der Sommerferien begannen die Arbeiten mit der Entfernung des alten Schotters und der Gleise, einschließlich der Schwellen, um den Brückentrog freizulegen. Im Anschluss daran wurde der Korrosionsschutz der Brücke erneuert und eine neue Brückenentwässerung eingebaut. Dies ist wichtig, damit auch in den kommenden Jahrzehnten die Brücke sicher ist und bestmöglich erhalten bleibt.

Als dies erledigt war, konnten ganze 660 Tonnen neuer Schotter, auf dem die neuen Schienen platziert wurden, eingebracht werden. Besonders clever: Für die Strecke von 1,2 Kilometern Länge wurden teilweise alte Schienen wiederverwendet, die ursprünglich als Entgleisungsschutz auf der Brücke dienten, aber nie zum Einsatz kamen. Das spart neues Material und Geld. 🙂

Interessant ist auch die Verwendung von 450 Gleisschwellen aus einem Faserkunststoffverbund, anstelle der herkömmlichen Holzschwellen. Dieses Material einer japanischen Firma verspricht nicht nur eine außergewöhnlich lange Haltbarkeit von mindestens 50 Jahren, sondern gewährleistet auch eine sicherere Spurführung der Schienen, da es besser mit Temperaturschwankungen zurechtkommt. Damit setzt die MVB auf nachhaltige und langlebige Technologien, um die Lebensdauer der Infrastruktur zu verlängern und den Betrieb effizienter zu gestalten.


Die alten Gleise und Schwellen werden zurückgebaut.


Diese "Fang"-Schienen werden wiederverwendet.


Der Brückentrog ist freigelegt.


Der Zahn der Zeit hat an der Brücke genagt.


Neue Unterlegmatten auf dem Brückentrog.


Der neue Schotter ist eingebracht.


Die ersten neuen Gleise liegen.


Gleisverlegung

Die abschließende Verdichtung des Schotters unter den Schwellen erfolgt mithilfe einer speziellen Stopfmaschine, die in der Zeit vom 9. bis 11. August im Einsatz sein wird. Fotografiebegeisterte haben hier die Gelegenheit, den imposanten Stahlkoloss auf der Westringbrücke bei seiner Arbeit zu bestaunen.

Die gesamte Instandhaltungsmaßnahme wurde über zwei Jahre hinweg geplant und die MVB investierte rund 1 Million Euro. Mit dem geplanten Abschluss der Arbeiten bis zum 16. August können die Straßenbahnlinien 1 und 5 pünktlich zum Schulbeginn wieder die Verbindung zwischen Sudenburg und Stadtfeld befahren.

Übrigens nutzt die MVB die Sperrung der Strecke gleich für eine weitere Baumaßnahme, um so die Belastungen für die Fahrgäste gering zu halten:

Neben der Westringbrücke finden auch an der Straßenbahnendstelle Sudenburg wichtige Modernisierungsarbeiten statt. Seit dem 6. Juli werden die alten Schienen, die teilweise noch aus DDR-Zeiten stammen, durch neue mit einer Deckschicht aus Asphalt ersetzt. Zusätzlich wurden zwei Straßenbahnweichen ausgetauscht, die bereits fehleranfällig waren. Die Aufstellfläche für die dort fahrenden Linienbusse erfuhr ebenfalls eine Oberflächensanierung.


Neue Schienen und neue Deckschicht in Sudenburg.


Schweißarbeiten für die neue Straßenbahnweiche.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/08/03/instandsetzung-der-westringbruecke-ueber-tonnenweise-schotter-und-japanische-schwellen/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #78 am: 24. August 2023, 16:33:13 »
Busdepot mit geheimnisvoller Geschichte

Die Busse der MVB sind jeden Tag und manche sogar jede Nacht im Einsatz. Von früh am Morgen bis spät in die Nacht drehen sie ihre Runden durch Magdeburg. Doch irgendwann ist es Zeit, für den Betriebshof.
Und genau dorthin nehme ich euch heute mit.
Das Besondere: Dieses Busdepot hat eine wahrlich geheimnisvolle Vorgeschichte!


Direkt neben dem Gelände der MVB stehen die Häuser der ehemaligen Bezirksverwaltung der Stasi. Heute sind hier vor allem Verwaltungseinrichtungen der Stadt Magdeburg untergebracht.


Das solide Mauerwerk stammt noch aus der DDR-Zeit. Einen so dicken Betonzaun würde heute vermutlich kein Betrieb mehr für sein Depot bekommen. Ursprünglich war die Mauer knapp 4 Meter hoch. Gut zu erkennen sind an der Mauer noch die Befestigungen für den Übersteig-Schutz.

 Aber der Reihe nach. Auf dem Betriebshof Kroatenwuhne, auch kurz „Bushof“ genannt, sind alle Busse der MVB untergebracht. Daüber hinaus befindet sich dort eine betriebseigne Tankstelle, die Bus-Werkstatt, eine Waschanlage, sowie eine Zweigstelle des Gleisbaus. Hier lagern nämlich jede Menge Schotter (der für das Gleis, ihr wisst schon), Schienen und Schwellen. Auch die Lastwagen und ein paar Baugeräte sind auf dem Gelände untergebracht. Natürlich gibt es auch Verwaltungsgebäude, in dem auch die Sozialräume für die Kolleginnen und Kollegen aus der Werkstatt sind.

Gebaut für die Geheimpolizei der DDR

Ziemlich viel, für einen Bushof. Und alles aus Beton-Fertigteilen gebaut. Das verleiht dem Ensemble auch einen gewissen Charme. Allerdings hat das einen weitaus größeren Ursprung, denn bei seiner Errichtung zwischen 1980 und 1988 gehörte der heutige Betriebshof noch der DDR-Geheimpolizei: Dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch kurz „Stasi“ genannt.
Auf einem riesigen Gelände zwischen dem heutigen Kroatenweg, der Astonstrße und dem Neuen Friedhof Sudenburg erstrecke sich die ab 1971 gebaute „Bezirksverwaltung“ des MfS. Neben einigen Verwaltungs- (heute befindet sich in den Häusern das Sozial- und-Wohnungsamt, das Jugendamt, ein Pflegewohnheim und das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv), diversen Sozial- und Technikgebäuden, wurde ab 1980 auch der KfZ-Komplex errichtet.
Hierzu gehörte eine Großgarage, eine Tankstelle, eine Werkstatt mit Waschanlage und ein Notstromaggregatehaus. Letzteres wird heutzutage von einer benachbarten Schule genutzt und gehört somit nicht zum Bushof.

Vom Hochsicherheitsbereich zum Busdepot

Die übrigen Einrichtungen wechselten nach der politischen Wende und dem damit verbundenen Ende des MfS am 16. März 1990 den Besitzer: Neuer Eigentümer war der „Volkseigene Betrieb“ (VEB) Magdeburger Verkehrsbetriebe. Und so wichen Militärlaster, Überwachungstechnik und Co. der neuen Nutzung als Busdepot.
Der fast neuwertige Komplex (bei Übernahme waren manche Gebäude gerade einmal 5 Jahre alt) bietet dabei bis heute viele Vorteile. So ermöglicht die einstige Großgarage das Abstellen der Busse nebeneinander. Eine Erleichterung bei Planung für die Kolleginnen und Kollegen an der Betriebshofwarte.
Auch die Werkstatt ist mit ausreichend Platz ausgestattet, was die tägliche Arbeit erleichtert.





















Übrigens: Aufgrund der Vorgeschichte des gesamten Geländes bietet das Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg Geländeführungen an. Dabei werden viele spannende Informationen über die Nutzung des streng bewachten Geländes hiner den Mauern am Kroatenweg vermittelt. Teil der Führung ist auch der ehemalige Kfz-Komplex, also der MVB-Bushof.
Hier geht es zum Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/magdeburg

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/08/24/busdepot-mit-geheimnisvoller-geschichte/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #79 am: 07. September 2023, 18:15:11 »
Völlig aus dem Häuschen: Fahrscheine, Abos und immer ein Lächeln

Wie nennt ihr eigentlich die MVB-Verkaufsstellen in der Stadt? Kiosk? Schalter? MVB-Häuschen? Wie auch immer ihr sie nennt, dort wird euch in allen Themen rund um Bus und Bahn in Magdeburg geholfen.

Unsere fünf MVB-Verkaufsstellen https://www.mvbnet.de/service/verkaufsstellen/ findet ihr zum Beispiel an der Kastanienstraße und dem Alten Markt oder aber am Hasselbachplatz.
Zentral gelegen und direkt dort, wo auch die Bahnen und Busse abfahren, haben jeden Tag engagierte und freundliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein offenes Ohr für eure Bedürfnisse.

Zufriedene Kundschaft ist das Wichtigste


Katrin Reinhardt ist Servicemitarbeiterin und hat immer ein offenes Ohr für die Kunden.

Katrin Reinhardt ist seit 2020 Servicemitarbeiterin bei den MVB und ist heute in der Filiale am Hasselbachplatz in Einsatz. „Mir ist es wichtig, dass die Kunden gern herkommen und sich wohlfühlen“, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. „Der Kundenkreis ist bunt durchmischt. Oft kommen ältere Menschen her, um Fahrkarten zu kaufen. Dabei kommt man oftmals ins Gespräch und wenn es grade passt, nehme ich mir auch den Moment Zeit für einen kurzen Plausch“, erzählt Katrin Reinhardt weiter. Auch fremdsprachige Kunden stehen oft vor ihrem Verkaufstresen und suchen Rat. „Das läuft dann meist mithilfe von übersetzungs-Apps auf dem Handy ab. In der Regel kann ich gemeinsam mit den Menschen eine Lösung finden, auch wenn man sich dafür quasi „mit Händen unud Füßen“ veständigen muss“, lacht sie.
Neben dem reinen Ticketverkauf steht auch die Beratung und Information im Vordergrund. So suchen beispielsweise Kunden Hilfe, um ihr Deutschlandticket auf dem Smartphone hochzuladen.
Ab und an ergeben sich auch kuriose Situationen. Frau Reinhardt berichtet: „Im Januar 2021 gab es diesen Schneesturm. Kurz danach stand ein junger Mann hier und war ganz nervös, weil er zu einem Vorstellungsgespräch musste, der Straßenbahnverkehr aber nicht nach Plan verkehrte und sein Handy nicht mehr ging. Da habe ich kurzerhand selbst den Hörer in die Hand genommen, seinen Arbeitgeber angerufen und Bescheid gesagt. Das hat dem jungen Mann sehr geholfen.“ Solche Situationen sind natürlich eine Ausnahme, unterstreichen aber den Servicegedanken der Kollegin.


Der Verkaufsstand am Hasselbachplatz befindet sich in der Otto-von-Guericke-Straße, neben der Haltestelle „Hasselbachplatz“

Das direkte Feedback gefällt mir

Auch Jannis Wilcke arbeitet in einer Verkaufsstelle. Ich treffe ihn in der Filiale in der Ernst-Reuter-Allee am Alten Markt, die direkt unter der großen, hell leuchtenden Infotafel der Stadt Magdeburg steht.
„Aktuell bin ich im ersten Lehrjahr. Zu der Ausbildung als Fachkraft im Fahrbetrieb (FiF) gehört auch der Einsatz in den Verkaufsstellen, sodass ich im Moment viel direkten Kundenkontakt habe“, erzählt er mir. Ich bin neugierig und frage nach positiven Erlebnissen in seinem Berufsalltag: „Oft kommen Touristen zu uns und fragen nach Rat. Natürlich kaufen sie dann auch Fahrscheine. Ansonsten helfe ich bei allgemeinen Fragen zu Verbindungen oder Abos. Ich mag das direkte Feedback, vor allem, wenn man Besuchern helfen konnte und sie den Kiosk mit einem guten Gefühl verlassen.“
Natürlich kommen manche Menschen auch, um ihren Kummer loszuwerden. „Ich höre mir die Kritik an und leite die Beschwerde dann intern weiter, damt sich die Kollegen darum kümmern können“, sagt Jannis Wilcke.
Apropos kümmern: Im Kundenzentrum in der Otto-von-Guericke-Straße werden alle Fundsachen aufbewahrt. Neben Handy, Schal und Handschuen bleiben auch persönliche Sachen in Bus und Bahn liegen. Das geliebte Kuscheltier, die geerbte Mütze, ein Schmuckstück. Um so größer die Freude, wenn diese Dinge ihren Weg zurück nach Hause finden. „Das ist jedes Mal schön zu sehen, wie sich die Kinder freuen, wenn sie ihr Kuscheltier wiederhaben. Was eigentlich wertlos erscheint, hat eben für manche einen großen, persönlichen Wert“, fügt Jannis Wilcke an. Nach seiner Ausbildung möchte er gern Straßenbahn fahren, vielleicht entscheidet er sich aber noch mal um. Das ist das Gute am Beruf Fachkraft im Fahrbetrieb, denn die Einsatzmöglichkeiten sind innerhalb des Unternehmens sehr vielfältig.
Hier könnt ihr euch gleich bewerben: Zur Onlinebewerbung https://www.mvbnet.de/karriere/ausbildung/onlinebewerbung/


Jannis Wilcke ist Auszubildender als Fachkraft im Fahrbetrieb. Ihm macht die Nähe zu den Kunden und das direkte Feedback freude an der Arebit.


Der Verkaufsstand an der Ernst-Reuter-Allee steht in der Nähe der Haltestelle "Alter Markt", zentral in der Innenstadt gelegen. Hier können bis zu drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter paralell arbeiten.

Der Kassenschlager „Einzelfahrt“

Nils Straube, Bereichsleiter Ertragssteuerung aus der Abteilung Marketing, hat die Übersicht über die Verkaufszahlen. Von ihm wollte ich ein paar Fakten zu unseren Verkaufsstellen und habe nach den Lieblingstickets unserer Fahrgäste gefragt.
„Die Einzelfahrt wird aktuell am stärksten nachgefragt. Etwa 156.000 Tickets sind dieses Jahr schon verkauft worden. Auf Platz zwei steht die 24h- Karte mit bisher knapp 12.000 verkauften Einheiten. Den dritten Platz belegt hingegen die Monatskarte mit rund 11.000 Verkäufen“, erklärt Nils Straube das Ticket-Ranking.
An den Verkaufsstellen sind 2019, also vor der Corona-Pandemie und dem 9-Euro-Ticket, über 300.000 Tickets über den Tresen gewandert. Damit wird die Bedeutung der persönlichen Beratung und der Kundennähe deutlich.

Wenn ihr also beim nächsten Mal eine unserer Verkaufsstellen besucht, könnt ihr gewiss sein, dass die Kolleginnen und Kollegen wirklich immer bestrebt sind, dass ihr zufrieden seit. Kommt also gern mit einem Lächeln vorbei.

Auf bald!
Johannes

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/09/07/mvb_verkaufsstand_kiosk/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #80 am: 19. September 2023, 20:08:34 »
Entdecke deine beruflichen Perspektiven auf der „Perspektiven“ Messe!



Du stehst vor dem Abschluss der Schule und bist unsicher, wie es für dich weitergehen soll? Die Ausbildungs- und Berufsfindungsmesse „Perspektiven“ https://www.messe-perspektiven.de/de/startseite/ bietet dir die ideale Gelegenheit, Klarheit zu gewinnen. Vom 22. bis 23. September versammeln sich auf dem Messegelände zahlreiche Unternehmen, die über ihre Einstiegsmöglichkeiten informieren.

Wir sind natürlich auch mit von der Partie. Zwischen den Messehallen stehen erfahrene Ausbilder:innen und Auszubildende direkt neben dem großen, weiß-grünen Linienbus bereit, um all deine Fragen zu beantworten.

Wann und Wo?

Am Freitag, 22.9. von 9 bis 16 Uhr und am Samstag, 23.9. von 10 bis 16 Uhr in der Messe Magdeburg, Tessenowstraße 9a, 39114 Magdeburg. Der Eintritt ist frei.

Wir empfehlen die Anreise mit dem Nahverkehr mit der Linie 6 und der Linie 51

Du kannst dich vor Ort zu folgenden Ausbildungsberufen informieren:

 gewerblich-technisch:

Elektroniker für Betriebstechnik
Mechatroniker
Fachkraft im Fahrbetrieb
Industriemechaniker

 kaufmännisch

Fachkraft für Lagerlogistik
Kaufleute für Verkehrsservice
Kaufleute für Büromanagement
Kaufleute für IT-Systemmanagement

Bewirb dich direkt bei unseren Kolleg:innen vor Ort. Natürlich hast du auch die Möglichkeit, dich online https://www.mvbnet.de/karriere/ausbildung/onlinebewerbung/ zu bewerben. Bei uns findest du ein breites Ausbildungsangebot, das dir eine erstklassige Qualifizierung in verschiedenen Berufen für deine zukünftige Karriere bietet.

Warum bei uns?

Unsere Ausbildungsbedingungen sind erstklassig, von modern ausgestatteten Ausbildungsstätten bis hin zu erfahrenen Lehrkräften und der faszinierenden Vielfalt eines Nahverkehrsunternehmens, die dir den erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung erleichtert. Du bist nicht allein, denn wir haben durchschnittlich 50 Azubis im Unternehmen.

Auszeichnungen und Qualität:
Die MVB wurde 2019 mit dem Bildungspreis der Industrie- und Handelskammer Magdeburg ausgezeichnet und ist Prüfungsbetrieb der IHK.

Wir bieten dir in der Ausbildung:

-    pünktlichen Tariflohn
Es gibt bereits im 1. Lehrjahr 1.046,00 € sowie eine jährliche Sonderzahlung gemäß Tarifvertrag-Nahverkehr Sachsen-Anhalt. Wir bieten außerdem vermögenswirksame Leistungen.
-    geregelte Arbeitszeiten
Bei uns hast du eine 38-Stunden-Woche.
-    Übernahme-Garantie
Bei gutem Abschluss ist die Übernahme garantiert.
-    gratis Freifahrt
Mit deinem Dienstausweis kannst du in Magdeburg kostenlos mit Bahn, Bus und Fähre fahren.
-    betriebliche Vorsorge
Wir denken an die Zukunft und sorgen für dich vor. Jeder Mitarbeiter profitiert von unserer betrieblichen Altersvorsorge.
-    betriebliches Gesundheitsmanagement
Mit unserem betrieblichen Gesundheitsmanagement legen wir besonderen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter.
-    garantierte Weiterbildung
Wir bilden unsere Mitarbeiter regelmäßig weiter. Deine eigenen Interessen und beruflichen Perspektiven werden dabei berücksichtigt.
-    Wir sind Prüfungsbetrieb der IHK Magdeburg
Alle gewerblich technischen IHK Prüfungen finden bei uns statt.

Schülerpraktikum

Wenn du noch in der Berufsfindung bist und bald ein Schülerpraktikum absolvieren möchtest, bieten wir auch Praktikumsplätze an. Wir freuen uns auf deine Bewerbung.

Weitere Infos zur Ausbildung bei der MVB findest du hier https://www.mvbnet.de/karriere/ausbildung/.

Bei Fragen stehen dir gerne zur Verfügung:

Uwe Schlawin
Abteilung Aus- und Weiterbildung
Telefon: 0391 / 548 5554
E-Mail: uwe.schlawin@mvbnet.de

Jessica Lücke
Abteilung Aus- und Weiterbildung
Telefon: 0391 / 548 1344
E-Mail: jessica.luecke@mvbnet.de

Entdecke deine beruflichen Möglichkeiten bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben auf der „Perspektiven“ Messe und starte deine Karriere mit uns!

Quelle: https://www.mvbnet.de/entdecke-deine-beruflichen-perspektiven-auf-der-perspektiven-messe/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #81 am: 21. September 2023, 08:51:46 »
Aktuelle Herausforderungen der Straßenbahninstandhaltung: Ein Blick hinter die Kulissen

Die Straßenbahnen in unserer Stadt sind das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs. Doch in letzter Zeit sind einige Niederflurbahnen (NGT) aus dem Verkehr gezogen worden und das hat Auswirkungen auf den Fahrplan der MVB. Wir haben mit Alexander Pohlemann, dem Bereichsleiter für Straßenbahninstandhaltung bei der MVB gesprochen, um mehr über die aktuellen Herausforderungen zu erfahren.

Die Straßenbahnen im Stillstand

Derzeit können zwölf Niederflurstraßenbahnen nicht für den Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Stattdessen müssen auch die älteren Tatra-Bahnen im täglichen Betrieb aushelfen. Doch warum stehen diese Fahrzeuge still? Alexander Pohlemann erklärt: „Die NGT-Bahnen haben einfach ihre Kilometerlaufleistung erreicht. Der Gesetzgeber schreibt in der Betriebsordnung für Straßenbahnen vor, dass nach spätestens acht Jahren oder 500.000 gefahrenen Kilometern eine umfassende Inspektion der Züge durchgeführt werden muss.“ Aufgrund vermehrter Fahrten und vor allem längerer Linienwege in der Vergangenheit erreichen die Bahnen diese Grenzen immer schneller. Zu nennen sind hier die Strombrückensperrung und die langjährige City-Tunnel-Baustelle mit einer fast fünfjährigen Sperrung für den Straßenbahnverkehrin der Innenstadt. Im Schnitt hat jede Bahn 20.000 Kilometer pro Jahr zusätzlich zurückgelegt! Jeden extra gefahrenen Kilometer spürt die MVB heute. Deswegen sind mehr Bahnen gleichzeitig zur Inspektion abgestellt, als ursprünglich vorgesehen. Bereits 2020 hat die MVB mit der Beschaffung der Berliner Tatrafahrzeuge KT4D reagiert und konnte so die Problematik reduzieren.





Die wachsenden Herausforderungen der Instandhaltung

Die geforderte Inspektion, die oft als Hauptuntersuchung bezeichnet wird, findet in der MVB-Hauptwerkstatt in Brückfeld statt und dauert etwa drei Monate pro Straßenbahn (in diesem Artikel haben wir euch gezeigt, wie so eine Inspektion abläuft https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2020/12/17/wenn-die-tram-zum-tuev-muss/). Doch aufgrund des zunehmenden Alters der Bahnen, die ersten kamen bereits 1994 in den Einsatz, gestaltet sich diese Inspektion heute immer aufwendiger. Alexander Pohlemann erklärt: „Früher beschränkte sich die Inspektion auf die Begutachtung und kleinere Reparaturen. Heute müssen wir oft umfassende Generalüberholungen durchführen.“ Dies führt zu längeren Standzeiten der Fahrzeuge in der Werkstatt, denn statt drei Monate kann so eine Inspektion nun bis zu fünf Monate dauern. Mit der Einstellung von zusätzlichen Karosseriebauern hat die MVB auf diesen Umstand reagiert.


Karosseriearbeiten an einer Straßenbahn

Lieferengpässe als zusätzliche Hürde

Ein weiteres Problem, das die Instandhaltung der Straßenbahnen beeinträchtigt, sind akute Lieferengpässe. Aufgrund der Corona-Krise und des russichen Angriffskrieges auf die Ukraine können bestellte Ersatzteile am Markt nicht rechtzeitig geliefert werden. Alexander Pohlemann zeigt sich besorgt über die extrem langen Lieferzeiten: „Radreifen, Achslager, Lüfter, Kühlwasserbehälter, Bremskomponenten – all diese Produkte sind für einen sicheren Betrieb unserer Straßenbahnen unerlässlich. Trotz rechtzeitiger Bestellungen müssen wir oft Monate oder mittlerweile sogar Jahre auf sie warten.“

Kreative Lösungsansätze

Um die Herausforderungen zu bewältigen, suchen Pohlemann und sein Team nach kreativen Lösungen. Ein Beispiel ist die Herstellung von Kühlwasserbehältern aus Stahl durch eine Magdeburger Firma, da die herkömmlichen Teile aus Kunststoff am Markt nicht verfügbar sind. Außerdem wurde ein 3D-Drucker angeschafft, um Ersatzteile selbst herstellen zu können. Das Ziel ist es, die grundlegende Inspektion zu beschleunigen. Pohlemann erklärt: „Im ersten Schritt konzentrieren wir uns auf sicherheitsrelevante Baugruppen, um die Straßenbahnen schneller wieder einsatzbereit zu machen. Die restlichen werterhaltenden Maßnahmen werden zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt, wenn wir in der Werkstatt wieder mehr Kapazitäten haben.“


Neuer Kühlwasserbehälter aus Stahl und alter Behälter aus PET

Ausreichend Straßenbahnen theoretisch vorhanden

Es sei auch erwähnt, dass es branchenbasierte Berechnungsmethoden gibt, um die notwendige Betriebs- und Werkstattreserve der Straßenbahnen zu ermitteln. Theoretisch verfügt die MVB mit 92 Zügen über ausreichend Straßenbahnen, um den täglichen Linienverkehr bewerkstelligen zu können. Jedoch stellen die oben genannten Herausforderungen, Lieferengpässe und zusätzlich gefahrene Kilometer, eine erhebliche Einschränkung dar.

Herausforderungen bleiben

Trotz aller Bemühungen reicht es noch nicht aus, um den reibungslosen Betrieb der Straßenbahnen sicherzustellen. Zusätzlich zu den großen Inspektionen müssen täglich weitere Wartungsarbeiten, wie Kontrolldurchsichten aber auch Unfallreparaturen, durchgeführt werden. Dies führt seit Ende der Sommerferien dazu, dass in den Stoßzeiten gelegentlich Fahrten ausfallen mussten, da nicht genügend Züge einsatzbereit sind. Im Durchschnitt sind täglich drei von 73 im Einsatz befindlichen Straßenbahnen nicht verfügbar.

Ein Blick in die Zukunft

Um kurzfristig eine stabilen Fahrplan für die Fahrgäste ohne Ausfälle anzubieten, reagiert die MVB nun: Der Fahrplan der Linie 5 wird ab Montag, 25. September reduziert. Statt alle 10 Minuten fährt diese Linie dann alle 20 Minuten. Warum trifft es ausgerechnet die Linie 5? Zum einen ist die 5 neben der Linie 8 die Linie mit den wenigsten Fahrgästen, zum anderen fährt die Linie 5 größtenteils parallel zu anderen Linien. Fahrgäste können also im Zweifel auf eine andere Linie oder Verbindung ausweichen.

Die Reduzierung des Fahrplans spart exakt die drei Züge ein, die durchschnittlich in den letzten Wochen fehlten.

Und langfristig? Der Fuhrpark der MVB wird mit 35 neuen Straßenbahnen vom Typ Flexity https://www.mvbnet.de/aktuelles/flexity/ verjüngt. Daneben bleibt das Ziel von Alexander Pohlemann, innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder normale Verhältnisse bei den Bestandsfahrzeugen herzustellen und die Anzahl der stillstehenden Züge zu reduzieren. Doch bis dahin werden weitere Bahnen ihre Inspektionsfristen erreichen. Es gibt also noch viel Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen in den Straßenbahnwerkstätten. Deshalb sucht die MVB hier weitere Unterstützung. Hier geht es zu den aktuellen Stellenangeboten https://www.mvbnet.de/karriere/stellenangebote/!


Bereits bestellt: Neue Flexity-Straßenbahn

Auf einen Blick: So viele Straßenbahnen sind in Magdeburg unterwegs
72  Niederflurstraßenbahn NGT8D    
11  Niederflurstraßenbahn NGT8D mit Anhänger B6A2    
8   Tatra-Straßenbahn KT4D    
1   Tatra-Straßenbahn T6A2    
73 (70*)   Gleichzeitig im Einsatz befindliche Straßenbahnen:    

*ab 25.09.2023

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/09/21/aktuelle-herausforderungen-der-strassenbahninstandhaltung-ein-blick-hinter-die-kulissen/
« Letzte Änderung: 21. September 2023, 08:55:16 von NGT8D »

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #82 am: 22. September 2023, 13:54:42 »
Die Azubi-Schwalbe fliegt aus

Die Auszubildenden der technischen Bereiche haben einem alten Vogel neues Leben eingehaucht: Der Umbau einer Zwei-Takt-Schwalbe zum Moped mit Elektroantrieb soll die Fertigkeiten der Azubis verbessern. In den vorherigen Artikeln https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2022/09/01/azubi-projekt-teil-2-der-vogel-ist-gelandet/ haben wir euch die Anfänge https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2022/08/26/mvb_schwalbe_azubiprojekt/ geziegt. Nun ist das Moped fertig und unsere Ausbildung blickt auf ein erfolgreiches Projekt zuück.





Sie ist ein Kultobjekt aus Ostzeiten: Die Simson-Schwalbe. Kleinroller KR51 – unter dieser Bezeichnung rollte 1964 die erste Schwalbe vom Band des „Fahrzeug- und Jagdwaffenwerks Ernst Thälmann“ in Suhl aus der damals neuen Vogelserie. Eine hat es nun offiziell in den Besitz der MVB geschafft. Ausbilder Carlo Aenstoots hatte die Idee, eine alte Schwalbe in Eigenregie
aufarbeiten zu lassen und sie dabei gleich zu modernisieren: Statt des charakteristischen Klangs des Zwei-Takt-Motors sollte sie summen, denn von Anfang an war geplant, sie mit einem Elektromotor auszustatten.

„Mit unserem Azubi-Projekt wollten wir zwei Dinge erreichen: Erstens sollten unsere Azubis praktische Erfahrungen sammeln, die sie später in unseren Werkstätten
einsetzen können. Zweitens wollten wir mit der Schwalbe ein Werbeobjekt für die Jobmessen und andere Veranstaltungen schaffen. Wir brauchten einen Hingucker, der auffällt.“
– Ausbilder Aenstoots


Auch im 3D-Druck hergestellte Teile kommen zum Einsatz: Dieser schwarze Kunststoff-Zylinder nimmt den originalen Bowdenzug vom Gas-Drehgriff am Lenker auf. So lässt sich die Geschwindigkeit steuern und das mit originalen Teilen.







Azubi-Teamwork

Insgesamt 10 Azubis der drei Fachrichtungen Elektronik, Mechatronik und Industriemechanik machten sich daran, das alte Moped aufzuarbeiten. In den 10 Monaten Umbau entkleideten sie den alten Kleinroller, demontierten alle Teile und arbeiteten sie auf. Für Domenic Herden, Azubi zum Mechatroniker im dritten Lehrjahr, war das Entlacken am schwierigsten, wie er sagt. Mittels Sandstrahlen wurde die alte Karosserie von Verunreinigungen und Lack https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2022/09/16/azubi-projekt-teil-3-mit-sand-zum-neuen-federkleid/ befreit und die Beschädigungen wurden sichtbar. Durch Einschweißen von Reparaturblechen konnten die Schäden dann beseitigt werden.
Die Lackierung, natürlich stilecht in MVB-grün und weiß https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2022/09/30/azubi-projekt-teil-4-weisse-weste-fuer-die-schwalbe/, wurde in der MVB-Hauptwerkstatt in Brückfeld ausgeführt. „Ich möchte mich bei den Kollegen der Lackiererei bedanken, die hier ganze Arbeit geleistet haben und uns tatkräftig unterstützt haben“, sagt Carlo Aenstoots.


Nach der Fertigstellung des Projektes ist die Schwalbe als Marketing-Fahrzeug unterwegs. HIer bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2023. Bild: Peter Gercke


Bis zu 60 km/h schnell darf die Schwalbe fahren. Hier gilt Bestandsschutz aus DDR-Zeiten. Bild: Peter Gercke

Einmal komplett neu

Bis auf Blechkleid und Rahmen gleicht die Schwalbe einem Neuaufbau, denn alle Teile wurden neu beschafft. Wie eingangs erwähnt, wurde der Zwei-Takt-Motor durch einen modernen und 3 kW starken Elektromotor der Firma „Second Ride“ mit Akku ersetzt. „Unsere Azubis haben dazu im Vorfeld für die korrekte Verdrahtung selbst Schaltpläne erarbeitet“, erzählt Carlo Aenstoots. Und so vermittelt das Azubi-Projekte abseits der Rahmenlehrpläne viele verschiedene Lerninhalte der Ausbildungsberufe. Für Ausbilder Carlo Aenstoots ein weiterer Vorteil, um Abwechslung reinzubringen, wie er sagt. Azubi Domenic Herden war stolz, als der Kleinroller das erste Mal über den Hof rollte: „Das gesamte Projekt hat uns und insbesondere mir sehr viel Spaß gemacht“, sagt er. Bis zu 50 Kilometer Strecke schafft die kleine Schwalbe nun. Die Höchstgeschwindigkeit liegt nach wie vor bei 60 km/h, denn so wurde sie zu DDR-Zeiten für den Straßenverkehr zugelassen. Da diese Fahrzeuge eine Art Bestandsschutz haben, dürfen sie auch weiterhin so schnell fahren. Das macht die Mopeds, neben ihres kultigen Aussehens, zu beliebten Gefährten.

Besonderer Dank geht an die Firma Hasenkrug https://zweiradtechnik-hasenkrug.de/, die den Umbau mit viel Expertise und den nötigen Ersatzteilen unterstützt hat. Zusätzlich gilt auch der Firma Second Ride ein besonderes Dankeschön. Gemeinsam konnte auch viel zur Weiterentwicklung des Umbausatzes beigetragen werden.

Du möchtest die Schwalbe besichtigen? Besuche uns am Freitag und Samstag, 22. und 23. September, auf der Perspektiven-Messe in Magdeburg! Wir freuen uns auf dich.https://www.mvbnet.de/entdecke-deine-beruflichen-perspektiven-auf-der-perspektiven-messe/

Zahlen und Fakten    
Reichweite    ca. 50 Kilometer
Geschwindigkeit:    60 km/h
Leistung:    3 kW
Umbauzeit:    ca. 1 Jahr durch unsere Azubis im Rahmen der Ausbildung
Idee des Projektes:    Anwendung der Lehrinhalte verschiedener Ausbildungsberufe an einem praktischen Beispiel in lockerer Atmosphäre

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/09/22/mvb_azubi_projekt_schwalbe_elektrisch/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #83 am: 29. September 2023, 12:52:27 »
MVB-Technik: Die Schleifwagen

Ihr habt sie bestimmt schon oft gesehen: zwei Straßenbahnen mit gelbem Blinklicht, schwarz und orangefarben lackiert und stets als „Schienenschleifwagen“ unterwegs.
Warum Schienen geschliffen werden müssen, was die beiden Wagen sonst noch können und welche Aufgaben die beiden Fahrer, die die Fahrzeuge fahren, haben, lest ihr in diesem Blogbeitrag.

Warum muss man Schienen schleifen?

Straßenbahnen fahren mit elektrischem Strom. Klar. Die Oberleitung ist der Pluspol und die Schienen sind der Minuspol. Dazwischen befindet sich dann die Straßenbahn mit ihren Elektromotoren.
Nun sind die Schienen jeder Witterung ausgesetzt, verschmutzen durch Laub und Reifenabrieb der Autos und natürlich rosten sie auch immer etwas. Oxidieren nennen das die Fachleute.
Alle diese Einflüsse verringern die Leitfähigkeit der Gleise, es kann dann also nicht mehr so einfach Strom von der Oberleitung durch den Motor zur Schiene fließen. Das führt dann zu höherem Energieverbrauch und kann im schlechtesten Fall dazu führen, dass die Bahn wegen fehlendem Strom nicht mehr fahren kann, wenn sie zum Beispiel auf ganz viel trockenem Laub steht.

    Soweit kommt es aber gar nicht erst, denn dafür haben wir unsere beiden Schleifwagen! Die beiden aktuellen Fahrzeuge kamen 2017 zur MVB. Vorher fuhren sie bei der BVG in Berlin als Linienwagen Menschen durch die Hauptstadt. Nach einem Spezial-Umbau in den MVB-Werkstätten zum Schleifwagen sind sie nun also hier an der Elbe im Dienst. Mit ihren Klötzen reinigen sie die Schienen von all dem bereits erwähnten Schmutz. Und noch mehr: Sie pflegen damit auch die Gleise!

Denn wo jeden Tag viele Straßenbahnen fahren, da verändert sich die Oberfläche der Schiene ständig. Es bilden sich kleine Wellen im Profilkopf der Schiene. Werden die nicht weggeschliffen, dröhnt es ziemlich laut, wenn eine Bahn darüberfährt. Dafür drehen die Schleifwagen jeden Tag ihre Runden, je nachdem, wo es grade nötig ist, passen sie ihre Route daher an.
Beim Schleifen entsteht jede Menge Staub, deshalb werden die Schleifsteine mit Wasser feucht gemacht. Übrigens mit Regenwasser! 600 Liter hat jeder Wagen deshalb an Bord.


Die beiden Wagen kamen 2017 aus Berlin nach Magdeburg. Bei der BVG zur Fahrgastbeförderung eingesetzt, wurden sie nach ihrer dortigen Ausmusterung für die MVB zum Schleifwagen umgebaut.


Im Prinzip ein "normaler" Fahrerarbeitsplatz. Doch ein paar Dinge sind anders: Das Pedal unten in der Mitte dient nicht mehr als Sicherheitseinrichtung (Sifa), sondern zum heben und senken der Schleifsteine.


Im Inneren des Wagen 703 ist auch ein Inspektionsplatz verbaut. Von hieraus kann die Fahrleitung während der Fahrt beobachtet werden. Eine Kamera dient der Dokumentation. Die beiden Wassertanks im Vordergrund fassen je 300 Liter (Regen)Wasser. Dies wird zur Staubreduktion beim Schleifen verwendet.


Vor dem Vorderrad sind Sandstreuer (großes Rohr) gegen rutschende Räder beim Bremsen und Schmiermitteldüse (kleines Roh) zur Behandlung der Schienen gegen Kurvenquietschen platziert.


Leichter Funkenflug ist am Schleifklotz zwischen den Rädern erkennbar. Da hier keine Magnetschienenbremse mehr Platz findet, darf der Schleifwagen maximal nur 30 km/h fahren - aus Sicherheitsgründen.


Das Wellenförmige Muster entsteht durch Bremsen und Anfahren der Bahnen. Wird es zu stark, sind lautes dröhnen beim Überfahren die Folge. Hiergegen hilft der Schleifwagen.


Auf dem Schienenkopf sind die feinen Schleifspuren nach der Behandlung gut zu erkennen.

Jeder hat seine „Superkraft“

Apropos laut: Manchmal quietscht es ja ziemlich in den Kurven bei der Tram. Dagegen werden an vielen Stellen Schmieranlagen im Gleis verbaut. Dort, wo keine Anlage verbaut ist, kann es schon mal quietschen. Hierfür hat einer der beiden Wagen eine spezielle Vorrichtung parat: Nummer 704 verfügt zusätzlich über eine Schmieranlage, die ein spezielles Mittel auf die Schienen sprüht. Natürlich nur ganz wenig und nur an bestimmten Stellen, sonst würde es zu rutschig für die Linienzüge. So lässt sich aber auch dort für Ruhe sorgen, wo keine Schmierstrecke verbaut wurde. Die Anwohnerinnen und Anwohner freut´s!
Wagen 703 indes hat eine andere „Superkraft“ – Ausgerüstet mit einem speziellen Inspektionsplatz ist er der einzige MVB-Wagen mit echtem Dachfenster! Das hat natürlich einen Grund, denn von dort kann die Oberleitung genau unter die Lupe genommen werden. Eine Kamera dient dabei zur Aufzeichnung und späteren Auswertung der Aufnahmen.

Die Fahrer legen selbst Hand an

Gefahren werden die beiden Wagen übrigens von zwei Kollegen aus der Abteilung Gleisbau. Sie sind jeden Tag mit dem selben Fahrzeug unterwegs und kennen es deshalb „wie ihre Westentasche“. Das ist auch gut so, denn manches müssen sie selbst machen. So sind die Schleifsteine mit großen Schrauben in den jeweils hinteren Drehgestellen fixiert. Dort presst sie eine Aparatur mit 6 Bar Druckluft über einen Zylinder auf die Schienen. Logisch also, dass die Steine irgendwann abgenutzt sind und gewechselt werden müssen. Hier legen die Kollegen selbst Hand an. Maik Fischer, einer der beiden Fahrer, erklärt die Details: „Auf der „Grube“, so heißt das Werkstatt-Gleis mit einem Graben in der Mitte, kann man auch von unten an die Bahn heran. Hier tauschen wir die verschlissenen Steine gegen frische aus. Es gibt auch unterschiedliche Härtegrade. Aktuell nehmen wir eher weiche Mischungen.“
Bitumen ist dabei quasi der Erzfeind dieser Steine. Dieser wird zum Abdichten der Fugen neben den Schienen verwendet und soll vor Schäden durch Frost und Ausspülung schützen. Wird er bei sommerlicher Sonneneinstrahlung weich, kann es in die Schleifsteine gelangen und so die Schleifflächen verkleben. Ein Austausch wird notwendig. Herr Fischer dazu: „Außerdem verschmieren die Schleifsteine dann das Gleis.“
Übrigens: Die beiden Wagen fahren nur maximal 30 km/h. Das liegt daran, dass durch den Umbau eine Magnetschienenbremse an jedem Wagen entfernt wurde. Hier sind nun die Schleifanlagen verbaut, die nicht als Bremse im Gefahrfall taugt. Eine Art „Linie“ haben sie nicht, sondern fahren meist hinter den Linienzügen quer durch die Stadt.


Schleifsteine in unterschiedlichen Zuständen:
links ein neuer Stein, in der Mitte ein normal verschlissener Stein und ganz rechts ein mit Bitumen verklebter Stein.
Auf jeder Seite des Wagens sind drei solcher Elemente hintereinander verbaut.

Zahlen und Fakten    

So viel Wasser hat ein Schleifwagen:    600 Liter Regenwasser
So oft muss eine Schadstelle behandelt werden:    etwa 10-mal
Bei der MVB gibt es so viele Schleifwagen:    2 Stück (703 und 704)
Die Schleifzüge gehören:    zur Abteilung Gleisbau
Den Aufwand betreiben die Kollegen:    für die Pflege und Instandhaltung der MVB-Gleise

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/09/29/mvb-technik-die-schleifwagen/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #84 am: 29. November 2023, 14:37:52 »
Tour-de-Weihnachtsmarkt: Mit uns geht’s hin!



Ihr freut euch schon auf Schmalzkuchen, Grünkohl und Co., habt aber keine Lust auf Parkplatzsuche und es wurde dann doch ein Glühwein mehr? Nutzt am besten Bus und Straßenbahn, um zu den Magdeburger Weihnachtsmärkten und wieder zurück zu kommen. Wir haben für euch eine kleine Übersicht mit den größten Märkten zusammengestellt. Natürlich könnt ihr auch direkt sehen, welche Linien euch dorthin und wieder nach Hause bringen.

Flexibel fahren, absolut sparen

Ihr habt noch keine Fahrkarte? Kein Problem! Wir empfehlen euch die Fairtiq-App für eurer Smartphone, mit der ihr immer den günstigsten Preis zahlt. So seid ihr ganz unkompliziert unterwegs und müsst euch keine Gedanken über die richtige Fahrkarte machen, dies erledigt die App für euch. Und: Wenn ihr Fairtiq Freunden und Familien weiterempfiehlt, erhaltet ihr und eure Freunde jeweils 3 Euro gutgeschrieben.

Natürlich könnt ihr auch das Deutschland-Ticket oder die Abo-Monatskarte nutzen.

Ihr seid lieber klassisch mit Papierfahrscheinen unterwegs? Fahrkarten erhaltet ihr in jedem Fahrzeug am Automaten. Viele Haltestellen haben außerdem einen Fahrkartenautomaten. Fahrscheine gibt es außerdem bei vielen Partneragenturen wie Lotto-Läden. Eine Übersicht findet ihr.https://www.mvbnet.de/service/verkaufsstellen/

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/11/29/tour-de-weihnachtsmarkt-mit-uns-gehts-hin/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #85 am: 15. Dezember 2023, 20:26:51 »
Sicher durch die Nacht: Ausstieg zwischen zwei Haltestellen

Für den sicheren Heimweg nach dem Weihnachtsmarkt oder Kinobesuch haben wir einen besonderen Service für euch: Ab 22 Uhr halten alle unsere Busse auf Wunsch auch zwischen zwei Haltestellen. Wie das genau möglich ist, lest ihr in diesem Beitrag.

Kurzer Heimweg von der Bus- zur Haustür

Dieser Service ermöglicht einen kürzeren Heimweg. Egal ob schlechtes Wetter, frühere Ankunftzeit oder eigenes Sicherheitsgefühl – die Gründe diesen Extrastopp zu nutzen sind vielseitig. So müsst ihr nicht erst bis zur Haltestelle fahren, sondern könnt schon vorher raus – wenn das die Situation ermöglicht.
Zwischen 22 Uhr abends und 4 Uhr am nächsten Morgen kann dieser Service in allen Bussen genutzt werden. Straßenbahnen hingegen halten generell nur an den Haltestellen, denn sie können nicht einfach „rechts ran“ fahren. Ein Halt auf freier Strecke wäre zu unsicher.



Und so geht´s:

Spätestens eine Haltestelle vor dem gewünschten Ausstiegsort gebt ihr bei der Fahrerin oder dem Fahrer Bescheid und sagt, wo ihr gerne aussteigen möchtet.
Ob das Aussteigen an der gewünschten Stelle tatsächlich sicher möglich ist, entscheidet dann der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin. Er oder sie trägt nämlich die Verantwortung für die Sicherheit der Fahrgäste. Ist ein sicheres Aussteigen nicht möglich, kann natürlich auch nicht angehalten werden.
Klappt es doch und ihr könnt raus, ist dafür nur die erste Tür nutzbar. Hier kann der sichere Ausstieg gewährleistet werden. Zudem ist es auch leichter, mit dieser Tür nah am Fahrbahnrand zu halten.
Und apropos halten: Zwischen zwei Haltestellen ist nur ein Extrastopp drin. Wenn also mehrer Fahrgäste aussteigen möchten, sollte der für alle günstigste Ort vorher ausgemacht werden.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/12/15/sicher-durch-die-nacht-ausstieg-zwischen-zwei-haltestellen/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #86 am: 22. Dezember 2023, 13:39:47 »
Zum Feste das Beste: Ab Weihnachten gibt´s kurze Wege

Das Jahr 2023 ist fast vorbei, doch das bedeutet nicht, dass schon alles wichtige passé ist. Im Gegenteil, denn kurz vor dem Weihnachtsfest steht ein Fahrplanwechsel bei unseren Bussen und Bahnen an. Das Beste: Durch gleich zwei Freigaben auf wichtigen Verkehrsachsen der Straßenbahn werden die Fahrzeiten teils deutlich kürzer. Wenn das kein Weihnachstgeschenk ist… 😉

Rückblick

Bereits im September 2021 https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2021/07/15/nach-137-jahren-sagen-wir-dann-mal-tschuess/ gab es eine gravierende Änderung im Streckennetz. Durch die Baumaßnahme „Ersatzneubau Strombrückenzug“ der Landeshauptstadt Magdeburg https://www.magdeburg.de/B%C3%BCrger-Stadt/Leben-in-Magdeburg/Verkehr/Ersatzneubau-Strombr%C3%BCckenzug/ wurden im Bereich der Anna-Ebert-Brücke in Cracau Arbeiten notwendig, weshalb die Linien 4 und 6 seitdem einen Umweg über den Breiten Weg und Nordbrückenzug in Richtung Osten fahren.
Zusätzlich kam im April 2023 noch eine Kanalbaumaßnahme der SWM https://www.mvbnet.de/hallische2/ in der Hallischen Straße mitten in Magdeburgs Innnestadt hinzu. Hier konnten nun auch die Linien 3, 9 und 10 nicht mehr wie gewohnt fahren und fahrten nun, mit Außnahme der eingestellten Linie 3, einen Umweg über den südlichen Abschitt der 2. Nord-Süd-Verbindung https://www.mvbnetzausbau.de/ in die Stadt.
Lediglich im Sommer 2023 kam für die Dauer der Sommerferien Entspannung in die Situation: Durch die Sanierung der Gleisanlagen auf der Westringbrücke https://www.mvbnet.de/mvb-investiert-in-moderne-infrastruktur/ und in Sudenburg wurde die Baumaßnahme in der Hallischen Straße pausiert – die Linie 3 kehrte zurück, die Linien 9 und 10 hatten wieder einen kurzen Draht zum Hassel.













Neustart mit Schwung

Ab 23. Dezember, also mit dem Beginn des neuen MVB-Fahrplans, ist endlich Schluss mit diesen Extrawegen. Nach über zwei Jahren können die Linien 4 und 6 wieder direkt vom Stadtzentrum am Alten Markt in Richtung Cracau und Herrenkrug fahren. Dabei gibt es eine Premiere: Statt wie zuletzt übder die historische Anna-Ebert-Brücke, nehmen die Bahnen jetzt die nagelneue Kaiser-Otto-Brücke. Diese markante Pylonbrücke wird künftig den gesamten Verkehr aufnehmen, zunächst aber nur für unsere Bahnen. Die Fahrzeit verkürzt sich um etwa 10 Minuten auf beiden Linien.
Auch am Hasselbachplatz geh es dann schneller: Die Hallische Straße wird für die Straßenbahnen freigegeben. Auch hier verkürzt sich die Reisezeit auf den Linien 9 und 10 um fünf Minuten.
Dazu passend übernimmt die Linie 5 wieder bis zum Messegelände und bedient die Haltestellen entlang der Route über den Nordbrückenzug.







Historische Vorboten

Den Auftakt über die Elbe machen indes die Urahnen unserer Niederflurbahnen. Triebwagen 23 aus dem Jahre 1898 fährt schon seit seinen ersten Tagen in der Landeshauptstadt über die Elbe. Zunächst von der Olvenstedter Straße über die damalige Alte Strombrücke, bis auf den Werder. Da liegt es natürlich nahe, mit ihm auch die erste Fahrt über die drei Brücken gen Osten zu zelebrieren.
Bereits am 22. Dezember findet um 15 Uhr die feierliche Eröffnung durch Oberbürgermeisterin Simone Borris und MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel statt. Direkt im Anschluss ist dann jeder Interessierte eingeladen, mit dem historischen Wagen zwischen den Haltestellen Allee-Center und Heumarkt den Brückenschlag zu feiern.



Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/12/21/zum-feste-das-beste-ab-weihnachten-gibts-kurze-wege/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #87 am: 22. Dezember 2023, 13:45:28 »
Stromschnellen: Die MVB-Trafos

In diesem Beitrag wird's elektrisierend - denn es geht um den Strom für unsere Bahnen. Der kommt nicht aus der Steckdose, sondern wird gewissermaßen extra "hergestellt". Ich schreibe das so, weil der Strom selbst natürlich wo anders erzeugt wird. In Kraftwerken, Solarparks und Windenergieanlagen. Bei uns wird er dann nur so umgewandelt, dass die Straßenbahnen damit fahren können, dazu später mehr.

Was ist Fahrstrom?

Der Fahrstrom ist quasi das Lebenselexir unserer Bahnen. Neben den Fahrmotoren, mit denen sich die Wagen fortbewegen, wird dieser auch für alle elektrischen Verbraucher benötigt. Zum Beispiel für die Türen, die Heizung und Lüftung oder aber für die Fahrkartenautomaten und Beleuchtung. Apropos: in unseren Bahnen leuchten übrigens schon heute sparsame LEDs, das senkt den Energieverbrauch in der dunklen Jahreszeit. Aber zurück zum Thema: Genau wie bei der Modellbahn fahren die Trams mit Gleichspannung, allerdings keine 12, sondern 600 Volt.
Diese Spannung müssen wir, also die Verkehrsbetriebe, selbst erzeugen. Dafür gibt es die sogenannten Gleichrichterunterwerke, kurz GUW. Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich eine elektrische Anlage, in der die 10 000 Volt Wechselspannung vom Energieversorger zu den 600 V Gleichspannung für unsere Bahnen umgewandelt wird. Aus Wechselspannung wird also Gleichspannung, weshalb die Fachleute dazu auch "Gleichrichter" sagen. Bei der Modellbahn gibt es das übrigens auch: Der Trafo, mit dem man die Geschwindigkeit der kleinen Bahn steuert.

Moderne Anlagen für die Zukunft

Diese Gleichrichterunterwerke sind also ziemlich wichtig für den reibungslosen Betrieb. Entsprechend wichtig ist es auch, diese Anlagen auf dem neuesten Stand zu halten und so investieren wir zusammen mit unseren Förderpartnern in diese Infrastruktur. Dabei bekommen einige GUW eine Frischzellenkur, indem sie von Grund auf neu errichtet werden. Zudem schützen wir diese Neubauten vor Vandalismus, und zwar mit Farbe! Für den Schutz vor illegalen Sprayern hat sich eine Gestaltung durch professionelle Künstler bewährt. So sind auf den Fassaden neben vielen Bildmotiven aus dem Betriebsalltag auch Bildmotive von Kundinnen und Kunden zu sehen. In mehreren Ideenwettbewerben wurden in der Vergangeheit aus den eingereichten Vorschlägen die beliebtesten gekürt, welche dann auf den Unterwerken verwirklicht wurden. Mit dieser Gestaltung machen die würfeligen kleinen Gebäude auch für die Umgebung einen guten Eindruck.



Zum Inneren haben indes nur Fachleute zutritt. Hier sind viele Geräte verbaut, die Hochspannung führen. Zudem fließen durch die Kabel auch hohe Stromstärken von bis zu mehreren hundert Ampere. Aus diesem Grund dürfen sich in der Nähe und in den Unterwerken selbst nur befugte Personen aufhalten. Andernfalls besteht Lebensgefahr, weshalb die GUW zumeist eingezäunt sind.

Der Weg vom Kraftwerk zum Stromabnehmer der Bahn

Zuerst kommt der Strom vom Energieversorger bei unseren GUW an. Aus den 10 Kilovolt Wechselspannung werden in einem großen Transformator 600 Volt Gleichspannung gemacht, er wird also gleichgerichtet. Im Anschluss wird der Strom dann in die Oberleitung der Straßenbahn geleitet. Diese ist in mehrere kleinere Abschnitte unterteilt. Für jeden dieser Abschnitte gibt es einen großen, orangefarbenen Schrank, in dem sich unter anderem ein Schalter und Sicherungen befinden. Die Steuerung ist automatisiert, so wird bei einem Kurzschluss, etwa, wenn ein Ast die Fahrleitung herunterreißt, der Strom direkt ausgeschaltet. Diese Streckenschnellschalter dienen also auch der Sicherheit.

In der Betriebs- Leitstelle https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2021/08/03/meister-wo-jehts-lang-die-arbeit-der-leitstelle/ gibt es einen besonderen Arbeitsplatz, an dem alle Gleichrichterunterwerke zu sehen sind. Von hier aus kann die Stromversorgung im gesamten Streckennetz überwacht werden. Gibt es irgendwo ein Problem, laufen diese Informationen hier zusammen. Zudem sind auch die GUW überwacht. Steht zum Beispiel irgendwo eine Tür offen, läuft diese Meldung ebenfalls hier auf. In einem solchen Fall fahren Kolleg:innen der Aufsicht dorthin und sehen nach dem Rechten.


Im Inneren der GUW stehen diese Streckenschalter. Sie schalten den Fahrstrom auf die einzelnen Abschnitte der Fahrleitung.


Hochwassersicher und naturnah: In Rothensee steht dieses GUW


Ein kleiner Betriebshof ist auf dem Unterwerk am Europaring entstanden.


An dieser Haltestelle auf dem GUW in der Leipziger Straße warten nicht nur Menschen auf sden Anschluss.


Auf dem Gelände der Hauptwerkstatt in Brückfeld haben sich die besten Ideen aus einem Kreativwettbewerb durchgesetzt. Foto: Peter Gercke


Im Finkenstieg ist bereits ein Bild der nächsten Straßenbahngeneration zu sehen. Der Magdeburger Flexity ist ebenso markant, wie die übrige Gestaltung der Fassade.

Weitere neue Unterwerke in den kommenden Jahren

Während an der Ebendorfer Chaussee und in der Liebermannstraße derzeit neue GUW gebaut werden, kommen in den nächsten zwei Jahren weitere Anlagen hinzu. So gibt es an der Geißlerstraße und in der Helle Straße ebenfalls Neubauten. Bereits fertig gestellt ist das Gebäude am Finkestieg - hier ist auch die neue Flexity Straßenbahn https://www.mvbnet.de/aktuelles/flexity/ zu sehen. Diese Unterwerke sind mit Unterstützung aus dem ÖPNV-Investitionsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt errichtet worden, beziehungsweise werden noch mit dessen Unterstützung realisiert.

Auch auf dem Betriebshof Nord https://www.mvbnet.de/aktuelles/betriebshof-nord/ entsteht ein neues Gleichrichterunterwerk. Im Zuge des des Betriebshofneubaus wird auch hier eine moderne Stromversorgung installiert, die zudem Hochwassergeschützt ist. Auch die Umsetzung dieses Projektes geschieht mit Hilfe unserer Förderpartner, Bundesmittel aus dem Sondervermögen "Aufbauhilfe", sowie Mittel des Landes Sachsen-Anhalt und der Landeshauptstadt Magdeburg.

Insgesamt sind in den vergangenen Jahren 26 von 28 Unterwerken erneuert worden. Dabei wird auch immer Technik verbaut, die mit höhren Spannungen zurecht kommt. Der Hintergund dazu ist, dass in den kommenden Jahren ein Wechsel von 600 auf 750 Volt Fahrspannung ansteht. Durch die höhere Spannung kann die Stromstärke (Ampere) reduziert werden, wodurch sich bei gleicher Leistung der Bahnen eine bessere Effizienz ergibt. Diese können nämlich bereits ab Werk verschiedene Spannungen "verarbeiten".

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/12/22/fahrstrom_mvb_strassenbahn/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #88 am: 19. Januar 2024, 17:18:18 »
Türen aufhalten? Bitte nicht bei uns!

Für andere Menschen die Tür aufhalten – eigentlich eine freundliche Geste. Im Kaufhaus, Kino oder zu Haus, wenn die Familie von nebenan mit voll gepackten Taschen heran eilt, ist das natürlich auch wirklich hilfreich.

Bei unseren Bahnen und Bussen ist das jedoch anders. Wir wollen unsere Fahrgäste möglichst pünktlich und zuverlässig an ihr Ziel bringen. Kurze Aufenthalte an den Haltestellen sind da einer der Faktoren, um pünktlich zu bleiben. Wird nun eine Tür aufgehalten, verzögert sich die Abfahrt um einige Sekunden. Das ist natürlich erstmal kein Problem, doch über die Zeit summiert sich das auf. Zudem kommt es auch vor, dass dadurch die Ampel vor der Bahn wieder „rot“ wird – bis zur nächsten Grünphase vergehen dann bis zu 3 Minuten. So warten die Menschen an den folgenden Haltestellen länger und für die Menschen an Bord dauert es ebenfalls, bis sie am Wunschort ankommen. Logisch also, dass nun eine aufgehaltene Tür nicht dazu beiträgt, pünklich zu sein. 😉


Manche Menschen kommen zu spät zur Haltestelle und rennen herbei. Hier wird ihnen oft die Tür aufgehalten. Das sorgt für Verzögerung, da die Bahn nur bei geschlossenen Türen abfahren kann.


Grade noch geschafft: Die letzte Tür der Bahn erreichen viele Menschen in letzter Sekunde. Bild: Peter Gercke

Was man als Fahrgast nicht mitbekommt: Möglicherweise ist der Bus oder die Straßenbahn bereits einige Minuten zu spät https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2020/10/09/verspaetungen/, steht ja ehrlicherweise auch nicht draußen dran. Um so wichtiger also, dass nun alles möglichst reibungslos läuft, um vielleicht doch noch den Anschluss mit einer anderen Linie zu halten.

    Daher: Wenn ihr spät dran seid, nehmt die nächste Bahn oder den nächsten Bus. Gerade bei Regen und Wind auf den ersten Blick vielleicht nicht unser weisester Rat, dennoch ist es den anderen Fahrgästen gegenüber fair.

Mit diesen Tipps rechtzeitig an der Haltestelle:

Vorher die Abfahrten checken: Mit unserem Routenplaner auf www.mvbnet.de
Hier seht ihr auch die aktuelle Verspätung und ob vielleicht gleich mehrere Bahnen der selben Linie hintereinander abfahren. Das kommt nach kleineren Störungen vor. Die erste Bahn ist dann oft sehr voll, die darauffolgenden sind hingegen leer. Schaut in dem Fall unbedingt auf die Zielanzeige! Bei größeren Verspätungen ändern manche Wagen ihr Ziel.

Bereits eine App zur Hand?
Gerade noch im Supermarkt an der Kasse, kurz darauf schon zur Bahn rennend. Aber stopp! Am besten vorher im Supermarkt einen Blick auf die aktuellen Abfahrten in der Nähe werfen. Das geht beispielsweise mit easy.GO oder INSA. Dann bleibt vielleicht noch Zeit in Ruhe einzupacken. 😉

App, Webseite, digital… alles Schnickschnack? Schau doch mal auf den Papierplan!
Ja, zugegeben, das ist etwas altmodisch. Dennoch: Unsere Linien fahren meist in regelmäßigen Abständen zur gleichen Minute ab, also zum Beispiel 7 Uhr 4, 14, 24, 34, 44, 54. Das lässt sich leicht merken und hilft auf dem Schulweg, dem Weg zur Arbeit oder Vorlesung, dass man seinen Fuß nicht noch kurz vor Abfahrt in die sich schließende Tür stellt.

Und wenn es dann doch mal passiert, haltet die Tür dann bitte nicht noch für den nächsten Nachzügler (und den nächsten und nächsten… ;)) auf. So geht es für alle pünktlicher ans Ziel!

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/01/19/tueren-aufhalten-bitte-nicht-bei-uns/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #89 am: 05. Februar 2024, 15:57:54 »
Deine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb bei der MVB 🚌🚠



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