Autor Thema: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog  (Gelesen 56877 mal)

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #105 am: 20. August 2024, 15:30:27 »
Schwellenwechsel auf dem Westring: Abschluss im August

Auf dem Westring werden die Gleise saniert. Bereits 2023 wurde auf dem Abschnitt zwischen Südring und Westringbrücke umfassend erneuert, in diesem Jahr ist der zweite Teil bis zur Kreuzung Westring – Große Diesdorfer Straße dran.

Auf knapp einem Kilometer Länge wurden in den vergangenen Wochen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Straßenbahngleis durchgeführt, denn
nach knapp 30 Jahren Einsatzdauer sind die Holzschwellen am Ende ihrer Lebenszeit angekommen und wurden gegen solche aus Beton getauscht.
In der nächtlichen Betriebspause waren viele Arbeiter und schwere Maschinen im Einsatz, um die Auswirkungen auf den Straßenbahnbetrieb am Tage möglichst gering zu halten.

Alles ins Lot bringen

Am 3. und 4. August kam schließlich ein Gleisstopfzug zum Einsatz, der extra per Tieflader nach Magdeburg gebracht wurde. Er ist gewissermaßen der letzte Arbeitsschritt des Schwellentauschs, denn diese Maschiene richtet das Gleis nach den Bauarbeiten computergesteuert aus, indem sie den Schotter mit einer speziellen Aparatur verdichtet. Das ist in etwa so, als ob man es sich abends im Bett gemütlich macht und dann das Kissen nochmal aufklopft, damit es schön bequem ist. Wenn die Schienen ausgerichtet sind, ist es nämlich auch in der Bahn bequem, denn ohne den Stopfzug wäre es ein ziemliches Geschaukel in den Wagen. Das wäre auch für die Schienen schlecht, da sie sich zu schnell abnutzen würden.











Zum Abschluss gab es noch ein paar Restarbeiten. So musste noch ein Zaun zwischen den Gleisen wieder aufgebaut werden. Der schützt eigentlich vor dem Überqueren der Gleise hinter der Bahn (was sehr gefährlich ist, wenn gerade eine andere Bahn dort vorbeikommt!) und musste wegen der Bauarbeiten abmontiert werden. Außerdem gibt es buchstäblich den letzten Schliff: Die Schienen werden noch mit einem Profilschliff in Form gebracht und sind dann fit für die nächsten Jahre.

Zweite Hand für Gleisbaumaterial

Wie bereits im ersten Abschnitt östlich der Westringbrücke wurden auch in diesem Abschnitt „gebrauchte“ Betonschwellen verwendet. Sie stammen aus Modernisierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn und dürfen dort nicht mehr für Eisenbahnstrecken genutzt werden. Für den Steinbrecher sind sie aber noch zu Schade, denn nach eingehender Prüfung und Begutachtung können sie für Straßenbahngleise mit geringeren Geschwindigkeiten und leichten Wagen durchaus noch verwendet werden.

    Zum Vergleich: Eine Elektrolok wiegt bis zu 80 Tonnen und hat 4 Achsen, was 20 Tonnen gewicht je Achse auf die Schienen bringt. Unsere Niederflurwagen haben insgesamt 30 Tonnen Gewicht und verteilen diese auf 8 Achsen – ein deutlicher Unterschied, vor allem, weil eine Lok ja selten allein unterwegs ist.

Daher sind die Schwellen aus einer „Vornutzung“ durchaus eine gute Wahl und schonen den MVB-Geldbeutel.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/08/20/schwellenwechsel-auf-dem-westring-abschluss-im-august/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #106 am: 28. August 2024, 17:34:25 »
Aus dem Takt – Das passiert bei Störungen

Dienstagnachmittag in Magdeburg. Zur Hauptverkehrszeit ist viel los auf den Straßen. Auch die Busse und Bahnen sind gut gefüllt, alle wollen irgendo hin – nach Hause, zum Einkaufen, zu Freunden…
Plötzlich ein Unfall. Ein wichtiger Streckenabschnitt ist dadurch nicht mehr befahrbar, das verunfallte Fahrzeug steht mitten auf der Straße und hat zudem noch einen Schaltschrank der Stromversorgung beschädigt. Nichts geht mehr für die Tram. Was von nun an so alles hinter den Kulissen bei der MVB passiert, lest ihr hier.

Erste Reaktion

Zuerst sehen die Fahrerinnen und Fahrer auf der Strecke den Unfall und melden die Situation der MVB-Leitstelle https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2021/08/03/meister-wo-jehts-lang-die-arbeit-der-leitstelle/. Hier muss binnen weniger Minuten reagiert werden und bei Notwendigkeit auch Rettungsdienst und Polizei informiert werden. Störungen haben auch immer Einfluss auf den Fahrplan. Kleine Unregelmäßigkeiten können schnell große Auswirkungen haben. Die Leitstelle schickt also einen Einsatzwagen zur Unfallstelle und leitet erstmal die Straßenbahnen so um, dass sie sich nicht an der Unfallstelle stauen.
Paralell dazu werden Busse aus dem Linienverkehr abgezogen, um auf dem betroffenen Abschnitt als Schinenersatzverkehr zu agieren.

Währenddessen trifft die Polizei und der Rettungsdienst an der Unfallstelle ein, die Rettungsarbeiten beginnen. Die MVB-Techniker treffen kurze Zeit später ein und machen sich ein Bild vom Schaden an der Technik. Hier gibt es immer ein Team in Rufbereitschaft, um in solchen Fällen schnell vor Ort zu sein.











Fahrplan nach Gefühl

Alle umgeleiteten Bahnen fahren nun außerhalb ihrer normalen Fahrplanlage. Hier sind die Fahrerinnen und Fahrer gefragt: Sie müssen sich abstimmen und ihre Abfahrten an den Wendeschleifen so aufteilen, dass möglichst wieder ein gleichmäßiger Takt entsteht. Dabei unterstützt sie die Leitstelle, da hier auf die Echtzeit-Standorte der Fahrzeuge zugegriffen werden kann.
Zudem müssen sie auch die Informationen an die Fahrgäste weiterleiten. Wo fahren die Busse vom Schienenersatzverkehr? Wie komme ich jetzt weiter? Was ist denn überhaupt passiert? – Diese und andere Fragen beschäftigen die Menschen.
An den digitalen Fahrgastanzeigen auf der Strecke werden Meldungen angezeigt, die über die Störung informieren. Auch im Internet werden Nachrichten veröffentlicht: auf Facebook und Twitter/ X erscheinen Kurzmeldungen für Social-Media-Nutzende, in der INSA-App wird ein Hinweis angezeigt. Bei großen Störungen informiert auch die MVB-Pressestelle mit einer Pressemitteilung

Auswirkungen bis in den Abend

Unterdessen ist es später Nachmittag. Die Strecke ist noch immer gesperrt. In Kürze sollten die ersten Bahnen zum Betriebshof einfahren, doch das ist jetzt nicht möglich. Die Kolleginnen und Kollegen auf dem Betriebshof müssen umdisponieren: Der Plan für die Einfahrt muss neu gemacht werden, da die Bahnen später kommen werden und dann auch nicht in der ursprünglichen Reihenfolge. So können die Werkstätten auch nicht wie vorgesehen mit ihren Wartungsarbeiten beginnen. Darüber hinaus werden später Kolleginnen und Kollegen benötigt, die dabei helfen, die Straßenbahnen wieder so zu sortieren, dass sie passend für die Ausfahrt am nächsten Morgen aufgestellt sind.
Nicht nur auf dem Betriebshof muss umgebaut werden: Auch die Fahrerinnen und Fahrer, die noch auf der Strecke unterwegs sind, können nun nicht zur Pause oder zum Feierabend an der vorgesehenen Stelle sein. Durch den veränderten Fahrplan sind sie teils weit weg vom Ablösepunkt. Die Leitstelle koodieniert zusammen mit der Personaldisposition die Ablöse und fährt unter umständen auch mit dem Einsatzwagen los, damit die Bahnen weiter rollen und niemand seine gesetzlich festgeschriebene Lenkzeit überschreitet.

Die Strecke ist wieder frei. Jetzt gilt es, alle Bahnen wieder an ihren vorgesehenen Platz zu bekommen. Straßenbahnen, die in den Betriebshof müssen, haben möglicherweise keinen Fahrer oder Fahrerin mehr. Sie wurden deshalb zuvor auf einem festgelegten Streckenabschnitt hintereinander abgestellt. Nach und nach werden diese Bahnen dann in ins Depot geholt. Auf der Strecke müssen die noch in Umlauf befindlichen Wagen ebenfalls zurück in den Fahrplan.
So dauert es auch nach dem Ende des Störung einige Stunden, bis der Plan wieder hergestellt ist.

Teamarbeit führt zum Ziel

Im Idealfall merken die Fahrgäste an den Haltestellen von alledem nicht viel. Natürlich bringen solche Vorkommnisse immer Einschränkungen mit sich, doch durch gute Zusammenarbeit lässt sich das auf ein Minimum reduzieren, damit alle Menschen an ihr Ziel kommen.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/08/28/aus-dem-takt-das-passiert-bei-stoerungen/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #107 am: 13. September 2024, 12:57:54 »
Fahrtausfälle – was die MVB dagegen tut und was dahinter steckt

Derzeit wartet man manchmal länger auf die Bahn. Ärgerlich in dem Moment, dafür haben wir Verständnis. Und wir tun schon sehr viel, um diesen Fall so selten wie möglich eintreten zu lassen. In diesem Beitrag schauen wir uns die Situation genauer an und erklären wann mit Besserung zu rechnen ist.

Im Überblick:

    • Aktuelle Lage: 15 Straßenbahnen der MVB sind wegen vorgeschriebener Inspektionen außer Betrieb.

    • Hauptursachen: Überdurchschnittliche Kilometerleistung, das Alter der Bahnen und Lieferengpässe bei Ersatzteilen.
    • Maßnahmen: Neue Lieferanten, 3D-Druck von Ersatzteilen und beschleunigte Inspektionen für schneller einsatzbereite Bahnen.

    • Ausblick: Die Lage entspannt sich ab Anfang 2025, bis dahin sind jedoch weiterhin vereinzelt Fahrtausfälle möglich.

Kurz vorweg: Selbstverständlich haben wir ein großes Interesse, alle Menschen pünktlich und vor allem zuverlässig ans Ziel zu bringen. Sicherheit hat dabei nicht nur für uns eine große Bedeutung, sondern auch für den Gesetzgeber.

Sicherheit geht immer vor

So kommt es auch, dass für Straßenbahnen strikte Regeln gelten: 500 000 Kilometer oder 8 Jahre lang darf eine Bahn Fahrgäste befördern – dann muss sie genauestens inspiziert werden. Diese Hauptuntersuchung https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2020/12/17/wenn-die-tram-zum-tuev-muss/ machen wir gründlich, neben den technischen Komponenten werden an jeder Tram auch optische Anpassungen durchgeführt. Am Ende der Inspektion verlässt eine nahezu neuwertige Bahn die Werkstatt. Bereit für die nächsten 8 Jahre und 500 000 Kilometer in Magdeburg.

Diese Intervalle haben wir genau im Blick und planen diese rund drei Monate langen Werkstattaufenthalte ein. Ersatzteile bestellen wir rund 1 Jahr im Voraus, damit dann alle zügig Arbeiten können.
Doch seit dem vergangenen Jahr https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/09/21/aktuelle-herausforderungen-der-strassenbahninstandhaltung-ein-blick-hinter-die-kulissen/ kam alles anders, weshalb nun ein Stau in der Hauptwerkstatt entstand. In der Folge fehlen mehr Bahnen als geplant im Linienverkehr – in der Spitze bis zu drei am Tag. An manchen Tagen fallen somit leider Fahrten aus, was wir natürlich vermeiden wollen.















Doch Krisen lassen auch die MVB nicht unberührt. So gibt es vermehrt Schwierigkeiten bei der Lieferung von Ersatzteilen. Lieferketten sind instabil geworden, Teile kommen verspätet an oder werden gar nicht mehr hergestellt. Eine kniffelige Situation für alle Verkehrsunternehmen. Wir haben reagiert und sind kreativ geworden: Manche Teile fertigen nun lokale Firmen für uns, manches stellen wir in 3D-Drucktechnik selbst her.

Auch die Stadtentwicklung wirkt sich aus, denn in Magdeburg wird so viel gebaut, wie zuletzt nach der Wende in den 1990er-Jahren. Entsprechend oft müssen unsere Straßenbahnen einen Umweg um Baustellen nehmen – manchmal länger als ursprünglich vorgesehen. Man denke nur an die Tunnel-Baustelle https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/03/29/city-tunnel-oeffnet-ein-rueckblick-mit-strassenbahnen/. Dadurch erreichen sie die 500 000 Kilometer-Marke vorzeitig.

Am Ende fordert auch das Alter der Wagen seinen Tribut. Nach inzwischen fast 30 Jahren und teilweise mehr als 1,8 Millionen Kilometern haben manche Bahnen umfangreiche Reparaturen nötig. Das ist von außen nicht immer sichtbar und verzögert den Aufenthalt in der Werkstatt zusätzlich.

Alles überschneidet sich und stellt die MVB vor eine Herausforderung.

Die Straßenbahnen der MVB:

    • 72 Niederflurwagen (NGT8D)
    • 11 Niederflurwagen mit Anhänger (hohe Kapazität) (NGT8D + B6A2)
    • 8 Tatra-Straßenbahnen (KT4D) diese Wagen wurden 2020 vorsorglich zur Verstärkung gebraucht erworben und sind derzeit meist einzeln im Einsatz.

An einem normalen Tag sind 71 Bahnen gleichzeitig im Einsatz. Auf dem Papier reicht die Zahl der 92 verfügbaren Bahnen zwar aus, doch durch die Inspektionspausen, Unfallschäden und spontane Reparaturen fehlt es manchmal an den nötigen Fahrzeugen.

Gutes Krisenmanagement ist gefragt, weshalb wir folgende Maßnahmen ergriffen haben:

Fahrgastinformation: Fehlt eine Straßenbahn, wollen wir das verlässlich kommunizieren. Deshalb sind im Fahrplan der Linien 1, 2, 6 und 10 nun erstmals Markierungen zu finden, die auf einen möglichen Ausfall hinweisen. Neben der bereits bekannten Info „T“ für Fahrzeug mit Treppe (also nicht barrierefrei) kommt nun die Sternchen-Markierung (*) hinzu. Diese Fahrt kann ausfallen – um in jedem Fall pünktlich anzukommen sollte also im Zweifel eine frühere Abfahrt gewählt werden.
Die Ausfälle sind zudem auch in den mobilen Angeboten wie zum Beispiel der INSA-App zu sehen. An den digitalen Fahrgastinformationen finden sich zudem nur die Abfahrten, die auch tatsächlich stattfinden.


Im Fahrplan vermerkt: „T“ bedeutet, dass die Bahn möglicherweise nicht barrierefrei ist. „*“ bedeutet, dass diese Fahrt unter Umständen nicht stattfindet. In diesem Fall sollte auf andere Abfahrten umgestiegen werden.

Werkstatt: Angepasster Umfang der Inspektion. Im Fokus steht zunächst die Erneuerung aller sicherheitsrelevanten Teile. Optische Reparaturen an Lack, Fußboden und Sitzen folgen später, wenn entsprechende Kapazitäten frei sind. Sieben Straßenbahnen konnten so bereits deutlich schneller zurück in den Einsatz.
Ersatzteile werden bedarfsweise auf anderen Wegen beschafft. Wir arbeiten, wo möglich, mit anderen Lieferanten zusammen oder stellen Teile selbst her, wenn das rechtlich zulässig und wirtschaftlich darstellbar ist.
Mehrarbeit: Unser Personal gibt alles, um die Bahnen schnellstmöglich durch die Inspektion zu bekommen.

Mammutaufgabe mit guten Aussichten

Trotz aller Schwierigkeiten ist Besserung in Sicht. Derzeit ist der Höchststand abgestellter Bahnen erreicht, es rücken kaum noch Wagen nach. Jede Bahn die nun fertig wird, kommt direkt wieder in den Fahrgasteinsatz. So entspannt sich die Lage kontinuierlich: Anfang nächsten Jahres stehen wieder mehr Fahrzeuge zur Verfügung, bis dahin sind vereinzelte Fahrtausfälle leider weiterhin möglich. Gegen Ende 2025 wird der Stau dann vollständig abgebaut sein. Außerdem soll im kommenden Jahr der Fahrgasteinsatz der neuen Straßenbahnen vom Typ Flexity beginnen.
Wir sind deshalb weiterhin dran und behalten die Lage im Blick, damit wir auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für unsere Fahrgäste sind. Trotz aller Unannehmlichkeiten durch einzelne Ausfälle können wir unseren Dienstleistungsauftrag mit hoher Zuverlässigkeit erfüllen. Das ist das Ergebnis unserer Anstrengungen und zeigt, dass die MVB weiterhin für Magdeburg da ist.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/09/13/fahrtausfaelle-was-die-mvb-dagegen-tut-und-was-dahinter-steckt/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #108 am: 15. Oktober 2024, 16:12:13 »
Gleispflege: Unkraut nimmt reiß aus

Wildkräuter im Gleisbett: Was zunächst harmlos aussieht, ist für den Straßenbahnverkehr ein ernstzunehmendes Problem. Zwischen Schotter und Schwellen wachsen Pflanzen, die nicht nur optisch stören, sondern den sicheren Betrieb der Bahnen gefährden. Um dem entgegenzuwirken, sind regelmäßig Mitarbeitende der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) und beauftragter Fremdfirmen im Einsatz, um das Grün zwischen den Schienen zu entfernen.


Diese Arbeit ist mühselig, zeitintensiv und oft nur von kurzer Dauer. Denn schon nach wenigen Wochen sprießen neue Pflanzen aus dem Schotter. Doch warum ist das so wichtig? Ein verunkrautetes Gleisbett beeinträchtigt die Stabilität der Schienen. Regenwasser kann nicht richtig abfließen, und die Bahnen rumpeln bei der Fahrt über unebene Gleise.

Mehr als nur ein optisches Problem

Der Schotter unter den Schwellen hat eine wichtige Aufgabe: Er sorgt für Stabilität, indem er Regenwasser ableitet und Schwingungen der Bahnen dämpft. Zudem hält er die Schienen fest in ihrer Position. Pflanzenbewuchs stört diese Funktionen erheblich. Die Wurzeln der Wildkräuter lockern den Schotter auf, wodurch die Gleise uneben werden. Dies führt zu schnelleren Abnutzungserscheinungen und kann auf Dauer die Sicherheit beeinträchtigen. Bahnen müssen dann langsamer fahren, um Schäden zu vermeiden.

„Wenn wir die Pflanzen nicht regelmäßig entfernen, verschleißen die Gleise viel schneller“, erklärt Alexander Kreuz, Bereichsleiter im Facilitymanagement der MVB. „Das führt nicht nur zu höheren Kosten bei der Instandhaltung, sondern beeinträchtigt auch den Fahrkomfort unserer Fahrgäste.“

Viele Hände gegen Wildwuchs

Um das Gleisbett sauber zu halten, setzt die MVB auf Handarbeit. Arbeiterinnen und Arbeiter zupfen die Pflanzen mühsam aus dem Schotter. Diese Tätigkeit ist monoton, erfordert jedoch höchste Präzision, um das Gleisbett nicht zusätzlich zu beschädigen. „Es ist eine langwierige und körperlich anstrengende Arbeit, besonders im Sommer“, sagt Kreuz. „Unsere Teams sind oft stundenlang draußen, während alle paar Minuten eine Straßenbahn vorbeifährt.“

Die Entfernung der Pflanzen per Hand ist derzeit die effektivste Methode. Doch sie hat ihren Preis: Es muss regelmäßig nachgearbeitet werden, da die Pflanzen immer wieder nachwachsen. Vor einigen Jahren wurde noch das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat eingesetzt, um das Wachstum zu stoppen. „Mit Glyphosat konnten wir die Schienen schnell und kostengünstig freihalten“, erklärt Kreuz. „Aber seit das Mittel in Magdeburg nicht mehr erlaubt ist, setzen wir auf alternative Verfahren.“













Auf der Suche nach umweltfreundlichen Lösungen

Die MVB ist sich bewusst, dass die manuelle Entfernung keine dauerhafte Lösung sein kann. „Wir suchen weiterhin nach umweltfreundlichen Alternativen“, so Kreuz. „Einige Firmen experimentieren mit Maschinen, die die Pflanzen mechanisch entfernen, während andere an biologischen Verfahren forschen, die ähnlich wie Glyphosat wirken, aber umweltschonender sind.“

Ob und wann eine dieser Alternativen einsatzbereit ist, bleibt abzuwarten. Bis dahin bleibt den Mitarbeitenden der MVB nur eines: weiter zupfen.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/10/15/gleispflege-unkraut-nimmt-reiss-aus/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #109 am: 24. Oktober 2024, 17:48:26 »
Bus oder Bahn? Beides!

Bei der MVB arbeiten viele Straßenbahnfahrer*innen. Und Busfahrer*innen. Aber wusstest Du schon, dass es auch Kolleg*innen gibt, die beides fahren? Ich habe mich mit Max Fischer getroffen, der seine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb bei der MVB gemacht hat und danach zunächst mit der Tram unterwegs war. Derzeit ist er in der Ausbildung zum Busfahrer und erzählt von seinen Erlebnissen. Für das Interview habe ich ihn während der Ausbildung ein Stück im Bus begleitet.

Für den Einsatz als Kombi-Fahrer*in (so ist die interne Bezeichnung) braucht man neben dem Busführerschein auch ein gutes Gedächtnis, denn neben den Straßenbahnlinien behält man auch alle Busrouten im Kopf. Seit Kurzem organisiert die MVB die Ausbildung zum Kombifahrer  / zur Kombifahrerin selbst und arbeitet dafür mit einer externen Bus-Fahrschule zusammen.

Fachkraft im Fahrbetrieb – zunächst bei der Tram

Max und die anderen Kollegen machen gerade eine kurze Pause, als ich dazu komme. Als er sich dann hinters Steuer setzt und alles einstellt, erzählt er ein bisschen über seinen bisherigen Werdegang: „Ich habe bei der MVB mit einer Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb angefangen. Dabei habe ich das Unternehmen kennengelernt und hatte da auch schon Interesse am Busfahren“. Doch nach dem Abschluss führte ihn sein Dienstplan erstmal zur Straßenbahn. „Für mich stand fest, dass ich fahren möchte. Nur im Büro sein, das wäre nicht meins. Deshalb war der Straßenbahnfahrdienst meine erste Anlaufstelle. Die Fahrberechtigung habe ich während der Ausbildung schon machen können. Den Busführerschein konnte ich zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht machen“, berichtet er weiter.
Anders als bei der Straßenbahn kann der Führerschein Klasse D, also der Busführerschein, nicht in der MVB-Fahrschule erworben werden. So war es bisher notwendig, Bewerber*innen mit bereits vorhandenen Führerschein für den Job auf Magdeburgs Straßen zu begeistern. Doch der wachsende Mangel qualifizierter Menschen auf dem Arbeitsmarkt ist ein Problem.

Neuer Schulungsprozess

Aus diesem Grund hat die MVB-Fahrschule den Ausbildungsprozess vor einiger Zeit angepasst. Nun können sich Straßenbahnfahrer*innen zur Ausbildung als Kombifahrer*in bewerben. Sie leisten einen wichtigen Beitrag im Fahrdienst, vor allem wenn es spontan zu Veränderungen der Personalsituation kommt. Denn je nach Bedarf kann Max später auch spontan zwischen Straßenbahn und Bus wechseln, sofern er möchte.
Vor einer Haltestelle drückt der Ausbilder den Haltewuschtaster, Max setzt den Blinker rechts und steuert vorsichtig an den Bordstein ran. Gar nicht so leicht, denn die Kante ist so hoch, dass der Bus aufsetzten könnte, wenn man zu dicht heran fährt. Zentimeterarbeit mit einem 2,5 Meter breiten Linienbus.











Seinen Busführerschein hat Max indes bei einer klassischen Fahrschule absolviert. Mit einem großen Reisebus ging es dabei über Autobahnen, Landstraßen und natürlich auch durch den Stadtverkehr. „Das wird ja dann auf Strecke auch unsere Hauptbeschäftigung. Es ist gar nicht so leicht, denn da muss ich meine Augen echt überall haben“, sagt er, als der Bus schließlich an der richtigen Position steht und die Tür öffnet.

Nach bestandener Prüfung folgen nun die Einweisungsfahrten durch die MVB-Fahrschule. Dabei werden auch alle bei der MVB verwendeten Bustypen geschult. Heute steht ein 18 Meter langer Niederflur-Gelenkbus von Solaris auf dem Programm. Mit viel Gefühl lenkt Max den maximal 28 Tonnen schweren Bus durch schmale Straßen und um winkelige Kurven. Besonders wichtig ist auch der Blick zum rechten Außenspiegel, denn der ragt weit vor dem Bus heraus – dorthin, wo Verkehrsschilder und Ampeln stehen.
„Das macht richtig Spaß, ist aber was völlig anderes als Straßenbahnfahren. Ich muss hier viel mehr in die Spiegel schauen. Außerdem ist der Bus auch breiter, da muss man auch immer den Straßenrand beobachten“, schildert Max seine Eindrücke.

Die Stadt zieht vorbei und Halstestelle um Haltestelle wiederholt sich der Ablauf: Blinker setzen, langsam heranfahren, halten, Tür auf. Fahrgäste fahren während der Schulung übrigens nicht mit. Das folgt dann später, wenn die Einweisungen erfolgreich bestanden sind.

Kurz vor dem Ende meines Besuches frage ich was ihm bisher am besten gefällt.
„Ich sehe alle Ecken des Liniennetztes, komme also viel herum. Das bringt viel Abwechslung mit, da hat man dann auch persönlich was von. Ich bin zufrieden mit der Entscheidung und freue mich schon auf den Einsatz im Fahrdienst“, sagt Max, bevor sich die Bustür schließt und er und die anderen Kollegen mit dem Gelenkbus davonfahren.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/10/24/bus-oder-bahn-beides/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #110 am: 08. November 2024, 08:31:55 »
Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt: weniger Falschparker

Viele von uns kennen mindestens eines dieser Probleme vielleicht: Die Haltestelle ist zugeparkt und um einsteigen zu können muss man sich erst mühsam zwischen PKWs durchschlängeln. Die Bahn oder der Bus kann nicht weiterfahren, weil jemand sein Auto falsch abgestellt hat. Da das auch für uns als Verkehrsbetriebe ärgerlich ist, sind unsere Kolleginnen und Kollegen der Leitstelle auf Lösungsfindung gegangen. Ein Teil dieser Lösung ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen MVB und Magdeburger Ordnungsamt. Dabei treffen sich jedes Jahr auch Vertreter:innen beider Seiten und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus.

Selbst mal einen Blick darauf werfen

Die Beamten des Ordungsamtes sind jeden Tag auf Streife und ahnden falsch abgestellte PKW. Abgesenkte Bordsteine, Halteverbote, Ausfahrten – in jedem dieser Fälle ist das Parken eine Ordnungswidrigkeit und wird mit einer Geldbuße belegt. Doch, wann stehen Auto, Transporter und Co. zu dicht am Straßenbahngleis? Wie viel Platz braucht ein Linienbus, um die Haltestelle richtig ansteuern zu können? Dieses Wissen ist sehr wichtig für die Beamten, weshalb bei regelmäßigen Treffen mit den Verkehrsprofis der MVB genau darüber gesprochen wird. Natürlich gibt es nicht nur Bilder und Vorträge: Mit dem Straßenbahn-Fahrschulwagen geht es dann auch immer raus auf die Strecke. Hier können alle einen eigenen Blick auf die Abstände und das Kurvenverhalten der Bahn werfen. Ein Gewinn für die weitere Streife-Tätigkeit und damit für die Freihaltung von Haltestelle und Gleis.







Gegenseitige Zusammenarbeit – MVB bekam Befugnisse

Die Zusammenarbeit gegen Falschparker hat auch für die MVB selbst eine Besonderheit mit sich gebracht. 10 Kolleg:innen wurden durch das Ordnungsamt zum Ehrenbeamten ernannt. Damit können diese Mitarbeitenden selbst Abschleppunternehmen https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2023/01/12/pkw_im_gleis_magdeburg_buckau/ beauftragen – etwa wenn ein falsch geparkter PKW einem Bus im Weg steht. Diese Befugnis hat Einschränkungen: Die MVB darf nur außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamtes aktiv werden. Doch auch das hilft bereits, wie die Zahlen belegen:
Allein bis Ende des dritten Quartals diesen Jahres Jahr haben die Kollegen der Leitstelle 121 Fahrzeuge dem Ordnungsamt gemeldet. Diese standen entweder in Haltestellen, im Lichtraumprofil der Straßenbahn oder in Kurven- und Kreuzungsbereichen. Trauriger Spitzenreiter war die Arndtstraße mit ihren beiden Bushaltestellen. Hier mussten wir 25 Mal tätig werden. Die Harnackstraße, derzeit Umleitungsstrecke für den Busverkehr, trat 17 Mal in Erscheinung und die Goethestraße in Stadtfeld Ost 14 Mal.
Vor Ort hat sich ebenfalls einiges getan: An den Problemstellen wurden Markierungen aufgebracht. So zeigt eine Zickzacklinie an der Haltestelle „Mehringstraße“ https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2021/08/31/verspaetung/ in Cracau deutlich, wo Parken verboten ist. In der Genthiner Straße wurde eine Punktmarkierung aufgetragen, die Straßenbahnfahrer*innen hilft, frühzeitig zu erkennen, ob geparkte Autos die Durchfahrt behindern. An beiden Stellen ist seitdem die Zahl der gemeldeten Falschparker deutlich gesunken.

Maßnahmen zeigen Wirkung

Diese Maßnahmen zahlen sich bereits aus. Christoph Lemke, einer der drei Leitstellenkoordinatoren https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2021/08/03/meister-wo-jehts-lang-die-arbeit-der-leitstelle/, zieht eine positive Bilanz: „Die Beeinträchtigungen sind deutlich zurückgegangen. Dank der zusätzlichen Markierungen und unserer Ehrenbeamten konnten wir schon mehrfach in den frühen Morgenstunden Fahrzeuge schnell vom Gleis entfernen. Alles in allem ein großer Fortschritt“.
Dieser kommt sowohl den Fahrgästen als auch dem Betrieb zugute. Schnellere Reaktionszeiten der MVB Leitstelle bedeuten kürzere Störzeiten und höhere Zuverlässigkeit bei geringeren Folgekosten. Die Zusammenarbeit zwischen Verkehrsbetrieben und Stadtordnungsdienst soll auch künftig fortgesetzt werden – da sind sich beide Seiten einig.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/11/07/zusammenarbeit-mit-dem-ordnungsamt-weniger-falschparker/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #111 am: 14. November 2024, 11:04:01 »
Gleispflege: Unkraut nimmt reiß aus

Wildkräuter im Gleisbett: Was zunächst harmlos aussieht, ist für den Straßenbahnverkehr ein ernstzunehmendes Problem. Zwischen Schotter und Schwellen wachsen Pflanzen, die nicht nur optisch stören, sondern den sicheren Betrieb der Bahnen gefährden. Um dem entgegenzuwirken, sind regelmäßig Mitarbeitende der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) und beauftragter Fremdfirmen im Einsatz, um das Grün zwischen den Schienen zu entfernen.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/10/15/gleispflege-unkraut-nimmt-reiss-aus/

Straßenbahn in Magdeburg: Jäten im Gleisbett

https://www.volksstimme.de/lokal/magdeburg/strassenbahn-in-magdeburg-jaten-im-gleisbett-3948798

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #112 am: 28. November 2024, 18:54:33 »
„Lasst uns froh und reiselustig sein“ – unsere Weihnachtsmarkt-Karte 2024



Ihr freut euch schon auf Schmalzkuchen, Grünkohl und Co., habt aber keine Lust auf Parkplatzsuche und es wurde dann doch ein Glühwein mehr? Nutzt am besten Bus und Straßenbahn, um zu den Magdeburger Weihnachtsmärkten und wieder zurück zu kommen. Wir haben für euch eine kleine Übersicht mit den größten Märkten zusammengestellt. Natürlich könnt ihr auch direkt sehen, welche Linien euch dorthin und wieder nach Hause bringen. In diesem Jahr fährt an den drei verkaufsoffenen Sonntagen zusätzlich die Linie 77 als „Shoppingtaxi“. Alle Infos dazu haben wir unter diesem Link für euch zusammengefasst: Fahrten der Linie 77 https://www.mvbnet.de/zusaetzliche-fahrten-zu-den-verkaufsoffenen-sonntagen/

Flexibel fahren, absolut sparen

Ihr habt noch keine Fahrkarte? Kein Problem! Wir empfehlen euch die Fairtiq-App für eurer Smartphone, mit der ihr immer den günstigsten Preis zahlt. So seid ihr ganz unkompliziert unterwegs und müsst euch keine Gedanken über die richtige Fahrkarte machen, dies erledigt die App für euch.

Natürlich könnt ihr auch das Deutschland-Ticket https://www.mvbnet.de/fahrkarten/deutschlandticket/ oder die Abo-Monatskarte https://www.mvbnet.de/fahrkarten/abokarten/abonnieren/ nutzen.

Ihr seid lieber klassisch mit Papierfahrscheinen unterwegs? Fahrkarten erhaltet ihr in jedem Fahrzeug am Automaten. Viele Haltestellen haben außerdem einen Fahrkartenautomaten. Fahrscheine gibt es außerdem bei vielen Partneragenturen wie Lotto-Läden. Eine Übersicht findet ihr https://www.mvbnet.de/service/verkaufsstellen/.

Fehlt ein Markt? Kein Problem! Schreibt uns gern unter presse[at]mvbnet.de eine Mail.

Weihnachtsmärkte in Magdeburg 2024

-Lichterwelt auf dem Domplatz (neu: mit Doppeldeckerbus-Rundfahrt!)
-Magdeburger Weihnachtsmarkt am Alten Markt
-Winterzauber an der Grünen Zitadelle
-Wichtelmarkt am City Carré
-SWM Weihnachtsmarkt am Blauen Bock
-Wintergarten in der Schweizer Milchkuranstalt
-Advent in den Gewölben der Festung Mark
-Buckauer Weihnachtsspektakel
-Stadtfelder Weihnachtsspektakel
-16. Salbker Adventsmarkt
-Weihnachtsmarkt am Lessingplatz
-Die Adventszeit auf dem Moritzhof
-Advent im Ravelin
-Reformer Budenstadt

Alle Angaben ohne Gewähr.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/11/28/magdeburger_weihnachtsmaerkte_2024/

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Re: MVB-Fahrtenschreiber - MVB Ausbildungsblog
« Antwort #113 am: Gestern um 18:13:04 »
Ausbildung mit Fahrgästen – die Lehrfahrer:innen der MVB

Haben Sie schon einmal in der Straßenbahn oder im Bus gesessen und bemerkt, dass neben dem oder der Fahrer:in noch jemand steht? Vielleicht war die vordere Tür sogar gesperrt, mit einem Schild darauf: „Ausbildungsfahrt, bitte 2. Tür nutzen“. In solchen Momenten können Sie die Fahrausbildung live miterleben, denn es findet gerade eine sogenannte Lehrfahrt statt.

Die Person, die das Fahrzeug steuert, hat die eigentliche Fahrschule bereits hinter sich. Dort werden die Grundlagen vermittelt: Technik, Fahrzeugtypen und deren Handhabung. Doch echte Fahrgäste und der Zeitdruck des Fahrplans lassen sich im Unterricht nicht simulieren. Genau deshalb stehen nach der Fahrschule mindestens 15 Lehrfahrten auf dem Programm.

Während dieser Fahrten begleitet ein oder eine erfahrene Lehrfahrer:in die Neulinge und unterstützt sie mit wertvollen Tipps und Erfahrungen. Erst wenn diese Praxisphase erfolgreich abgeschlossen ist, dürfen unsere neuen Kolleg:innen eigenständig Fahrgäste mit Bus und Bahn befördern.

Welche weiteren Aufgaben Lehrfahrer:innen übernehmen und wie sie die Auszubildenden unterstützen, erfahren Sie in diesem Beitrag.



Drei, die ihren Job lieben

Drei Kolleg:innen erzählen von ihren Erlebnissen aus dem Alltag mit Fahrgästen, Fahrplan und „Lehrling“:

Steffen Siemens fährt seit vier Jahren bei uns in Magdeburg Bus und leitet dabei auch neue Kolleginnen und Kollegen an. „Ich finde es immer schön zu sehen, wie sich die Menschen so entwickeln. Meist habe ich fünf Dienste am Stück mit dem selben Kollegen, da kann man dann beobachten, wie sie jeden Tag lernen und auch meine Hinweise einbeziehen“, berichtet er aus seinem Alltag. „Zusätzlich zu den Linienbussen fahre ich auch unseren roten Doppeldecker für Stadtrundfahrten. Auch hier habe ich schon Lehrfahrten gemacht. Das sorgte natürlich für Interesse bei den Touristen, weshalb da jetzt zwei Busfahrer die Tour machen. Wenn man den Hintergrund erklärt, freuen sich die Fahrgäste. Das sind schöne Momente“, stellt Steffen sein persönliches Highlight heraus. Bevor er in Magdeburg fuhr, hat der gelernte Koch auf den Straßen von Berlin Menschen befördert. Auf die Frage, ob er den Job als Lehrfahrer gern macht, antwortet er: „Na klar. Vor allem, weil ich Spaß am Umgang mit Menschen habe. Ich habe lange in der Gastronomie gearbeitet, diese Erfahrungen helfen mir als Lehrfahrer bei der Beurteilung.“.







Lehrfahrer:innen begleiten also in erster Linie neue Kolleg:innen. Darüber hinaus schätzen sie die Fertigkeiten und den Umgang mit dem Fahrdienstalltag ein – wichtige Informationen für die Fahrschule. Wie eingangs erwähnt fehlen auf dem Fahrschulwagen Fahrgäste und Fahrplan. Um zu sehen, wie neue Kolleg:innen unter realen Bedingungen zurechtkommen, ist die Beurteilung aus den Lehrfahrten wichtig. Hierfür füllen die Lehrfahrer:innen nach jedem Einweisungsdienst eine Art Bewertung aus und schätzen Fahrdynamik, Verständnis von der Fahrzeugtechnik, Qualität des Kundendienstes, Umgang mit den Fahrplanunterlagen und viele weitere Faktoren ein.

Ines Trumpf begleitet bereits seit Mitte der 1990er Jahre neue Kolleg:innen auf die Gleise und hat so einiges erlebt.

    „Man braucht schon einen gewissen Enthusiasmus als Lehrfahrer. Den habe ich mir in den fast 30 Jahren bewahrt und mache das nach wie vor sehr gern. Mit dieser Erfahrung habe ich schnell im Gefühl, wie mein Gegenüber so „tickt“ und kann darauf eingehen“

 

beschreibt sie ihre Arbeit. Eine Herausforderung sind für sie jedoch weniger die Menschen: „Im Sommer ist es manchmal heiß, die Winter können ziemlich kalt sein. Ich stehe ja quasi den gesamten Dienst neben den neuen Kollegen in der offenen Fahrerkabine. Das ist schon etwas anderes, als nur auf dem Fahrerplatz zu sitzen“. Dennoch hat sie Spaß an der Arbeit: „Ich bin gern für unsere neuen Kollegen da und freue mich immer, wenn es alle in den Fahrdienst schaffen. Die Wissbegierde der Menschen macht dabei besonders Spaß. Manchmal üben wir zusammen auch noch mal das Auslegen der Rollstuhlrampe oder das „Neustarten“ der Bahn, wenn zum Beispiel eine elektronische Störung auftritt. Sowas kommt immer gut an. Besonders freut mich, dass mir die Fahrschule häufig Lehrfahrten zuteilt, denn das zeigt mir, dass ich meine Sache gut mache.“.

Auch Karina Kunze ist mit viel Spaß dabei. Sie ist 2015 nach der Ausbildung in den Straßenbahnfahrdienst gestartet und hat fünf Jahre später die Zusatzqualifikation als Lehrfahrerin gemacht. „Die Zusammenarbeit mit neuen Kollegen macht mir besonders viel Spaß. Wenn ich mein Wissen mit anderen teilen kann und das dann zu Verbesserungen führt, macht mich das schon etwas stolz“, sagt sie. Wie alle Lehrfahrer:innen, ist Karina nach eingehender Prüfung der MVB-Fahrschule durch den Betriebsleiter (Der Betriebsleiter hat „den Hut auf“. Er trägt die Verantwortung für die Sicherheit des Fahrbetriebes. Die Berufung von Lehrfahrer:innen zählt zu seinen Aufgaben) in diese Funktion berufen worden. „Seitdem bin ich sehr oft mit „Lehrling“ unterwegs. Das ist jeden Tag anders und natürlich ist auch jeder Mensch anders. Mit der Zeit habe ich da verschiedene Temperamente kennengelernt. Besonders schön finde ich es, wenn viele Fragen gestellt werden. Das ist ja eine Art Vertrauen in meine Kompetenz“, erzählt sie aus dem Alltag.

Bedarf steigt – Bewerbungen jederzeit willkommen

Betriebsleiter Michael Fürste blickt voraus: „In den nächsten Jahren werden wir Stück für Stück die letzten Neubaustrecken der zweiten Nord-Süd-Verbindung in Betrieb nehmen. Dafür braucht es neben einem größeren Fuhrpark auch mehr Personal. Zusätzlich gehen viele Kolleginnen und Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand – kurzum: der Bedarf an neuen Fahrbediensteten wächst“. So wird die Fahrausbildung weiterhin Hochkonjunktur haben und somit auch der Bedarf an Einweisungsdiensten.

Wer Steffen, Ines und Karina kennenlernen möchte, kann gern direkt hier eine Bewerbung http://www.mvbnet.de/karriere ausfüllen und dann vielleicht auch bald schon Lehrfahrten mit unseren Kolleg:innen absolvieren.

Quelle: https://www.mvb-fahrtenschreiber.de/2024/12/12/fahrschule-mvb-strassenbahn-bus-lehrfahrer/

 

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