Ist eine Straßenbahn zum Eulenberg wirklich die richtige Wahl hinsichtlich der ÖPNV-Erschließung einer Firma mit perspektivisch 20.000 Mitarbeitern plus Mitarbeitern der in der Nähe angesiedelten Zulieferer? Dagegen spricht einiges: Die Fahrzeit wird unanständig lang, besonders wenn man nicht entlang der Achse Stadtzentrum/Sudenburg/Ottersleben wohnt, zumal Magdeburg auch nicht dafür bekannt ist, an der Beschleunigung auf den Bestandsstrecken zu arbeiten, sondern eher mit zusätzlichen Haltestellen (Domviertel) liebäugelt. Eine Fertigstellung in diesem Jahrzehnt wäre auch äußerst sportlich, wenn ich das aktuelle Baugeschehen und die Möglichkeiten auf der Halberstädter Chausse betrachte. Selbst wenn es da einen Knall gäbe, wären 2027 wahrscheinlich nicht genug Fahrzeuge da.
Tatsächlich hat der OB auf der neben "Straßenbahn" auch das Wort "S-Bahn" gesagt.
Hinter Osterweddingen von der Halberstädter Strecke abzweigend wären etwa zwei Kilometer Gleis "über den Acker" erforderlich und damit wäre die Firma selbst aus den großen Wohngebieten im Norden der Stadt über den Bahnhof Neustadt in erträglicher Zeit erreichbar. Natürlich gehört da noch etwas mehr dazu, eventuell muss die Strecke zwischen SKET und Osterweddingen wieder zweigleisig ausgebaut werden, um den Güterverkehr nicht abzuwürgen. Die Deutsche Bahn muss mitspielen, auch Fahrzeuge und Personal haben, was aber in diesem großen Konzern sicher zu arrangieren ist.
Eine Anbindung mit der Straßenbahn wäre als Ergänzung sicherlich wünschenswert, zumal die Verlängerung nach Ottersleben wohl auch irgendwann kommen wird.