Neue Trasse soll über Damaschkeplatz zum Hermann-Bruse-Platz führen - 2. Nord-Süd-Verbindung der StraßenbahnIn der Dienstberatung des Oberbürgermeisters am Dienstag wurden die von den MVB erstellten Planungsunterlagen für den 4. Bauabschnitt der 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn bestätigt. Die entsprechende Drucksache wird jetzt in den Fraktionen und nach der Sommerpause in den zuständigen Ausschüssen des Stadtrates beraten. Der Stadtrat beschließt voraussichtlich im September. Der Stadtratsbeschluss ist Voraussetzung für die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens.Mit dem Grundsatzbeschluss des Stadtrates vom 2. Mai 1999 zur 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn wurden die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH (MVB) und das Stadtplanungsamt beauftragt, die entsprechenden Planungsschritte vorzubereiten. Abweichend vom Grundsatzbeschluss soll die Anbindung des 4. Bauabschnitts an das vorhandene Straßenbahnnetz nicht mehr am Breiten Weg, sondern am Damaschkeplatz erfolgen - so der Vorschlag der Verwaltung.
Auf Grundlage einer Variantenuntersuchung wird nun folgende Trasse bevorzugt: Die Straßenbahngleise queren die Albert-Vater-Straße in Höhe der Motzstraße und verlaufen in südliche Richtung mit Querung der Schrote. Weiter verläuft die Trasse unter möglichst minimaler Beanspruchung von Kleingartenflächen mit einem Verschwenk zum Magdeburger Ring. Die Straßenbahn folgt der Schnellstraße, daher wird der Ring in östliche Richtung leicht parallel verschoben. Die Gleise werden zwischen der Fahrbahn und der bestehenden Lärmschutzwand verlegt. Schließlich werden die Bahnen in südlicher bzw. östlicher Seitenlage des Editharings mit Anschluss an die bestehenden Gleisanlagen am Damaschkeplatz/Adelheidring fahren.
Im Vergleich mit der bisher geplanten Trassenführung des BA 4 ist bei der neuen Variante eine Kostenreduzierung um ca. 12,8 Mio. Euro (netto) (ca. 40 %) möglich. Hauptursache für diese Kostenersparnis ist der Wegfall des Neubaus der Brückenbauwerke in dern Walter-Rathenau-Straße. Zudem reduzieren sich die für Wartung und Instandsetzung notwendigen Mittel durch den Entfall der Brückenbauwerke um ca. 150 T€ bis 200 T€ pro Jahr.
Die Finanzierung des Ausbaus erfolgt über einen Rahmenvertrag zwischen dem Bundesverkehrsministerium (60 %) und dem Land Sachsen-Anhalt (30 %). Des Weiteren ist die Finanzierung über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gesichert.
"Aufgrund der direkten Trassenführung kommt es für die Fahrgäste aus dem Neustädter Feld zum Hauptbahnhof zu einer hohen Reisezeitersparnis. Durch die neue Trassenführung bestehen bessere Möglichkeiten, die neue Straßenbahnstrecke in das bestehende Liniennetz zu integrieren: Neue, umsteigefreie Verbindungen ergeben sich vom Neustädter Feld in weitere Stadtgebiete und führen zu einer Optimierung des Betriebsablaufs der MVB," erklärt Dr. Dieter Scheidemann, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr.
"Die MVB hat unter Einbeziehung der Stadtverwaltung die Vorplanungen für den 4. Bauabschnitt jetzt fertiggestellt", so Dr. Scheidemann. "Der nächste Schritt ist die Erarbeitung der Entwurfs- und Planfeststellungsunterlagen zur Vorbereitung der Antragstellung für das Planfeststellungsverfahrens. Dieser Planungsprozess wird offen und transparent gestaltet. Der gegenwärtige Planungsstand soll wie bei den vorherigen Bauabschnitten auch im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung, zu der die MVB gemeinsam mit der Stadtverwaltung einladen, vorgestellt werden."
Hintergrund
Mit der Prüfung einer alternativen Trassenführung im Bereich Walther-Rathenau-Straße/Viktor-von-Unruh-Straße, war der Oberbürgermeister mit dem Änderungsantrag DS0506/11/2 in der Stadtratssitzung am 31.Mai 2012 beauftragt worden. Darüber hinaus konnte die ursprüngliche Trassenführung entlang der Albert-Vater-Straße/Walther-Rathenau-Straße, durch die Straße "Am Krökentor" mit Anschluss an die Gleise im Breiten Weg nicht weiter verfolgt werden, da das Brückenbauwerk der Eisenbahnüberführung Walther-Rathenau-Straße nach derzeitigem Planungsstand der Deutschen Bahn AG (DB) nicht vor dem Jahr 2019 von der DB ersetzt wird. Der Ersatzbau erfolgt aufgrund der Abnutzungserscheinungen und wäre für die erforderliche Aufweitung der Brückenspannweite für die Straßenbahngleise unbedingt notwendig. Dieser Termin widerspricht jedoch dem zwingenden Realisierungshorizont der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB), der an das Förderprogramm zum Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gebunden ist. Ab 2016 soll entsprechend dem gegenwärtigen Investitionsplan der MVB der 4. Bauabschnitt der 2. Nord-Süd-Trasse für die Straßenbahn realisiert werden.
Quelle:
http://www.magdeburg.de/index.php?NavID=37.367&object=tx|37.9858.1&La=