Am 12. April 1946 wurden die ersten Aufbaupläne für die Magdeburger Altstadt öffentlich vorgestellt. Sie waren das Ergebnis eines Ideenwettbewerbes, für den insgesamt 97 Entwürfe eingingen. Die Auslobung zum Wettbewerb verwies auf die Erhaltung verbliebener Werte, die in den Versorgungsleitungen, Straßendecken, aber auch in den nur gering geschädigten Gebäuden sowie in den Resten der historisch wertvollen Bauten lagen.
Zur Vermeidung einer ungeplanten »wilden« Bebauung der Innenstadt wurde bereits 1947 fast die gesamte Altstadt zum Bausperrgebiet erklärt.
Am 29. September 1948 stellte der Leiter des Neuaufbauamtes Stadtbaurat Gerhard Gauger mehrere Entwürfe für den Wiederaufbau des Zentrums vor. Aus den Entwürfen wurde ein erster Bebauungsplan für die Altstadt erstellt.
1950 wurden das bisherige Bauamt und das Neuaufbauamt zusammengelegt. Die Leitung der Planungsabteilung lag in den Händen von Hugo Wölfle, dessen Vorschlag für die Bebauung der zerstörten Innenstadt 1946 den 1. Preis erhalten hatte.
Mit dem Aufbaugesetz vom 6. September 1950 begann das politische Gezerre um den Wiederaufbau: Handelnde Personen wurden aus ihren Ämtern entfernt, Aufbaupläne abgelehnt, überarbeitet und erneut abgelehnt.
Im Frühjahr 1951 begann außerhalb des Bausperrgebietes im mittleren Abschnitt des Breiten Wegs (spätere Karl-Marx-Straße) der Aufbau. 1952 konnten die ersten Blöcke der »Ladenstraße« (und ein mittlerweile fertiggestellter Wohnblock auf der Nordseite des Alten Marktes) bezogen werden. Derweil hielten die Debatten um die endgültige Gestaltung des Zentralen Platzes an.
Zunächst wurde noch der alte Straßenverlauf beibehalten, die Ostseite der Ladenstraße erhielt einen breiten Grünstreifen. Der vierspurige Ausbau der Karl-Marx-Straße erfolgte 1967.
An der Bärstraße markiert an der Fassade des Bärbogens ein Sandsteinrelief von Eberhard Roßdeutscher den Beginn des Wiederaufbaus: 1. Mai 1951.
Diese Ansichtskarte dürfte eine der ersten sein, die mit der Ladenstraße das neue Magdeburg zeigen. Links hinter dem letzten Wagen des Straßenbahnzuges der Linie 1 erkennbar, werden an der Ecke zur Himmelreichstraße bis 1960 die letzten verbliebenen Barockhäuser restauriert sein. Der Blick geht nach Norden. Noch markieren die Türme der Katharinenkirche den Nordabschnitt des Breiten Wegs.
Urhebervermerk: K.G.V. Fotohaus Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Breiter Weg | 1952 | Sammlung Ralf Kozica

Quelle:
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