Kommen wir mal zu den Fakten:
Das die Verbindung unterhalb der Bahnhofsbrücken nicht möglich ist, liegt an der Stadt, da der Tunnel einzig und allein ein Projekt der Stadt ist. Mal von den Kosten ganz abgesehen, wurden/werden auch die Versprechungen zum Straßenbahnverkehr ("nur kurzzeitige Vollsperrungen") nicht eingehalten. Die MVB kann dafür mal überhaupt nichts. Mit den Fakten, die sich mittlerweile aufgetan haben (u.a. auch der MVB betreffend), hätte der Tunnel wohl keine Mehrheit mehr im Stadtrat. Sprich: Einige (damalige) Stadträte dürften ihre Entscheidung bereuen.
Auf dem Breiten Weg (Nord) wird seit Jahren nur 10 km/h gefahren. Sicher: Eigentlich hätte das schon vor einigen Jahren gemacht werden müssen. Wobei ich mich auch Frage, warum die Gleise schon wieder runter sind. Ich hätte gedacht, die Gleise halten länger als 20 Jahre. Wurden die doch erst in den 90ern (oder frühe 2000er) erneuert. Klar könnte man das noch um ein Jahr verschieben. Nur: 2020 in den Sommerferien plant man sicher schon andere Bauarbeiten. Zumal: Ist es sicher, dass die Straßenbahn dann schon auf dem Tunnel fahren kann? Es wird im Moment zwar angekündigt, dass es Ende des Jahres wieder möglich ist, aber meine Hand würde ich nicht dafür ins Feuer legen. Es wäre nicht das erste mal, dass die Ankündigungen zum Tunnel nicht eingehalten werden. Dann stünde die MVB da mit einem dicken Kopf und hätte gar nichts gewonnen. Mal ganz davon ab: Jede Bahn die über verschlissene Gleise fährt, macht ein Entgleisen einen µ Wahrscheinlicher. Wie gesagt, es hätte am besten schon vor Jahren gemacht werden müssen. Ich finde es aber richtig, dass es jetzt nicht mehr aufgeschoben wird.
Meiner Ansicht nach ist die MVB unterfinanziert. Hier im Forum werden wir das sicher alle wissen, aber ich erlebe immer wieder "nicht-Nerds" die überrascht sind, wenn ich erzähle, dass kein ÖPNV-Unternehmen in Deutschland ohne Subventionen auskommt. Die Stadt schießt einfach zu wenig rein. Von PR-Terminen mit der Fahrschule mal abgesehen, kennt Trümper die Stadt doch nur aus der Autofahrerperspektive. Also: Ja die MVB macht zum teil schlechte Arbeit. So ist zum Beispiel offensichtlich, dass im Busbereich und wohl auch bei der Straßenbahn keine Reserven mehr gibt. Das liegt sicher auch an den mehr-Kilometern aufgrund der Tunnelbaustelle. Wäre die MVB aber finanziell gut ausgestattet, könnten diesen Mehraufwand fahren ohne sagen zu müssen: "Zusätzliche Schulbusse bzw. Schülerverstärker können wir nicht fahren." oder "Wegen einem Wasserrohrbruch und der zwei Wöchigen Reparatur muss eine Linie vorzeitig wenden, um den Kleinbus einzusetzten brauchen wir pro Tag zwei Fahrer. Die haben wir nicht. Leute, deren Haltstellen nicht angefahren werden, haben Pech gehabt." (Die Beispiele haben sich konkret so im Zusammenhang mit der Auslagerung der Ernst-Wille-Schule bzw. des Wasserrohrbruchs Faulmannstr. zugetragen).
Ich als Geschäftsführerin, hätte gesagt: "Liebe Stadt, für das Geld kann ich mit der MVB keinen vernünftigen ÖPNV anbieten, also entweder ihr erhöht die Zuschüsse, oder ihr bestellt eine neue Geschäftsführerin." Das ist für mich der einzige große Kritikpunkt (aus dem sich dann sicher viele kleine Ableiten), den ich an Frau Münster-Rendel habe. An sonnten bin ich der Meinung wir bekommen das, was die Stadt bezahlt...
Kurz um: Der der Adressat deiner Kritik, hat sein Büro viel eher am Alten Markt 6, nicht so sehr in der Otto-von-Guericke-Straße 25.