Planungen für Straßenbahn zum Kannenstieg präsentiertAuf einer Bürgerinformationsveranstaltung stellten Vertreter der MVB und der beauftragten Ingenieurbüros die Planungen für die Straßenbahnstrecke vom Hermann-Bruse-Platz bis zum Kannenstieg vor. Gezeigt wurde zudem erstmals eine 3D-Visualisierung des Projekts. Die neue Trasse ist Teil des Großprojekts 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn in Magdeburg.
Auf einer Länge von 2,5 km soll bis zum Jahr 2019 die Straßenbahn durchs Neustädter Feld bis zur Großwohnsiedlung Kannenstieg gebaut werden. Die als Bauabschnitte 5 und 6 bezeichneten Etappen sind Teile des Nordastes der 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn und schließen an der ebenfalls noch zu bauenden Neubaustrecke am Hermann-Bruse-Platz an. Die Trasse verläuft nördlich entlang des Burgstaller Wegs, des Milchwegs und der Johannes-R.-Becher-Straße bis zum Kannenstieg. Die heutige Buslinie 69 wird mit der neuen Strecke komplett durch die neue Straßenbahnverbindung ersetzt. Der Magdeburger Stadtrat hatte am 16. April 2015 die MVB mit der weiterführenden Planung der Verbindung beauftragt.
Auf der Informationsveranstaltung, zu der etwa 50 interessierte Bürger gekommen waren, wurde die fast abgeschlossene Entwurfsplanung für diese Bauabschnitte präsentiert. Nach endgültiger Beendigung der Planung soll als nächster Schritt das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.
„Mit der Straßenbahn vom Kannenstieg bequem und schnell in die Magdeburger Innenstadt oder zur Lübecker Straße – das wird schon bald möglich sein. Tausende Anwohner werden von der neuen Verbindung profitieren“, ist sich MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel sicher.
Videofilm zeigt alle Details:
Die MVB hat einen 3D-Videofilm produzieren lassen, der die Straßenbahnstrecke und deren Verlauf realistisch darstellt.
Streckenverlauf:
Die Trasse soll im Burgstaller Weg und im Milchweg seitlich der Straße separat auf einem eigenen Bahnkörper verlaufen. Im späteren Verlauf wird dann in die Mittellage verschwenkt. Die Haltestelle Milchweg soll als sogenannte Kap-Haltestelle gebaut werden: Die Autofahrer nutzen die Spur der Straßenbahn mit, ein barrierefreies Ein- und Aussteigen für die Fahrgäste wird mittels Kap des vorgezogenen Gehweges realisiert. Im Verlauf der Johannes-R.-Becher-Str. verschwenken die Gleise dann wieder in die Seitenlange. Genutzt wird der heutige Grünstreifen. Die alte Buswendestelle wird zur Straßenbahnendstelle umgebaut, in der auch Parkplätze realisiert werden sollen.
Insgesamt entstehen sechs neue Haltestellen mit barrierefreiem Zugang. Die Straßenbahngleise sollen großteils als attraktives Rasengleis ausgestaltet werden.
„Dies ist nicht nur ansehnlicher, sondern verbessert auch das Mikroklima vor Ort“, sagt Birgit Münster-Rendel.
Der separate Gleiskörper sorgt für einen störungs- und staufreien Verkehr der Straßenbahn – unabhängig um Autoverkehr.
Auf der Informationsveranstaltung wurden auch kritische Stimmen laut. So müssen für die Straßenbahn im Burgstaller Weg neben städtischen Grundstücken auch Teilflächen von privaten Eigenheimbesitzern angekauft werden, damit für alle Verkehrsarten genügend Platz ist. „Wir sind bereits mit den Grundstückseigentümern in Kontakt getreten, um sie über die mögliche Inanspruchnahme von benötigten Flächen zu informieren. Wie in den anderen Bauabschnitten des Projekts, hat auch hier für uns die gütige Einigung mit den Besitzern oberste Priorität“, sagt die MVB-Geschäftsführerin.
Die nächsten Planungsschritte:
Die MVB als Vorhabenträgerin wird als nächsten Schritt die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens, mit dem das Baurecht für die Straßenbahnstrecke erlangt werden soll, beantragen. Verläuft alles wie geplant, soll im Jahr 2018 der Bau beginnen und 2019 abgeschlossen werden.
Noch mehr Informationen zum Projekt gibt es hier.
http://www.mvbnet.de/netzausbauQuelle:
http://www.mvbnet.de/planungen-fuer-straszenbahn-zum-kannenstieg-praesentiert/