Erstes Magdeburger Nahverkehrsforum

Magdeburger Nahverkehr => Sichtungen (mit und ohne Bilder) => Thema gestartet von: NGT8D am 21. Juli 2021, 15:46:04

Titel: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 21. Juli 2021, 15:46:04
In aktuellen städtebaulichen Debatten entzündet sich in ostdeutschen Städten und so auch in Magdeburg immer wieder der Streit über die Entwicklungsräume und Bauten der Nachkriegszeit. Sie werden als Bruch, Konfrontation, Zerstörung und Verlust historischer Qualitäten, mindestens aber wegen ihrer unangemessenen Gestalt und Architektur kritisiert.

Auf der einen Seite steht der Wunsch nach einer Rekonstruktion des im 2. Weltkrieg verlorenen Stadtbildes, dem mehr oder minder geschlossenen Block einer kompakten Stadt. Dieser Wunsch symbolisiert Tradition, Bürgerlichkeit und Vermögen – die gute alte Zeit verbunden mit den Potenzen der Gegenwart.

Auf der anderen Seite stehen die nach dem 2. Weltkrieg weiträumig wiederaufgebaute Innenstadt und periphere Siedlungsanlagen sowie Stadtteile mit Zeilenbauten und grünen Abständen dazwischen. Das ist die »gebaute DDR«, das abgeschriebene gesellschaftliche Projekt.
Persönliche biografische Bezüge wollen es, dass ausgerechnet diese Orte aus dem neuen Familienalbum vertraut sind. Die neuen Straßen und Gebäude sind Schauplätze für die Kindheit in den 1960er Jahren, als es in der DDR noch Werbung im Fernsehen gibt, große Häuser wie Symbole verstanden und neue Wohnungen wie eine Wohltat gefeiert werden.

Unser Vereinsmitglied Ralf öffnet für Euch zwar nicht sein Familienalbum, aber seine Ansichtskarten-Sammlung vom Magdeburg der 1960er Jahre und der darauffolgenden Jahre. Und wie es sich für ein Straßenbahn-Vereinsmitglied gehört, ist natürlich auf beinahe jeder Ansichtskarte auch eine Straßenbahn zu sehen. Natürlich wird er auch persönliche biografische Bezüge zu den Motiven herstellen.
Freut Euch also in den nächsten Tagen auf eine Straßenbahn-Reise durch die vom Wiederaufbau geprägte Magdeburger Innenstadt - aus dem Blickwinkel der Ansichtskarten-Fotografen.

Zum Start gibt es das Titelbild einer Ansichtskartenserie, die 1977 zum 100. Jubiläum der Magdeburger Straßenbahn aufgelegt wurde. Das ist auch schon wieder 44 Jahre her!

Urhebervermerk: Planet-Verlag Berlin | Foto: unbekannt | Alter Markt mit Magdeburger Reiter, Tatra-Doppeltraktion biegt in die Hartstraße ein | 1977 | Sammlung Ralf Kozica

(Inspiriert wurde die Ansichtskarten-Reise durch den Künstler und Ansichtskartensammler Reinder Wijnfeld und den Architekten Martin Maleschka. Text unter Verwendung von Passagen aus »Städtebau in Magdeburg 1945 – 1990«, Stadtplanungsamt Magdeburg, 1998)

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/218498017_2020230234808884_1279698707134734524_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=mgJcdkRSGLIAX-tD4sx&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=155cd6f38d57c932c557c4be104861ce&oe=60FC7943)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2020230224808885
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 21. Juli 2021, 15:46:48
Bevor der Wiederaufbau der am 16. Januar 1945 zerstörten Stadt beginnen konnte, wurde weiträumig enttrümmert. Wer aus dem Hauptportal des Magdeburger Hauptbahnhofes trat, dem präsentierte sich viele Jahre lang eine nahezu leere Fläche bis hin zur Elbe. Auch nach dem Wiederaufbau blieben die Areale zwischen Bahnhofstraße und Otto-von-Guericke-Straße unbebaut. Die Straßenbahn-Trassen folgten dem alten Verlauf durch die Kantstraße, Bahnhofstraße und Am alten Theater, die verschiedenen Straßenbahn-Linien bedienten den Bahnhof eingleisig im Richtungsverkehr.

Zur zeitlichen Einordnung: Das Bild zeigt einen Gotha-Zug der Linie 12, der gerade die Haltestelle Kantstraße erreicht. Die Linie 12 verkehrte ab 1961 zwischen Westerhüsen und Olvenstedter Platz, dorthin ist der abgebildete Zug unterwegs.

Straßenbahnen dieses Zweiachser-Typs lieferte der VEB Waggonbau Gotha ab 1960 an die Magdeburger Verkehrsbetriebe. Die MVB startete im Frühjahr 1964 die Einführung des schaffnerlosen OS-Betriebs. Dazu wurden alle vorhandenen Gotha-Wagen auf der Linie 2 eingesetzt. Sie waren für den Zahlboxbetrieb bestens geeignet, denn sie besaßen selbsttätig öffnende und schließende Türen und die zur Ergänzung der optischen und akustischen Abfahrtssignaleinrichtungen erforderliche 24-Volt-Kleinspannungsanlage.

Das Aufnahmedatum des Fotos müsste also zwischen 1961 und 1964 liegen.

Urhebervermerk: Gebr. Garloff KG, Magdeburg | Foto: unbekannt | MAGDEBURG - Hauptbahnhof | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/218065228_2020830491415525_4880337511621435762_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=uHtEgpHiQRwAX_w_Emm&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=bf5172b1e158e54719fd5ca0e4511c89&oe=60FCB125)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2020830484748859
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 22. Juli 2021, 07:05:13
Beim Verlassen des Hauptbahnhofes fiel den in Magdeburg angekommenen Bahnreisenden das Hotel »International« in der Otto-von-Guericke-Straße ins Auge. Der Architekt Heinz Scharlipp erhielt im Wettbewerb für das Hotel »International« den 1. Preis und auch den Zuschlag für dessen Realisierung (1960 – 62, gemeinsam mit Günter Boy und H. Folgert). Es wurde 1963 als HO-Hotel eröffnet und ab 1965 in die neu gegründete Interhotel-Kette integriert. 1992 übernahm die Maritim-Gruppe das Hotel, ließ es 1993 abreißen und an gleicher Stelle einen Neubau errichten. Das neue Maritim-Hotel eröffnete 1995.

Die Bildagentur ADN-Zentralbild berichtete damals: Eines der schönsten und modernsten Hotels der DDR, das Hotel »International«, hatte am 27. Juli 1963 72 Tage vorfristig seine Pforten geöffnet. 425 Gästen stehen 361 komfortabel ausgestattete Zimmer zur Verfügung. Im Restaurant »Moskwa« mit 192 Plätzen und im Café »Wien« mit 190 Plätzen wird für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Außerdem stehen Frühstückszimmer, Räume für Tagungen u.a. zur Verfügung - abends lockt die exklusive »Juanita-Bar«.

Ein Gotha-Gelenkzug biegt aus der Straße Am alten Theater in die Otto-von-Guericke-Straße ein. Vermutlich ist er auf der Linie 2 in Richtung Buckau unterwegs. 1961 erhielt die MVB vom Waggonbau Gotha 2 Fahrzeuge des aus dem T-57 entwickelten und als Einrichtungsfahrzeug ausgeführten Gelenkwagen-Typs G 4-61. Ab 1965 fuhr die Linie 2 über die Karl-Marx-Straße. Das Foto ist daher vermutlich zwischen 1963 und 1965 aufgenommen worden. Die Karte trägt auf der Rückseite den Poststempel 24.7.1967.

Urhebervermerk: Gebr. Garloff KG, Magdeburg | Foto: unbekannt | MAGDEBURG – Otto-von-Guericke-Str. | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/218244681_2021320384699869_4395125290488350766_n.jpg?_nc_cat=109&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=984Od4KEuugAX99uUn7&tn=VJe8R52zRXli46eF&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=1828b914608bc63b3d15954a7a3f5f20&oe=60FEA522)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2021322794699628/2021320361366538/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 22. Juli 2021, 07:06:00
Diese Karte zeigt einen Gotha-Großraumzug, der in die Haltestelle vor dem Interhotel »International« in der Otto-von-Guericke-Straße einfährt. Der Waggonbau Gotha lieferte die vierachsigen Fahrzeuge des Typs T4-62/B4-61 zwischen 1962 und 1964 nach Magdeburg. Sie waren nur wenige Jahre auf der Linie 3 im Einsatz. Mit der Einführung der Tatra-Wagen wurden alle Gotha-Großraumwagen 1969/70 an die Berliner Verkehrsbetriebe BVB abgegeben.
Die Karte wurde am 3.12.72 abgestempelt. Das Foto entstand zwischen 1963 und 1970.

Urhebervermerk: Graphokopie H. Sander KG, 1071 Berlin | Foto: unbekannt | Magdeburg – Interhotel »International« | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/218198094_2021320388033202_349866216357492116_n.jpg?_nc_cat=105&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=9tI5ISADYGIAX8gV7jM&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=a71b16bae40b698224281b5888e63281&oe=60FD947C)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2021322794699628/2021320371366537
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 22. Juli 2021, 07:06:36
Der als Linie 2 beschilderte Gotha-Dreiwagenzug macht die Typenparade der Gotha-Wagen vor dem Hotel »International« komplett. Die selbst heute noch modern und formschön wirkenden Fahrzeuge des Typs T-57/B-57 lieferte der VEB Waggonbau Gotha 1960 als Zweirichtungswagen. Sie wurden bereits 1965 zu Einrichtungswagen umgebaut. Das Aufnahmedatum des Fotos ist zwischen 1963 und 1965 anzusetzen.

Urhebervermerk: Gebr. Garloff KG, Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Hotel »International« | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/218150994_2021320394699868_8896148502834439025_n.jpg?_nc_cat=103&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=K1HMbGw8O7YAX-BYkZK&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=ac0967c12724b60ef1fb62bd9d3562c9&oe=60FECEE0)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2021322794699628/2021320374699870
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 23. Juli 2021, 09:33:17
Einen Versuch wäre es wert, mit dem Minibus eine Stadtrundfahrt zu unternehmen …

Immerhin berichtete die Bildagentur ADN-Zentralbild am 17. Oktober 1969: »Beliebt bei Einwohnern und Gästen sind diese hübschen und bequemen Minibusse. Seit einem Jahr fährt der erste, seit einem halben Jahr der zweite Bus bei Stadtrundfahrten und im Kulturpark Rotehorn. Die Spezialfahrzeuge, entstanden auf Initiative der Autoreparaturbetriebe von Magdeburg-Süd, haben inzwischen 36 000 Gäste befördert.«

Aus eigener Erfahrung weiß unser Vereinsmitglied Ralf, dass es ein beinahe aussichtsloses Unterfangen war, auf einen Platz im weinroten Rotehorn-Express zu hoffen. Auf der Ansichtskarte ist nur eine sehr verkürzte Warteschlange zu sehen.

Da hatte man größere Erfolgschancen, an einem Tisch im Restaurant Moskwa des im Hintergrund abgebildeten Interhotels »International« platziert zu werden. Die Karte wurde laut Poststempel am 23.5.78 versandt. Das Foto links oben zeigt den Minibus am Startpunkt in der Kantstraße, die Mitte der 1990er Jahre mit dem City Carré überbaut wurde.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: unbekannt | Minibusse des Kulturparks Rotehorn, Magdeburg – Park- und Stadtrundfahrten | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/221941311_2022502581248316_6848119170242328647_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=Ki2LudMVfEAAX9Aytfc&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=2b9e0e94c9a9bcb4654831f5932596f3&oe=611FE4F2)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2022502571248317/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 24. Juli 2021, 23:15:35
Die beiden Punkthäuser an der Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee/Otto-von-Guericke-Straße bilden das Entree zum Zentralen Platz. Die repräsentativen Gebäude im heute »Sozialistischer Klassizismus« genannten Stil der »Nationalen Tradition« wurden in den Jahren 1953 bis 1957 nach einem Wettbewerbsentwurf von Edmund Collein (»Konsultant« und Stadtplaner, Mitautor der »16 Grundsätze des Städtebaus«), Johannes Kramer (Chefarchitekt Magdeburg), Horst Heinemann (stellv. Chefarchitekt) und H. Sauer errichtet. Zwischen dem Entwurf und der Grundsteinlegung lag der Tod Stalins, weswegen sich die daraus resultierende Unsicherheit beim Berliner Konsultanten und Kandidaten des ZK der SED Collein in nicht enden wollender Kritik an den Planungen entlud. Im Ergebnis vieler Diskussionen und Änderungen entstand ein zur Elbe hin offener und unfertiger Platz.

Im Haus mit dem markanten, nachts rot erleuchteten Signet des VEB Schwermaschinenbau »Ernst Thälmann« fanden sich großzügige Geschäftsräume im Erdgeschoss und der 1. Etage. Anfangs verkaufte die HO hier Wohnraumtextilien, später zog die Jugendmode »sonnidee« ein.

Der Gotha-Straßenbahnzug ist auf der Linie 2 unterwegs, die seit 1961 von der Alten Neustadt nach Buckau über die Erzberger- und Otto-von-Guericke-Straße fuhr. Um den Hauptbahnhof zu bedienen, unternahm sie noch einen Abstecher durch die Kantstraße. Dieser Moment ist im Foto festgehalten. 1965 wurde der Straßenbahnverkehr in der Erzbergerstraße eingestellt, die »2« fuhr danach durch die Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg). Das Motiv wurde demnach zwischen 1961 und 1964 fotografiert, die Karte trägt den Poststempel vom 22.5.64.

Die selbst heute noch modern und formschön wirkenden Fahrzeuge des Typs T-57/B-57 lieferte der VEB Waggonbau Gotha 1960 als Zweirichtungswagen. Sie wurden bereits 1965 zu Einrichtungswagen umgebaut.

Urhebervermerk: Gebr. Garloff KG, Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Otto-von-Guericke-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/219328362_2023066787858562_1322889310283248459_n.jpg?_nc_cat=105&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=IHDnbga9fxcAX_jj7v-&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=322476abccdd7141792f940cbdf01abf&oe=61230B15)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2023069984524909/2023066784525229/

Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 24. Juli 2021, 23:16:21
April 1963: Eine modisch behütete Zeitkarteninhaberin genießt die Frühlingssonne und lässt sich den Wind während der Fahrt über die Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee/Otto-von-Guericke-Straße um den Pelzkragen wehen.

Anstelle eines Gotha-Zuges verkehrt auf der »2« der 1928 zum Zweiachser umgebaute Maximum-Triebwagen 48, erbaut 1899 bei Falkenried, mit zwei LOWA-Beiwagen als »Zz«-Zug.

Urhebervermerk: Foto: Wolfgang Schreiner, Leipzig | Sammlung IGNah

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/219028679_2023066821191892_5340075596504389346_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=7cj5rppJVX0AX_6xzzq&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=464d503a027334a1cb7bfc7915a010fe&oe=6123120A)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2023069984524909/2023066807858560
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 25. Juli 2021, 18:59:24
Blick vom Hauptbahnhof nach Osten zur Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee/Otto-von-Guericke-Straße, wo sich auch die Straßenbahntrassen kreuzen.

Es fehlen noch das Gebäude der DEWAG (ganz links am Bildrand), das Apartmentwohnhaus, das später »Blauer Bock« genannt wird, und ein (nie realisiertes) alles überragendes Verwaltungshochhaus als Abschluss des Zentralen Platzes zur Elbe hin. Das Hochhaus-Modell ähnelte zunächst der Moskauer Lomonossow-Universität und war als Rathaus gedacht. Später wandelte sich der Entwurf zu einer überdimensionalen Schraubenmutter als »Haus des Schwermaschinenbaus«. Das Projekt verschwand 1971 in der Schublade, dem Mangel an Geld sowie Baukapazität und letztlich auch der Priorisierung des Wohnungsbaus geschuldet.

Die Ulrichskirche, die den Platz dominiert hätte, passte nicht ins neue Stadtbild und wurde 1956 gesprengt. Auch die Heilig-Geist-Kirche störte beim sozialistischen Wiederaufbau im Stil der »Nationalen Tradition« und wurde im Mai 1959 gesprengt.

Die Straßenbahnen fuhren erstmalig am 16. September 1955 über die neue Ost-West-Straße, die 1956 den Namen Wilhelm-Pieck-Allee erhielt (heute Ernst-Reuter-Allee).
Die Erzbergerstraße verlor erst 1965 die Straßenbahntrasse zugunsten des Nordabschnitts der Karl-Marx-Straße, der autofrei gestaltet wurde. Die Erzbergerstraße blieb den Autos vorbehalten. Eine schon damals umstrittene Entscheidung, die bis heute den Straßenbahnverkehr auf einer einzigen Nord-Süd-Innenstadtstrecke durch einen störanfälligen Flaschenhals dirigiert.
Das Foto dürfte also Anfang der 1960er Jahre entstanden sein.

Urhebervermerk: Verlag KONSUM FOKU Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/219947677_2024182384413669_7625018351180861531_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=E9ffSQAm2x4AX-4_4iB&tn=NvbOA6qkd4579WaT&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=fbfc3c5eb0b8d40225836a2e99cf99fa&oe=6122334E)

Bei der Orientierung soll der Ausschnitt aus dem Stadtplan Magdeburg von 1968 unterstützen.

Stadtplan Magdeburg, Innenstadt-Ausschnitt

Urhebervermerk: VEB Landkartenverlag Berlin | Kartographie: VEB Landkartenverlag, Velhagen & Klasing, Leipzig | Stadtplan Magdeburg, Nr. S/211 | 1968 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/220855539_2024182574413650_5758187936818671911_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=Sdgy4YaljCEAX_4LzVG&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=648c47c7753962b0171c203173f8f06c&oe=61224FC4)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2024184514413456/2024182377747003
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 27. Juli 2021, 19:47:31
Die Straßenbahntrasse durch die neue Ost-West-Straße wurde am 16. September 1955 erstmalig befahren. Im Januar 1956 erhielt sie den Namen Wilhelm-Pieck-Allee. Der Bau der Straße und der nördlich angrenzenden Gebäude wurde von 1953 bis 1955 realisiert.

Überliefert ist, dass zwischen Juni und August 1955 Läden für Molkereiprodukte, Kosmetik, Uhren und Schmuck, Bekleidung und der langersehnte Rostocker Fischladen mit großem Jubel eröffnet wurden.

Auf dieser und der folgenden Ansichtskarte ist zu sehen, dass an der südlichen Fahrbahn (rechts im Bild) noch gebaut wird und die Straßenbahngleise auch noch nicht ihre endgültige Lage erhalten haben.

Typisch für die Linie 4 waren die ungewöhnlichen und komfortablen Hechtwagen-Züge. Von den einst 18 Triebwagen konnten 15 nach dem 2. Weltkrieg wieder im Liniendienst eingesetzt werden. Zu den Triebwagen gab es insgesamt 10 passende Beiwagen, 9 davon überstanden den Krieg. Die Triebwagen wurden zwischen 1971 und 1973, die Beiwagen 1975 verschrottet. Dank engagierter Straßenbahnenthusiasten ist als letzter Vertreter der Triebwagen 70 als historischer Wagen erhalten geblieben und kann bei Sonderfahrten bewundert werden.
Die Karte trägt den Poststempel vom 19.12.59.

Urhebervermerk: Gebr. Garloff, Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/220523960_2025079690990605_6050420444414655264_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=ojyu49utwz0AX9pEJwA&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=6b870e708ad6221c55067fc6e35e5132&oe=612499A3)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2025080627657178/2025079684323939/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 27. Juli 2021, 19:48:15
Die markante Wein-Arkade. Gleicher Blick, andere Straßenbahnen. Die Fahrzeuge des Aufbauwagen-Typs entstanden auf noch brauchbaren Fahrgestellen kriegsbeschädigter Wagen. Der Triebwagen 172 wurde 1952 im Waggonbau Gotha gefertigt, auch der mittlere Beiwagen entstand dort. Der zweite Beiwagen ist ein Aufbauwagen Werdauer Bauart. Aus der Not heraus entstanden stellten diese Wagen mit Holzbänken und etwas rumpligem Fahrgefühl den kompletten Gegensatz zu den Hechtwagen dar. Aber wie sagt man in Magdeburg: Libber schlecht jefoahrn als wie jut jeloofen. Die Aufbauwagen wurden 1969 und 1976 sukzessive ausgemustert und verschrottet.

Urhebervermerk: Verlag KONSUM FOKU Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/224570054_2025079657657275_1906278741827988615_n.jpg?_nc_cat=104&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=U4Rz1OPFB7MAX8bNkMx&tn=lAMts1cztA92bKPd&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=5e9198d364c6c4e49bd7595e9ef47338&oe=6125A33E)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2025080627657178/2025079650990609
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 27. Juli 2021, 19:49:05
Das südliche der beiden Punkthäuser an der Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee/Otto-von-Guericke-Straße. Die repräsentativen Gebäude im heute »Sozialistischer Klassizismus« genannten Stil der »Nationalen Tradition« wurden in den Jahren 1953 bis 1957 nach einem Wettbewerbsentwurf von Edmund Collein (»Konsultant« und Stadtplaner, Mitautor der »16 Grundsätze des Städtebaus«), Johannes Kramer (Chefarchitekt Magdeburg), Horst Heinemann (stellv. Chefarchitekt) und H. Sauer errichtet. Im Ergebnis vieler Diskussionen und Änderungen entstand ein zur Elbe hin offener und unfertiger Platz.

Im Haus mit dem markanten, nachts rot erleuchteten Signet des VEB Schwermaschinenbau »Ernst Thälmann« fanden sich großzügige Geschäftsräume im Erdgeschoss und der 1. Etage. Anfangs verkaufte die HO hier Wohnraumtextilien, später zog die Jugendmode »sonnidee« ein.

Die beiden Wagen des Straßenbahnzuges sind typisch für das Magdeburger Stadtbild. Die Wagennummern sind unleserlich. Die meisten Wagen der Triebwagen-Bauart entstanden bei Christoph & Unmack in Niesky. Der Beiwagen war mal ein Triebwagen aus der Anfangszeit der »Elektrischen«. 60 dieser Triebwagen wurden 1928/29 von der Waggonfabrik Dessau zu Beiwagen mit geschlossenen Perrons umgebaut. Bei dieser Modernisierung erhielten sie ein neues Fahrgestell, das eine größere Wagenlänge ermöglichte. Einige Fahrzeuge liefen bis 1976 auf der Linie 10. Je ein Vertreter dieser Wagen ist heute als historisches Fahrzeug erhalten, der Triebwagen 124 und der Beiwagen 352.

Der Triebwagen wirbt für ein Damenmodegeschäft am Zentralen Platz: »kleide dich nett im adrett«. Und ein weiteres Detail ist erst bei genauem Hinsehen erkennbar: Die Ampel zeigte damals auch noch für Fußgänger die drei Farben rot, gelb und grün.

Zur zeitlichen Einordnung: Der Trabant P 50 ging 1958 in Serienproduktion. Anfang 1965 wurde die Straßenbahn aus der Erzbergerstraße und der nördlichen Otto-von-Guericke-Straße verbannt. Das Motiv wurde demnach zwischen 1958 und 1964 fotografiert, die Karte trägt den Poststempel vom 11.2.65.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Magdeburg – Wilhelm-Pieck-Allee – Otto-von-Guericke-Straße | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/220512423_2025588384273069_6053615657948311448_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=6lIpDOOcd1wAX_7ciAK&tn=lAMts1cztA92bKPd&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=662587ce28bda065d7fa9bc470722a10&oe=6125CAF5)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2025591947606046/2025588377606403/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 27. Juli 2021, 19:49:47
Die Ansichtskarte zeigt die nördliche Seite der Wilhelm-Pieck-Allee. Das nördliche Punkthaus im Hintergrund betitelten die Magdeburgerinnen und Magdeburger nach dem Ladengeschäft »Wein-Arkade«. Unter diesem Namen ist die Ecke bis heute ein Begriff: »Wo wolln wern uns treffen? Anne Wein-Arkade?«

Diese Karte ist auch ein Meisterstück der Retusche. Beim genauen Hinschauen erkennt man, dass der Beiwagen des Hechtwagen-Zuges gar keine Vorderperron-Tür, sondern stattdessen ein Fenster mit Oberlichtklappe hat. Und auch die Blumenrabatte und der Spazierweg wirken »stark überarbeitet«. Der Retuscheur oder die Retuscherin hat es hier mit der Ausfleckretusche etwas zu gut gemeint und nicht nur Fehler oder unerwünschte Bildteile beseitigt, sondern gleich noch den Straßenbahn-Beiwagen optimiert. Immerhin hatten wir jetzt Gelegenheit, an einen ausgestorbenen Beruf zu erinnern.

Die Karte trägt den Poststempel 13.4.67.

Urhebervermerk: Verlag KONSUM FOKU Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Wilhelm-Pieck-Allee – Otto-von-Guericke-Straße | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/221441798_2025588407606400_7157359313372213615_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=CWBzmtSes0kAX_VA9cE&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=70327daa8c912244becfaf6d81640e5b&oe=61243DDE)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2025591947606046/2025588397606401
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 27. Juli 2021, 19:50:25
Auf dieser Karte ist die südliche Bebauung des Zentralen Platzes an der Krügerbrücke abgebildet. Krügerbrücke hieß die Anliegerstraße im Vordergrund (heute Ulrichplatz). Um den Häuserblock mit dem südlichen Punkthaus bei bestem Licht zu fotografieren, musste der Fotograf oder die Fotografin früh aufstehen, denn nur am frühen Morgen scheint die Sonne von Osten auf die Gebäudefassade. Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb die Szenerie menschenleer ist. Neben dem Haushaltwaren-Geschäft gab es in den Arkaden ein Foto-Kino-Fachgeschäft sowie ein Uhren-und-Schmuckgeschäft. Beide firmierten unter dem Namen Kontaktring, einer Handelsgemeinschaft, die Produkte von Konsum und HO anbot.

Auch bei dieser Karte hat die Retuscheabteilung Straße, Parkweg und Blumenrabatte meisterhaft »aufgeräumt«. Die Karte wurde am 26.1.62 abgestempelt.

Urhebervermerk: Gebr. Garloff KG Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/220719803_2025588454273062_7221165299391925126_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=m8WK5w0FUxkAX9ptIvn&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=9caf0e286a85e83272479b6c0e21d607&oe=61275B08)

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 28. Juli 2021, 14:42:16
Das Hauptmotiv dieser Mehrbildkarte zeigt die südliche Bebauung des Zentralen Platzes. Die Straßenbahn fährt gerade in die Ladenstraße im Südabschnitt der Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) in Richtung Hasselbachplatz.

Für diese Gebäude im Südost-Bereich des Zentralen Platzes wurde erst 1960 Richtfest gefeiert. Sie weisen im Vergleich zu den Gebäuden im Stil der »Nationalen Tradition« eine deutlich reduzierte Formensprache, kleinere Wohnungen und weniger großzügige Treppenhäuser auf.

Das »Blitz-Gastronom« war eine Selbstbedienungs-Gaststätte für den schnellen Imbiss zwischendurch. Das gastronomische Niveau kippte etwas, nachdem das Centrum-Warenhaus mit dem großen Kundenrestaurant eröffnete. Rechts neben dem »Blitz-Gastronom« befanden sich in einem Flachbau noch zwei Verkaufsfenster. In einem davon verkaufte eine freundlich-rundliche Frau unermüdlich Rostbratwürste vom Elektrogrill zu 0,95 Mark das Stück mit Senf und Brot. Die Wartezeit konnte sich das ungeduldige Kind mit einer gigantischen Fassbrause, die es beim Getränkewirt im Fenster nebenan für wenige Pfennige zu kaufen gab, vertreiben.

Links neben dem Blitzgastronom befanden sich noch das »Saffia«, ein Taschen- und Lederwarengeschäft, der Fernseh- und Rundfunkladen »bild und ton« sowie das Röstfein-Kaffeegeschäft »Aroma«.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Magdeburg: Dom – Karl-Marx-Straße – Kulturhistorisches Museum | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/222720480_2027048657460375_3557905548103653571_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=86TUGSDCtHYAX_ITy-k&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=6db526f4998a1383c31eeb8af8b9c4b6&oe=61268FCA)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2027053027459938/2027048650793709/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 28. Juli 2021, 14:43:08
Versichert. Gesichert. Viele Jahrzehnte lang konnte nichts, aber auch wirklich gar nichts der kleinen Leuchtreklamen-Familie auf dem Wohn- und Geschäftshaus am Zentralen Platz anhaben. Unermüdlich blinkte der Slogan mit dem Signet und warb für den Schutz der Staatlichen Versicherung. Die Ladengeschosse dominierte die »Erich-Weinert-Buchhandlung«, flankiert von einer Drogerie und einem Maßkonfektions-Geschäft, in das 1979 die »Burg-Galerie« einzog.

Der Straßenbahnzug der Linie 10, der im September 1974 gerade die Kreuzung Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee in Richtung Rothensee überquert, besteht aus sogenannten Aufbauwagen. Diese Fahrzeuge entstanden auf noch brauchbaren Fahrgestellen kriegsbeschädigter Wagen. Der Triebwagen wurde 1950 in der Werdauer Waggonfabrik gebaut, die Beiwagen fertigte im gleichen Jahr der Waggonbau Gotha. Die Fahrzeuge wurden 1975 und 1976 ausgemustert und verschrottet.

Foto: Rudolf Grunig/Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/221930636_2027048620793712_6027897977063295330_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=SBjDeXU4DlMAX8yyvMw&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=f98b8bb956f492b565bf5863e78445e5&oe=6128945B)

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 28. Juli 2021, 14:44:01
13. Juni 1964. Mit der Beschilderung »Ohne Schaffner Zahlboxbetrieb« erreicht der fabrikneue Gotha-Großraumzug auf der Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) die Haltestelle an der Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee (heute Ernst-Reuter-Allee). Regulär fuhr die Linie 3 hier nicht, vermutlich wurde sie wegen Bauarbeiten umgeleitet.
Der 1964 gelieferte Triebwagen 440 kam 1970 zu den Berliner Verkehrsbetrieben.

Im Hintergrund ist die Ladenstraße mit den letzten erhaltenen Barockhäusern zu sehen.

Foto: Wolfgang Schreiner/Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/222693018_2027048690793705_2939376297876584014_n.jpg?_nc_cat=104&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=yB74XwEYOv4AX97BF5F&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=7af7f71062552cc5fc0f2af4eabf30bf&oe=61262559)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2027053027459938/2027048680793706
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 29. Juli 2021, 06:26:16
Am 12. April 1946 wurden die ersten Aufbaupläne für die Magdeburger Altstadt öffentlich vorgestellt. Sie waren das Ergebnis eines Ideenwettbewerbes, für den insgesamt 97 Entwürfe eingingen. Die Auslobung zum Wettbewerb verwies auf die Erhaltung verbliebener Werte, die in den Versorgungsleitungen, Straßendecken, aber auch in den nur gering geschädigten Gebäuden sowie in den Resten der historisch wertvollen Bauten lagen.

Zur Vermeidung einer ungeplanten »wilden« Bebauung der Innenstadt wurde bereits 1947 fast die gesamte Altstadt zum Bausperrgebiet erklärt.
Am 29. September 1948 stellte der Leiter des Neuaufbauamtes Stadtbaurat Gerhard Gauger mehrere Entwürfe für den Wiederaufbau des Zentrums vor. Aus den Entwürfen wurde ein erster Bebauungsplan für die Altstadt erstellt.
1950 wurden das bisherige Bauamt und das Neuaufbauamt zusammengelegt. Die Leitung der Planungsabteilung lag in den Händen von Hugo Wölfle, dessen Vorschlag für die Bebauung der zerstörten Innenstadt 1946 den 1. Preis erhalten hatte.

Mit dem Aufbaugesetz vom 6. September 1950 begann das politische Gezerre um den Wiederaufbau: Handelnde Personen wurden aus ihren Ämtern entfernt, Aufbaupläne abgelehnt, überarbeitet und erneut abgelehnt.

Im Frühjahr 1951 begann außerhalb des Bausperrgebietes im mittleren Abschnitt des Breiten Wegs (spätere Karl-Marx-Straße) der Aufbau. 1952 konnten die ersten Blöcke der »Ladenstraße« (und ein mittlerweile fertiggestellter Wohnblock auf der Nordseite des Alten Marktes) bezogen werden. Derweil hielten die Debatten um die endgültige Gestaltung des Zentralen Platzes an.

Zunächst wurde noch der alte Straßenverlauf beibehalten, die Ostseite der Ladenstraße erhielt einen breiten Grünstreifen. Der vierspurige Ausbau der Karl-Marx-Straße erfolgte 1967.

An der Bärstraße markiert an der Fassade des Bärbogens ein Sandsteinrelief von Eberhard Roßdeutscher den Beginn des Wiederaufbaus: 1. Mai 1951.

Diese Ansichtskarte dürfte eine der ersten sein, die mit der Ladenstraße das neue Magdeburg zeigen. Links hinter dem letzten Wagen des Straßenbahnzuges der Linie 1 erkennbar, werden an der Ecke zur Himmelreichstraße bis 1960 die letzten verbliebenen Barockhäuser restauriert sein. Der Blick geht nach Norden. Noch markieren die Türme der Katharinenkirche den Nordabschnitt des Breiten Wegs.

Urhebervermerk: K.G.V. Fotohaus Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Breiter Weg | 1952 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/223080186_2027462434085664_5664016613365854261_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=IYL1XGYesCAAX_ZquEy&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=5df3e49f9bca6e6085c7e473f82c559a&oe=61293FA2)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2027462424085665/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 02. August 2021, 18:28:19
Auf einer der bereits gezeigten Ansichtskarten warb das Reklameschild auf einem Straßenbahntriebwagen für ein Damenmodegeschäft am Zentralen Platz: »kleide dich nett im adrett«. Wolfgang Schreiner wollte zwar den Gotha-Zug auf der Linie 4, der gerade die Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee/Karl-Marx-Straße (heute Ernst-Reuter-Allee/Breiter Weg) passiert, fotografieren. Als Bonus liefert er uns das Bekleidungshaus »adrett«. Das Schmuddelwetter im Februar 1977 unterstreicht noch die Leere und Trostlosigkeit des unfertigen Zentralen Platzes. Heute ist dieser Blick nicht mehr möglich, denn an dieser Stelle zieht das Allee-Center das Interesse auf sich.

Urhebervermerk: Foto Wolfgang Schreiner, Leipzig | 18.02.1977 | Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/228074456_2030629720435602_869171422617112436_n.jpg?_nc_cat=108&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=F6mufDNFSykAX_6xWvP&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=b6ad7a71d0b4ff31e1f0ad625ce8866e&oe=612F659D)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2030633597101881/2030629707102270/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 02. August 2021, 18:29:01
Jetzt widmen wir uns wieder der »Ladenstraße« im Südabschnitt der Karl-Marx-Straße. Diese Ansichtskarte zeigt die Ostseite, noch mit den Doppelarm-Leuchten aus dem VEB Spannbetonmastenwerk Coswig und dem breiten Grünstreifen. 1967 wird die Straße um- und vierspurig ausgebaut sein.

Urhebervermerk: VEB VOLKSKUNSTVERLAG REICHENBACH i. V. | Foto: VKV Kühn | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/226925580_2030629723768935_1394375554559867107_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=Gf1inmEnuSoAX_HHME5&tn=eGK7OwwJvH8f6sa7&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=61cba68e4831a61db1024822e1c9fb8a&oe=612BE177)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2030633597101881/2030629710435603
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 02. August 2021, 18:29:47
Diese Ansichtskarte zeigt die Ladenstraße nach dem Umbau 1967 deutlich verbreitert. Der Fotograf hat die Gotha-Straßenbahn der Linie 2 vorbeifahren lassen, um das Objekt der Begierde vieler DDR-Bürgerinnen und -Bürger, den Trabant 601, angemessen in Szene zu setzen. Für viele Menschen war das Warten auf den Trabbi eher eine Geduldsprobe, bis zur Lieferung war dann doch noch mehrere Jahre Straßenbahnfahren angesagt.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/227200837_2030629763768931_4887689510547567853_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=txe3xtgBJxoAX_TObk8&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=bf13257d5eb63d0a78d169e3c93c0378&oe=612C6D39)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2030633597101881/2030629743768933
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: Ex-Wilhelmstädter am 03. August 2021, 11:09:11
Es wäre wirklich schön, wenn man als Nichtbenutzer des Fratzenbuchs die Bilder auch komplett betrachten könnte.

Ansonsten, verschenkte Liebesmühe.
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 03. August 2021, 16:06:50
Im Bereich des Domplatzes und des Südabschnittes der Karl-Marx-Straße sollten gemäß den Vorgaben des Ministeriums für Bauwesen Wiederaufbauprojekte erst nach 1965 realisiert werden.

Im 12. Juli 1963 reichte die Stadt Magdeburg zur 9. Plenartagung der Bauakademie einen Teilbebauungsplan für den Südabschnitt der Karl-Marx-Straße ein. Zuvor waren die Finanzmittel für ein traditionelles Bauvorhaben am Domplatz zugunsten des Nordabschnitts der Karl-Marx-Straße »umgeleitet« worden.

Das bauliche Konzept der Magdeburger Architekten für den westlichen Abschluss des Domplatzes korrigierte Prof. Hanns Schmidt von der Deutschen Bauakademie. Direkt am Domplatz wurde ab 1962 ein fünfgeschossiges Appartementhaus nach Entwürfen von Johannes Schroth errichtet. Schroth wurde 1969 Chefarchitekt in Magdeburg.

Der Domplatz sollte nach Abschluss von archäologischen Teilausgrabungen als Parkplatz genutzt und vollständig gepflastert werden. Bis in die 1970er Jahre bestimmten jedoch die Magdeburger Messe und Zirkusgastspiele das Geschehen auf dem Domplatz. Das Appartementhaus wurde Ende der 1990er Jahre im Zuge einer Neubebauung der Domplatz-Westseite mit einem Büro- und Einzelhandelskomplex abgerissen. Ein interessanter und teuer gebauter Innenstadt-Traum: Die Sanierung der dort ansässigen NordLB wird mit 3,5 Milliarden Euro veranschlagt, auch das Land Sachsen-Anhalt ist als Aktionär in der Pflicht.

Mit den neuen Tatra-Straßenbahnen war es der MVB in der zweiten Hälfte des Jahres 1969 möglich, den Linienverkehr auf der »2« typenrein und modern zu gestalten. Die Stromversorgungsanlagen ließen zunächst nur die Bildung von Zwei-Wagen-Zügen (Tw + Tw oder Tw + Bw) zu. Die Tatra-Straßenbahnen des aus dem Typ T3 für die DDR abgeleiteten Typs T4D gelten heute als Designikonen des tschechischen Industriedesigners František Kardaus.

Urhebervermerk: BILD UND HEIMAT REICHENBACH (VOGTL.) | Foto: Biscan | Magdeburg – Karl-Marx-Straße und Dom | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/225193800_2031555087009732_1211603255045680694_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=cSJm8sev3f8AX8JswxD&_nc_oc=AQk_j4Lk2Ij2SNwLKRbRz7BOheAHN1nAX2H97th8cG8Xb1b6-ckSWzFsNB2Za9bf6yQ&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=aa19b1c118a32824ee2e68ab8192ec91&oe=612FAB4F)

Quellle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2031555077009733
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 04. August 2021, 06:21:44
Bis 1965 wurden drei achtgeschossige Wohnscheiben des Plattenbau-Typs M8, basierend auf dem Typ QP64 vom Berliner VEB Wohnungsbaukombinat, auf der Ostseite der südlichen Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) gebaut. Ein Gebäude fiel für den Bau der Grünen Zitadelle von Friedensreich Hundertwasser, die 2005 fertig gestellt wurde. Die anderen beiden Wohnblöcke mussten für eine Neubebauung des Domviertels weichen, für das im Sommer 2017 Baustart war.

Auf dieser Ansichtskarte hat sich Baugeschichte versammelt: Der Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina, dessen Baubeginn mehr als 800 Jahre zurückliegt und der als erster gotischer Dom auf deutschem Boden gilt. Links von ihm das 1923 eröffnete und stets wie ein Fremdkörper wirkende Reichsbankgebäude, das heute vom Dommuseum Ottonianum Magdeburg und der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg WOBAU genutzt wird. Rechts daneben einer von zwei nebeneinander stehenden achtgeschossigen Plattenbauten mit der strahlenden, aus weißen Keramikfliesen bestehenden Fassade. Die Existenz der Wohnhäuser war, gemessen am Dom, nur von der Dauer eines Wimpernschlags. Die in der Karl-Marx-Straße stehende Spannbeton-Doppelleuchte scheint etwas hochmütig auf die alte Gaslaterne in der einmündenden Anhaltstraße herabzublicken. Und der gelb-schwarze Kiosk des Postzeitungsvertriebs wäre heute ein begehrtes Designerstück, gäbe es ihn noch.

Der Straßenbahnzug ist so typisch für Magdeburg wie der Dom. Der Triebwagen wurde entweder 1927/28 bei Christoph & Unmack Niesky oder 1925 in der Waggonfabrik Dessau gebaut (die nicht erkennbare Wagennummer erschwert die Zuordnung). Bis 1977 gingen nahezu alle Triebwagen dieser Bauart den Weg alten Eisens. Die Beiwagen lieferte die Waggonfabrik Dessau im Jahre 1926. 1972/73 wurden auch sie ausgemustert und verschrottet.

PS: Für unsere weitere Ansichtskartenreise steigen wir in die nächste Straßenbahn und fahren zwei Haltestellen bis zum Boleslaw-Bierut-Platz, um uns den Nordabschnitt der Karl-Marx-Straße und den Alten Markt anzusehen.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Magdeburg – Dom | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/225823965_2032268110271763_3966324244984076059_n.jpg?_nc_cat=106&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=nNu3-ashh8YAX-MYF9Z&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=cd87c8ae20761001567ef91902e21189&oe=612F92A6)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2032268106938430/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 05. August 2021, 06:24:09
Unsere Reise geht mit der Straßenbahn zurück in Richtung Nordabschnitt der Karl-Marx-Straße. An der Haltestelle Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee widmen wir dem berühmt-berüchtigten »Blauen Bock« einen Moment der Erinnerung.

An der Stelle, an der der »Blaue Bock« stand, befand sich einst der Firmensitz des Textilgroßhändlers Heinrich Mittag.
Der siebengeschossige Plattenbau wurde 1967 erbaut und sollte ursprünglich als Bauarbeiter-Hotel dienen. Die Fassade bestand größtenteils aus blauen Kacheln, die ihm zu seinem Namen »Blaues Wunder« und später »Blauer Bock« verhalfen. Auf jeder der sieben Etagen befanden sich 46 Einraumwohnungen. Das Haus war mit Zentralheizung, Fahrstuhl und Müllschlucker ausgestattet und wurde von einem Hausmeister-Ehepaar betreut. Die Bewohner waren etwa zur Hälfte Rentner*innen und mobilitätseingeschränkte Menschen, die auf der Südseite mit Blick auf den Zentralen Platz wohnten. Die Nordseite bewohnten junge Krankenschwestern, Monteure und Schauspieler. Das Geschehen auf der Nordseite dürfte endgültig zum Spitznamen »Blauer Bock« geführt haben.

Im Ladengeschoss residierte die Magdeburger Filiale des Reisebüros der DDR.

2014 erwarben die Städtische Werke Magdeburg SWM das bis dahin rund 20 Jahre leerstehende Haus in bester Citylage, um es 2016 abzureißen und anschließend an seiner Stelle ihre neue Unternehmenszentrale zu errichten.

Auf den letzten Wagen des bereits anfahrenden Straßenbahnzuges springt noch ein sportlicher Fahrgast! Wer weiß schon, wann die nächste »10« kommt.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Zentraler Platz – Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert, ca. 1968 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/226435258_2033080613523846_777711854035180650_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=efDjB-9SdX4AX9jVyHh&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=ae8ca809ffb435fcd9c5573c51391880&oe=612F63C5)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2033084253523482/2033080610190513
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 05. August 2021, 06:24:50
Der Lowa-Triebwagen 10 des Typs ET 54 fährt am 4. April 1958 bereits über die neue Ost-West-Straße, die Wilhelm-Pieck-Allee, und biegt in den Südabschnitt der Karl-Marx-Straße ein. Der Triebwagen wurde 1955 im Waggonbau Gotha hergestellt, 1975 ausgemustert und verschrottet. Die typische eigenwillig-bauchige Form des Wagenkastens diente der Verbesserung der Stabilität der Lowa-Wagen. Diese Art der Gestaltung findet man auch an modernen Straßenbahnen. Heute wird das »Bombierung« genannt und soll eine großzügigere Sitzplatzverteilung und dennoch die Einhaltung der Wagenkastenbreite im unteren Fahrzeugbereich zum sicheren Befahren von Haltestellenanlagen ermöglichen.

Im Hintergrund steht an der Stelle des »Blauen Bocks« noch die Ruine des ehemaligen Firmengebäudes des Textilgroßhandels Heinrich Mittag AG. Die Straße, an der sich das Gebäude befindet, war im ursprünglichen Straßenverlauf der Altstadt die Weinfaßstraße. Die HO hatte in der Ruine einen Lebensmittelhandel eingerichtet.

Urhebervermerk: Foto: Wolfgang Schreiner, Leipzig | 04.04.1958 | Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/226470309_2033080716857169_4637659870748158309_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=OmUYrM3e5rIAX-vyLSO&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=c1d9e693d2fa22524866ca2ecccf03ed&oe=61307672)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2033084253523482/2033080706857170
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 05. August 2021, 06:25:24
Die Kreuzung passiert ein Gotha-Zug auf der Linie 2. Hier konnte niemand mehr riskant auf- oder abspringen, die Türen schlossen automatisch und waren während der Fahrt nicht zu öffnen.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Kreuzung Wilhelm-Pieck-Allee/Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1969 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/227217331_2033080736857167_3109112314390753263_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-3&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=Ys8dpXoUgqoAX_ea3XP&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=fbe831909b43b161d34580ffd4d77fdf&oe=61326ADA)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2033084253523482/2033080730190501
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 06. August 2021, 14:24:52
Eine Ansichtskarte wie für Fans der Tatra-Wagen aus ČSSR-Produktion gemacht und die noch dazu den Aufbruch in das neue, moderne Jahrzehnt der 1970er Jahre symbolisiert.

Fast liest sich diese Passage aus einem SED-Parteitagsbericht von 1967 wie eine Forderung heutiger Tage: »Die sozialistische Rationalisierung im Personenverkehr muss dem Ziel dienen, den Zeitaufwand der Menschen für berufliche und private Reisen wesentlich zu senken. Durch einen hohen Grad an Reisekultur, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sollen die Werktätigen … angeregt werden, die … öffentlichen Verkehrsmittel mit zu benutzen. Die Beschleunigung der Reisegeschwindigkeiten – besonders im Berufsverkehr – erfordert den Ausbau leistungsfähiger Hauptstrecken sowie die Organisation des Schnellverkehrs in den Großstädten und ihrer Umgebung.«

In Magdeburg war in den 1960er Jahren die Modernisierung der Straßenbahn, u.a. durch neue Fahrzeuge, unerlässlich für einen stabilen und leistungsfähigen innerstädtischen Nahverkehr. Am 19. April 1969 fand auf dem Alten Markt eine öffentliche Fahrzeugschau der Tatra-Wagen statt, die sich so grundlegend von den Bahnen unterschieden, die die Magdeburgerinnen und Magdeburger bisher kannten.

Der verspäteten Auslieferung des schon für 1968 angekündigten Bauloses mit 8 Triebwagen folgten 1969 umso zügiger 28 Trieb- und 13 Beiwagen. Mit diesen auf dem Betriebshof Stadtfeld beheimateten Fahrzeugen konnte in der zweiten Jahreshälfte 1969 der Linienverkehr auf der »3« und auf der »2« typenrein mit Tatra-Fahrzeugen gestaltet werden. Die Stromversorgungsanlagen ließen jedoch zunächst nur die Bildung von Zwei-Wagen-Zügen (Tw + Tw oder Tw + Bw) zu.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: Biscan | Karl-Marx-Straße – CENTRUM-Warenhaus - Ratswaageplatz | undatiert, ca. 1973 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/226881986_2034001066765134_6138978699113237067_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=dhSQGpngfPkAX9evETi&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=b3ee0489b2c25e0db08ab43b5dc2c73f&oe=61310892)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/a.2020230394808868/2034001060098468/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 07. August 2021, 07:38:26
Den nördlichen Abschluss der Karl-Marx-Straße bildete der Boleslaw-Bierut-Platz mit dem ihn dominierenden Gebäude des Maxim-Gorki-Theaters.

Das heutige Opernhaus wurde 1907 als »Centraltheater« eröffnet. Zunächst war es Varietétheater, ab 1922 dann Operettenbühne. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte am 21. Dezember 1950 die Wiedereröffnung unter dem Namen »Maxim-Gorki-Theater«. Nachdem ein Brand am 20. Mai 1990 einen Großteil des Bühnenraums zerstört hatte, wurde es für 120 Mio. DM renoviert und am 4. Oktober 1997 als Theater der Landeshauptstadt wiedereröffnet. Seit 2004 ist das Opernhaus Teil der »Theater Magdeburg«.

An diesem Ort gab es vermutlich die meisten Namensänderungen in den letzten drei Jahrzehnten der Stadtgeschichte Magdeburgs:
Boleslaw-Bierut-Platz – Universitätsplatz
Karl-Marx-Straße – Breiter Weg
Maxim-Gorki-Theater – Theater der Landeshauptstadt – Opernhaus

Am heutigen Universitätsplatz trafen einst die Straßenbahntrassen aus der Karl-Marx-Straße (Breiter Weg) und der Erzbergerstraße zusammen und verzweigten sich wieder in nördlicher Richtung zur Neuen Neustadt, zur Alten Neustadt und nach Brückfeld bzw. zum Herrenkrug östlich der Elbe.

1965 wurde die Straßenbahnstrecke in der Erzbergerstraße stillgelegt. Die Ansichtskarte, die 1951 hergestellt sein könnte, zeigt noch rechts am Bildrand einen Triebwagen auf der Linie 11, die zum Industriegelände über Alte Neustadt führte.

Urhebervermerk: Thüringer Bilderdienst, Erfurt | Foto: unbekannt | Magdeburg – Maxim-Gorki-Theater | undatiert | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/228999538_2034756756689565_2690064883040053003_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=Wcx8NWuZFOgAX9CWhFy&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=077c1298e6d96f499e3f7b21d65f768e&oe=6133F3EC)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2034758553356052/2034756750022899/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 07. August 2021, 07:39:08
Mehrbildkarte mit dem Maxim-Gorki-Theater (links oben). Und natürlich mit Tatra-Straßenbahnen.

Urhebervermerk: BILD UND HEIMAT REICHENBACH (VOGTL.) | Foto: Biscan | Magdeburg – Maxim-Gorki-Theater – Hauptbahnhof – Jakobstraße – Otto-von-Guericke-Straße – Ratswaageplatz | undatiert, ca. 1979 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/228011862_2034756733356234_7146463606468679929_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=d7PCflXsg6AAX86WnR1&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=d40511e7e4c966a6315bc1d4663d11c3&oe=61324449)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2034758553356052/2034756730022901
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 07. August 2021, 07:39:58
Bereits seit fast 9 Jahren ist die Ära der Tatra-Wagen des Typs T4D in Magdeburg Geschichte.

Das Foto zeigt einen der letzten Einsätze der Doppeltraktion Tw 1272 + Tw 1248 am 12. Oktober 2012, hier vor dem Opernhaus auf dem Universitätsplatz. Der letzte T4D-Einsatz im Liniendienst fand am 18. Oktober 2012 statt. Die Doppeltraktion aus Tw 1272 + Tw 1248 befuhr die Linien 1 und 10 bis 11:46 Uhr. Es erfolgte wegen eines defekten Sitzes im Tw 1248 ein Zugtausch. Danach fuhren Tw 1244 + Tw 1245 auf der Linie 8 und rückten 15:32 Uhr planmäßig in den Betriebshof Nord ein.

Foto: Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/228161434_2034756773356230_49451231015089823_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=vDM0nQbQkIwAX-bSKup&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=729f61b0217fd801bf6b8629eb750427&oe=6134BC92)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2034758553356052/2034756766689564
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 08. August 2021, 07:03:28
Der Universitätsplatz gehört zu den Straßen Magdeburgs, die am häufigsten umbenannt wurden. Seit der politischen Wende in der DDR ist er nach der an der Nordostseite des Platzes befindlichen Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg benannt.

Spätestens mit der Gründung der DDR 1949 zeichnete sich ab, dass die Entwicklung von Wirtschaft und Industrie immer dringender den Einsatz von Fachkräften mit Hochschulbildung erforderte. Auf den Traditionen der damaligen Fachschule für Schwermaschinenbau aufbauend, die 1871 als Maschinenbauschule gegründet wurde, entstand 1953 die Hochschule für Schwermaschinenbau. Dem Namen entsprechend lag ihr Schwerpunkt in der Ausbildung und Forschung im Bereich des Maschinenbaus.
Ab 1961 wurde sie als Technische Hochschule Magdeburg bezeichnet und nach Otto von Guericke benannt. Die Umwandlung in eine Technische Universität erfolgte 1987. Im Oktober 1993 entstand aus der Technischen Universität und zwei anderen Magdeburger Hochschulen die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Der Gotha-Straßenbahnzug fährt auf der Walther-Rathenau-Straße vor dem Gebäude der Fakultät für Maschinenbau entlang in Richtung Alte Neustadt. Er ist mit Schildern für den OS-Betrieb »Ohne Schaffner – Zahlboxbetrieb« gekennzeichnet. Die MVB startete im Frühjahr 1964 auf der Linie 2 die Einführung des OS-Betriebs. Die auf der »2« eingesetzten Gotha-Wagen waren für den schaffnerlosen Betrieb bestens geeignet, denn sie besaßen selbsttätig öffnende und schließende Türen und die zur Ergänzung der optischen und akustischen Abfahrtssignaleinrichtungen erforderliche 24-Volt-Kleinspannungsanlage.

Die Fahrzeuge des abgebildeten Gotha-Zuges gehören zu den Typen T2-62 und B2-62 der Baujahre 1965/66.

Mit dem Bau des Straßentunnels unter dem Universitätsplatz erfolgte 2004 die Verlegung der Straßenbahntrasse aus der Walther-Rathenau-Straße in die parallel verlaufende Listemannstraße.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: unbekannt | MAGDEBURG – Technische Hochschule »Otto von Guericke« | undatiert, ca. 1969 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/228194071_2035694953262412_7222913470876664592_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=O1qQpilRsxkAX-L0pPw&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=ce93ce836f9b6aaefd56eab2e445bfd5&oe=61333551)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2035704519928122/2035694943262413/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 08. August 2021, 07:04:15
Die Straßenbahntrasse in der Walther-Rathenau-Straße im August 1994

Foto: Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/229918566_2035694963262411_8906021968504794618_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=d3U2DXe1W2UAX92Xdi8&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=1cd7973872ded22571d7cf41ac5ea2ea&oe=6134E7C1)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2035704519928122/2035694949929079
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 08. August 2021, 07:04:53
Durch das Gleisdreieck am Universitätsplatz fährt im August 1994 der historische Hechtwagen 70, hier noch in seiner Ausführung als Einrichtungswagen. Zwischen 2005 und 2008 erfolgte mit hohem Aufwand der Rückbau in die Ursprungsausführung als Zweirichtungsfahrzeug im Stile der 1940-er Jahre.

Im Hintergrund ist der blaue Erweiterungsbau des Fernmeldeamtes aus den 1980er Jahren zu sehen.

Foto: Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/229725320_2035694976595743_821890617844464075_n.jpg?_nc_cat=109&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=7KpLOB5gaqkAX87LS24&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=3274a94248e1a2013ec4973d7759bbd6&oe=61347FCC)

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 09. August 2021, 19:54:45
Im Nordabschnitt der Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) wurde ab 1965 eine der ersten Fußgängerzonen der DDR angelegt. Achtgeschossige Zeilenbauten des Plattenbau-Typs M8 flankierten den Boulevard. Die Handelseinrichtungen wurden vorgelagert, in den Platzraum hinein vorgeschoben und auf der Westseite durch aufgeständerte Pavillions zwischen den Zeilenbauten aufgelockert. Gestaltungselemente, wie Brunnen, Hochbeete und Sitzbänke, gliederten den Straßenraum weiter.

Die drei aufgeständerten Pavillions waren die Eulenspiegel-Bar, die Wernesgrüner Bierstube und das Kindercafé Märchenland. Ihre Frontseiten waren jeweils als Fensterfassaden gestaltet, die fensterlosen Seitenwände mit Leuchtreklame-Bildmotiven dekoriert. An der Kreuzung Julius-Bremer-Straße entstand ein Kinderkaufhaus.

Überhaupt besaßen alle Geschäfte lange Schaufensterfronten mit farbig gestalteten Leuchtreklame-Schriftzügen. In der Dämmerung und am Abend schufen sie eine großstädtische Atmosphäre auf dem etwas zu breit geratenen Boulevard.

Die Straßenbahn durchfuhr den Nordabschnitt ohne Halt. Haltestellen befanden sich nur jeweils in Fahrtrichtung vor der Kreuzung Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee und am Maxim-Gorki-Theater vor dem damaligen Kaufhaus Magnet.

Auf dem jeweils gleichen Bildmotiv sind Straßenbahnzüge aus der Nachkriegsproduktion abgebildet. Auf der Linie 2 wurden offensichtlich nach Möglichkeit die modernsten Fahrzeuge eingesetzt.
Lowa-Zug auf einer Ansichtskarte von 1966, die den Poststempel vom 16.5.67 trägt.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1966 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/229760184_2036456223186285_7314652042094412715_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=a5Pw8fuz_PkAX8z594T&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=b08a971f70c4555f317e886874579c88&oe=6135903F)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2036466289851945/2036456189852955/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 09. August 2021, 19:55:34
Im Nordabschnitt der Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) wurde ab 1965 eine der ersten Fußgängerzonen der DDR angelegt. Achtgeschossige Zeilenbauten des Plattenbau-Typs M8 flankierten den Boulevard. Die Handelseinrichtungen wurden vorgelagert, in den Platzraum hinein vorgeschoben und auf der Westseite durch aufgeständerte Pavillions zwischen den Zeilenbauten aufgelockert. Gestaltungselemente, wie Brunnen, Hochbeete und Sitzbänke, gliederten den Straßenraum weiter.

Die drei aufgeständerten Pavillions waren die Eulenspiegel-Bar, die Wernesgrüner Bierstube und das Kindercafé Märchenland. Ihre Frontseiten waren jeweils als Fensterfassaden gestaltet, die fensterlosen Seitenwände mit Leuchtreklame-Bildmotiven dekoriert. An der Kreuzung Julius-Bremer-Straße entstand ein Kinderkaufhaus.

Überhaupt besaßen alle Geschäfte lange Schaufensterfronten mit farbig gestalteten Leuchtreklame-Schriftzügen. In der Dämmerung und am Abend schufen sie eine großstädtische Atmosphäre auf dem etwas zu breit geratenen Boulevard.

Die Straßenbahn durchfuhr den Nordabschnitt ohne Halt. Haltestellen befanden sich nur jeweils in Fahrtrichtung vor der Kreuzung Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee und am Maxim-Gorki-Theater vor dem damaligen Kaufhaus Magnet.

Auf dem jeweils gleichen Bildmotiv sind Straßenbahnzüge aus der Nachkriegsproduktion abgebildet. Auf der Linie 2 wurden offensichtlich nach Möglichkeit die modernsten Fahrzeuge eingesetzt.

Auf dieser Ansichtskarte mit dem Gotha-Dreiwagenzug, der Richtung Buckau unterwegs ist, ist im Hintergrund der »Blaue Bock« erkennbar. Das CENTRUM-Warenhaus und das Haus des Lehrers existieren noch nicht.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: Kunze | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | 1969, Bildpostkarten-Kalender »Neues Land – Neues Leben« | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/230265347_2036456449852929_2728607435836566377_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=RaIA22sK3tgAX-en9zy&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=054bc04412bcc9f516adcfdcdf644f96&oe=61363F2C)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2036466289851945/2036456433186264
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 09. August 2021, 19:56:12
Im Nordabschnitt der Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) wurde ab 1965 eine der ersten Fußgängerzonen der DDR angelegt. Achtgeschossige Zeilenbauten des Plattenbau-Typs M8 flankierten den Boulevard. Die Handelseinrichtungen wurden vorgelagert, in den Platzraum hinein vorgeschoben und auf der Westseite durch aufgeständerte Pavillions zwischen den Zeilenbauten aufgelockert. Gestaltungselemente, wie Brunnen, Hochbeete und Sitzbänke, gliederten den Straßenraum weiter.

Die drei aufgeständerten Pavillions waren die Eulenspiegel-Bar, die Wernesgrüner Bierstube und das Kindercafé Märchenland. Ihre Frontseiten waren jeweils als Fensterfassaden gestaltet, die fensterlosen Seitenwände mit Leuchtreklame-Bildmotiven dekoriert. An der Kreuzung Julius-Bremer-Straße entstand ein Kinderkaufhaus.

Überhaupt besaßen alle Geschäfte lange Schaufensterfronten mit farbig gestalteten Leuchtreklame-Schriftzügen. In der Dämmerung und am Abend schufen sie eine großstädtische Atmosphäre auf dem etwas zu breit geratenen Boulevard.

Die Straßenbahn durchfuhr den Nordabschnitt ohne Halt. Haltestellen befanden sich nur jeweils in Fahrtrichtung vor der Kreuzung Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Pieck-Allee und am Maxim-Gorki-Theater vor dem damaligen Kaufhaus Magnet.

Auf dem jeweils gleichen Bildmotiv sind Straßenbahnzüge aus der Nachkriegsproduktion abgebildet. Auf der Linie 2 wurden offensichtlich nach Möglichkeit die modernsten Fahrzeuge eingesetzt.

Die Tatra-Wagen aus den CKD-Werken Prag fuhren seit 1969 auf der Linie 2. Das CENTRUM-Warenhaus im Hintergrund steht unmittelbar vor der Eröffnung.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: Biscan | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1973 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent-ber1-1.xx.fbcdn.net/v/t1.6435-9/228980494_2036456243186283_5616538784193054234_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=DDWnvORjJ6AAX_TdE1c&_nc_ht=scontent-ber1-1.xx&oh=805aaa074e24cd65b9cf87e3a2c3a602&oe=6136F6CC)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2036466289851945/2036456216519619
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 10. August 2021, 06:21:36
Blick auf die Ostseite des Nordabschnitts der Karl-Marx-Straße.

1964 wurde der vollständige Abriss der Katharinenkirche beschlossen. Nach hitzig geführten Debatten sollten zunächst die Türme stehen bleiben. Die Sprengung des Kirchenschiffes erfolgte am 24. März 1964. Im Juli 1965 wurde auch der Abriss der Türme angeordnet, dieser erfolgte im Jahr 1966. Nach 736 Jahren endete damit die Geschichte der Katharinenkirche.

An Stelle der Kirchtürme wurde als neue Höhendominate das 12-geschossige »Haus der Lehrer« bis 1970 errichtet. Das stadtbildprägende Turmhochhaus entstand in Stahlbetonskelett-Montagebauweise mit blauer Leichtmetall-Glas-Vorhangfassade.

Nachdem der Turm nach der deutschen Wiedervereinigung längere Zeit leer stand, wurde er 2014 zum Büro- und Wohngebäude umgebaut. Der neue Name »Katharinenturm« erinnert an die alte Katharinenkirche. Nachts wird die Fassade durch rund 12.000 LED illuminiert. Der Katharinenturm ist mit seiner Gesamthöhe von 46,5 Metern eines der repräsentativsten Gebäude im Stadtzentrum. Er ist ein Projekt der Wobau Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH.

Der Straßenbahnzug der Linie 6 ist unterwegs mit dem Fahrtziel Herrenkrug. Es dürfte damals eine seiner letzten Touren gewesen sein, denn im September/Oktober 1973 wurde die Straßenbahnlinie in den Herrenkrug auf Omnibusbetrieb umgestellt.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: Biscan | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1973 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/231971943_2037250299773544_1214379990483947331_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=ojA6YS4s3oMAX_gvEIH&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=57fc1c590da0fcc80cf6663b1cb88c21&oe=61394195)

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 10. August 2021, 06:22:17
Blick auf die Ostseite des Nordabschnitts der Karl-Marx-Straße.

1964 wurde der vollständige Abriss der Katharinenkirche beschlossen. Nach hitzig geführten Debatten sollten zunächst die Türme stehen bleiben. Die Sprengung des Kirchenschiffes erfolgte am 24. März 1964. Im Juli 1965 wurde auch der Abriss der Türme angeordnet, dieser erfolgte im Jahr 1966. Nach 736 Jahren endete damit die Geschichte der Katharinenkirche.

An Stelle der Kirchtürme wurde als neue Höhendominate das 12-geschossige »Haus der Lehrer« bis 1970 errichtet. Das stadtbildprägende Turmhochhaus entstand in Stahlbetonskelett-Montagebauweise mit blauer Leichtmetall-Glas-Vorhangfassade.

Nachdem der Turm nach der deutschen Wiedervereinigung längere Zeit leer stand, wurde er 2014 zum Büro- und Wohngebäude umgebaut. Der neue Name »Katharinenturm« erinnert an die alte Katharinenkirche. Nachts wird die Fassade durch rund 12.000 LED illuminiert. Der Katharinenturm ist mit seiner Gesamthöhe von 46,5 Metern eines der repräsentativsten Gebäude im Stadtzentrum. Er ist ein Projekt der Wobau Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH.

Im Erdgeschoss befand sich eine preiswerte Selbstbedienungsgaststätte. In der 1. Etage gab es in der Grillbar ein gehobenes Gastronomieerlebnis der Preisstufe S, auch in den ersten Jahren nach der Eröffnung des Restaurants immer noch ein Geheimtipp!

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: Biscan | Magdeburg – Karl-Marx-Straße mit Haus der Lehrer und Restaurant Zentral | undatiert, ca. 1975 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/230193881_2037250286440212_3443608175031405474_n.jpg?_nc_cat=108&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=Xuhgveu8nB4AX8T2Cj5&tn=87h-VygzZVD8Gwpm&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=56cc3e372e0928adeee7786dac09056c&oe=613783C3)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2037255676439673/2037250276440213
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 10. August 2021, 06:22:51
Blick auf die Ostseite des Nordabschnitts der Karl-Marx-Straße mit dem »Haus der Lehrer«.

Das Foto von Jürgen Goldammer besitzt absoluten Seltenheitswert, denn es zeigt einen typenreinen Straßenbahnzug aus Nieskyer Wagen. Die Linie 10 besaß in Rothensee eine Kuppelendstelle. Ein Triebwagen übernahm dort immer die Beiwagen des vorherigen Zuges, so dass es meist »gemischte« Züge gab – bis auf diesen Moment Anfang der 1970-er Jahre.

Urhebervermerk: Foto: Jürgen Goldammer | undatiert, ca. 1970 | Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/231037126_2037250226440218_8983001113978536978_n.jpg?_nc_cat=106&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=UFWNqzUABoMAX9J9rjW&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=0802650a09898dd7ac9ec26bbcf8ebdc&oe=61380313)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2037255676439673/2037250213106886
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 10. August 2021, 06:23:30
Blick auf die Ostseite des Nordabschnitts des Breiten Wegs mit dem leerstehenden »Haus der Lehrer«.

Der historische Gotha-Zug ist anlässlich der ersten Veranstaltung »Mit der Linie 4 um die Welt« unterwegs.

Urhebervermerk: Foto: Ralf Kozica | 21. September 2008

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/231269110_2037250343106873_6590949630096867781_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=wOLzczcF2BkAX9fSDoj&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=8d000229b9cda60f3a43542abb678a47&oe=6136284F)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2037255676439673/2037250329773541
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 10. August 2021, 06:24:06
Der Katharinenturm ist mit seiner Gesamthöhe von 46,5 Metern eines der repräsentativsten Gebäude im Stadtzentrum. Er ist ein Projekt der Wobau Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH.

Abendstimmung mit dem historischen Triebwagen 124 vor dem Katharinenturm im Nordabschnitt des Breiten Wegs am 27. Juni 2021.

Urhebervermerk: Foto: Ralf Kozica | 27. Juni 2021

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/229761195_2037250219773552_1304766889931657890_n.jpg?_nc_cat=102&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=rS3pmrvQLEYAX-EE5ng&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=e633b6c5764183e5de7ecae31ef579c4&oe=613935C1)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2037255676439673/2037250209773553
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 11. August 2021, 06:26:38
Blick von oben auf die Karl-Marx-Straße. Vom oberen Stockwerk des »Hauses der Lehrer« geht der Blick Richtung Süden über den Marietta-Block am Eingang zum Alten Markt hin zum Dom. Das CENTRUM-Warenhaus ist nur im Anschnitt zu sehen und noch im Bau, deshalb dürften die Fotos um 1973 entstanden sein (Die Drucknummer ist auf 1978 datiert.)

In umgekehrter Richtung blicken wir vom Stadt-Prag-Block Richtung Norden über die Terrasse der »Marietta«-Bar zum »Haus der Lehrer«. Was die Stadtplanerinnen und Stadtplaner bewogen hat, das Wohnhaus mit dem vorgeschobenen Einzelhandelsgeschoss, in dem sich die »Marietta«-Bar befand, 2003 abreißen zu lassen, bleibt angesichts des Ersatzbaus ein Rätsel. Denn das neue Gebäude, für das 2005 Baubeginn war, präsentiert uns in bester Citylage in den oberen Geschossen mehrere vergitterte Parkebenen. Selbst heftigsten Kritikern der Ostmoderne dürfte es beim Anblick dieses Hauses die Sprache verschlagen.

Urhebervermerk: BILD UND HEIMAT REICHENBACH (VOGTL.) | Foto: Biscan | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1973 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/235884370_2038082083023699_2320909520900683983_n.jpg?_nc_cat=108&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=4feDNBww8RIAX_0fBZy&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=610288b733cbb0348f4a9bd14ad9bed1&oe=613AD40D)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2038083643023543/2038082079690366/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 11. August 2021, 06:27:08
»Marietta« hieß die Eis-Milch-Mokka-Bar, die am 1. Juli 1966 in der Karl-Marx-Straße eröffnet wurde. Blick über die Terrasse der »Marietta«-Bar zum Kinderkaufhaus und den in den 1970er Jahren errichteten 10-Geschossern des Plattenbau-Typs M10 an der Ecke Julius-Bremer-Straße/Max-Otten-Straße.

Urhebervermerk: BILD UND HEIMAT REICHENBACH (VOGTL.) | Farbfoto: Stöhr, Greiz | Magdeburg – Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1981 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/230561556_2038082159690358_6059167991748173692_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=jT8IOrH0PW0AX991Bx_&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=936175c0021861750d1b4643ad9744c4&oe=613A58BC)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2038083643023543/2038082146357026
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 11. August 2021, 06:27:45
Von der Straßenbahnhaltestelle vor dem einstigen CENTRUM-Warenhaus (jetzt Karstadt) geht der Blick zum 2003 abgerissenen Marietta-Block.

Urhebervermerk: Foto: Sammlung IGNah | April 1995

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/232814833_2038082116357029_2539130482419506561_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=0To48YQXX4IAX-gelkQ&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=cc193af81ad41d785e4d6b934e1e2b9b&oe=613A9983)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2038083643023543/2038082113023696
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 12. August 2021, 06:24:06
Den Abschluss der Bebauung der nördlichen Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg) bildete das CENTRUM-Warenhaus (das heutige Warenhaus GALERIA Karstadt Kaufhof), errichtet in den Jahren 1970 – 73, als zweitgrößtes Warenhaus der DDR.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG Berlin | Foto: Biscan | Magdeburg – CENTRUM-Warenhaus | undatiert, ca. 1976 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/231956649_2038882506276990_4822955808667694053_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=jJ-nmx5Wox0AX8LNYpL&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=210d0a3f6d04a2248467c9459ba22825&oe=613BEFC3)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2038884482943459/2038882489610325/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 12. August 2021, 06:24:49
1972: Freude beim Einkauf – CENTRUM. Die Magdeburgerinnen und Magdeburger, die im Juli 1972 mit der Straßenbahn durch den Nordabschnitt der Karl-Marx-Straße fuhren, freuten sich bestimmt auf das neue Warenhaus. 1973 eröffnete das CENTRUM und setzte damit auch einen architektonischen Akzent bei der Neugestaltung der kriegszerstörten Magdeburger Innenstadt.

Etwas altmodisch vor der modernen Aluminiumfassade des Warenhauses wirkt der Straßenbahnzug der Linie 2, der aus sogenannten Aufbauwagen besteht. Diese Fahrzeuge entstanden auf noch brauchbaren Fahrgestellen kriegsbeschädigter Wagen. Der Triebwagen 171 wurde 1951 im Waggonbau Gotha gefertigt, auch die Beiwagen entstanden dort. Diese Fahrzeuge wurden 1975 und 1976 ausgemustert und verschrottet.

Foto: Rudolf Grunig/Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/231723282_2038882486276992_6045945523164331322_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=n5Mvn-qtdEwAX8rbKcK&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=92b8940980e217de43c0053cf40146b5&oe=6139D3E8)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2038884482943459/2038882469610327
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 12. August 2021, 06:25:25
2. Juli 1977: Zum Jubiläum »100 Jahre Straßenbahn in Magdeburg« veranstaltete die MVB Magdeburger Verkehrsbetriebe eine Fahrzeugschau auf dem Alten Markt. Im Hintergrund ist das CENTRUM-Warenhaus zu sehen.

Damals war der Linieneinsatz von Altbaufahrzeugen bereits eineinhalb Jahre Geschichte. Dass neben Tatra- und Gotha-Wagen auch fünf als »Traditionswagen« bezeichnete Altbaufahrzeuge bei der Fahrzeugschau gezeigt werden konnten, war unermüdlichen Straßenbahnenthusiasten zu verdanken. Sie erreichten durch ihre Beharrlichkeit, dass die alten Bahnen erhalten wurden. Heute sorgen wieder engagierte Männer und Frauen des Vereins IGNah und Kolleginnen und Kollegen der MVB dafür, dass wir uns immer noch über die Flotte der historischen Straßenbahnen in Magdeburg freuen können.

Foto: Wolfgang Schreiber/Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/231349150_2038882452943662_7212759700884510797_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-4&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=lGEf4_Xqku8AX9w-rcw&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=26e49f526cfaf7d6731ea73e87d2a743&oe=6138AF43)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2038884482943459/2038882442943663
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 13. August 2021, 17:22:31
Die Gebäude am Alten Markt wurden ab 1950 nach einem Entwurf von Johannes Kramer und Max Wiegleb in einem traditionellen Verständnis völlig neu errichtet, wobei die Traufhöhe (vier Geschosse) und die Verwendung von Steildächern vorgegeben wurden. Der Alte Markt behielt nach dem Wiederaufbau seine ursprüngliche Größe und erfuhr eine Öffnung nach Westen hin zur Karl-Marx-Straße.

Die Südseite des Alten Marktes wurde ab 1954 gemeinsam mit dem Block A (»Stadt Prag«) an der Wilhelm-Pieck-Allee/Karl-Marx-Straße errichtet.

Nachdem finanzielle Gründe einer Verlegung des Rathauses in ein neues Gebäude am Zentralen Platz entgegenstanden, wurde 1965 die Enttrümmerung und der Wiederaufbau des alten Rathauses mit historischer Fassade auf dem Alten Markt beschlossen.

Der Straßenbahnverkehr in die östlich der Elbe gelegenen Stadtteile Brückfeld und Cracau wurde bis zur Inbetriebnahme der neuen Strombrücke im Jahr 1965 über den Alten Markt geführt. Danach wurden die Gleise zu einer Blockumfahrung umgestaltet.

Auf dem Alten Markt waren Straßenbahnen dann nur noch bei der Präsentation neuer Fahrzeuge, anlässlich des 100jährigen Bestehens der Magdeburger Straßenbahn und bei Sonderfahrten zu sehen. Gelegentlich wurden hier auch schadhafte Züge ausgesetzt und kurzzeitig abgestellt.
Seit Juli 1997 sind keine Straßenbahnfahrten über den Alten Markt mehr möglich, Weichen und Gleise wurden bis auf ein Stumpfgleis an der Hartstraße entfernt.

Urhebervermerk: Verlag Willy Klautzsch I.V. Magdeburg | Foto: unbekannt | Magdeburg – Alter Markt | undatiert, ca. 1958 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/233418625_2040080729490501_2983856899021585555_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=zDYWfREIhOsAX-otRrR&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=a9383d856f0571c0216378b8440b79a5&oe=613DCC56)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040087476156493/2040080719490502/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 13. August 2021, 17:23:07
Die Gebäude am Alten Markt wurden ab 1950 nach einem Entwurf von Johannes Kramer und Max Wiegleb in einem traditionellen Verständnis völlig neu errichtet, wobei die Traufhöhe (vier Geschosse) und die Verwendung von Steildächern vorgegeben wurden. Der Alte Markt behielt nach dem Wiederaufbau seine ursprüngliche Größe und erfuhr eine Öffnung nach Westen hin zur Karl-Marx-Straße.

Nachdem finanzielle Gründe einer Verlegung des Rathauses in ein neues Gebäude am Zentralen Platz entgegenstanden, wurde 1965 die Enttrümmerung und der Wiederaufbau des alten Rathauses mit historischer Fassade auf dem Alten Markt beschlossen.

Die bronzene Rathaustür, die 1970 eingebaut wurde und die Szenen der Magdeburger Geschichte zeigt, schuf der Bildhauer Heinrich Apel.
Am 28. September 1974 wurde aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der DDR ein Glockenspiel im Turm des Rathauses eingeweiht.

Der Eulenspiegelbrunnen erinnert an eine in Magdeburg spielende Episode der Eulenspiegelsage und wurde im Jahr 1970 vom Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel geschaffen.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: Biscan | Magdeburg – Alter Markt – Hasselbachplatz – Aussichtsturm im Kulturpark Rotehorn – Blick zum CENTRUM-Warenhaus (mit Eulenspiegelbrunnen) | undatiert, ca. 1974 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/235046515_2040080692823838_5150457785877785565_n.jpg?_nc_cat=104&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=OZE17g2ciXMAX-6JfY2&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=6f7e9a55c5e9ea8cc9d1864c0e2fa66c&oe=613DAA45)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040087476156493/2040080672823840
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 13. August 2021, 17:23:43
Die Gebäude am Alten Markt wurden ab 1950 nach einem Entwurf von Johannes Kramer und Max Wiegleb in einem traditionellen Verständnis völlig neu errichtet, wobei die Traufhöhe (vier Geschosse) und die Verwendung von Steildächern vorgegeben wurden. Der Alte Markt behielt nach dem Wiederaufbau seine ursprüngliche Größe und erfuhr eine Öffnung nach Westen hin zur Karl-Marx-Straße.

1952 konnte der erste Wohnblock auf der Nordseite des Alten Marktes bezogen werden.
Der Eulenspiegelbrunnen erinnert an eine in Magdeburg spielende Episode der Eulenspiegelsage und wurde im Jahr 1970 vom Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel geschaffen.

Nachdem finanzielle Gründe einer Verlegung des Rathauses in ein neues Gebäude am Zentralen Platz entgegenstanden, wurde 1965 die Enttrümmerung und der Wiederaufbau des alten Rathauses mit historischer Fassade auf dem Alten Markt beschlossen.
Die bronzene Rathaustür, die 1970 eingebaut wurde und die Szenen der Magdeburger Geschichte zeigt, schuf der Bildhauer Heinrich Apel.
Am 28. September 1974 wurde aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der DDR ein Glockenspiel im Turm des Rathauses eingeweiht.

Urhebervermerk: PLANET-VERLAG BERLIN | Foto: Biscan | Magdeburg – Magdalenenkapelle – Karl-Marx-Straße – Alter Markt (Nordseite mit Eulenspiegelbrunnen) – Das alte Rathaus | undatiert, ca. 1973 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/233221736_2040080699490504_2431236092121133436_n.jpg?_nc_cat=109&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=6-tGcAVk6HkAX_TuRw2&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=290cfdf0d8a617df1be8f354c27d2a41&oe=613BC378)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040087476156493/2040080682823839
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 13. August 2021, 17:24:48
Der Straßenbahnverkehr in die östlich der Elbe gelegenen Stadtteile Brückfeld und Cracau wurde bis zur Inbetriebnahme der neuen Strombrücke im Jahr 1965 über den Alten Markt geführt. Danach wurden die Gleise zu einer Blockumfahrung umgestaltet. Auf dem Alten Markt waren Straßenbahnen dann nur noch bei der Präsentation neuer Fahrzeuge, anlässlich des 100jährigen Bestehens der Magdeburger Straßenbahn und bei Sonderfahrten zu sehen. Gelegentlich wurden hier auch schadhafte Züge ausgesetzt und kurzzeitig abgestellt.

Seit Juli 1997 sind keine Straßenbahnfahrten über den Alten Markt mehr möglich, Weichen und Gleise wurden bis auf ein Stumpfgleis an der Hartstraße entfernt.

Urhebervermerk: Foto: Rudolf Poprawa | Fahrt mit einem Tatrawagen aus der Karl-Marx-Straße auf den Alten Markt | undatiert, ca. 1975 | Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/234041634_2040080679490506_2330563222401276545_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=v62zydIEmesAX8RGg5I&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=6a119e0b12b11aa2882480f04171e790&oe=613D291A)

https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040087476156493/2040080656157175
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 14. August 2021, 08:10:41
Durch die Hartstraße führte die Straßenbahntrasse vom Alten Markt eingleisig auf die Wilhelm-Pieck-Allee. Die Gebäude an der Südseite des Alten Marktes und in der Hartstraße wurden ab 1954 gemeinsam mit dem Block A (»Stadt Prag«) an der Wilhelm-Pieck-Allee/Karl-Marx-Straße errichtet.

In Ermangelung einer Ansichtskarte gibt es hier das Foto zu sehen, das es nicht auf den Titel der Ansichtskartenserie des Planet-Verlags Berlin »100 Jahre Straßenbahn Magdeburg« von 1977 geschafft hat. Im Kino »Theater des Friedens« läuft gerade der Spielfilm »Cabaret«, der am 16. Mai 1975 in der DDR Kinostart hatte. Und der Aufnahmezeitpunkt des Fotos dürfte tatsächlich im Frühling 1975 liegen, denn die Tatra-T4D-Doppeltraktion ist noch fabrikneu und wurde 1975 von den ČKD-Werken geliefert.

Foto: Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/233165237_2040451522786755_3776265548542159773_n.jpg?_nc_cat=104&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=eGO3u7p8vosAX-jV_HU&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=f3c8a07b7fbaaa6bb28be55a9aaf05ef&oe=613B938A)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040454066119834/2040451516120089/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 14. August 2021, 08:11:19
Die Haltestelle Hartstraße ist mit dem Jubiläum »40 Jahre Tatra-Wagen in Magdeburg« am 18. April 2009 »wiederbelebt« worden und seitdem wieder beliebter Ausgangspunkt für Sonderfahrten mit den Fahrzeugen der historischen Straßenbahnflotte von MVB und IGNah.

Foto: Ralf Kozica, 18. April 2009

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/232839195_2040451579453416_1174582347079671548_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=qFZSx_nZiQoAX-7mC5f&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=4e4c16ca6cc078c5b388fe13c3a4eb20&oe=613D2A4B)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040454066119834/2040451566120084
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 14. August 2021, 08:11:56
Insbesondere anlässlich historischer Linienverkehre mit der »77« oder auch bei Themenfahrten wie den »Ausflügen in den Herrenkrug« ist die Hartstraße ein Publikumsmagnet.

Der Hechtwagen 70 und Triebwagen 23 sind abfahrbereit, sofern die beiden Fahrer ihr Schwätzchen beenden.

Foto: Ralf Kozica, 9. Juni 2019

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/232814833_2040451596120081_4100668010929804943_n.jpg?_nc_cat=109&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=BDSVeA2PzIcAX8G-uBY&tn=c_BCjV1vmLTDWKe9&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=3e7fed41e3020f4648655978a0a4f1e9&oe=613BA21F)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2040454066119834/2040451586120082
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 15. August 2021, 20:47:58
Nachdem am Ende des 2. Weltkrieges 1945 die alte Strombrücke zerstört in der Elbe lag, konnte sie sehr schnell durch eine Behelfsbrücke ersetzt werden. Am 29. April 1946 fuhr die Straßenbahn auf der provisorischen Strombrücke wieder über die Elbe.

Als Fortführung der neuen, großzügigen Ost-West-Straße quer durch die Innenstadt (ab Januar 1956 Wilhelm-Pieck-Allee, seit 1990 Ernst-Reuter-Allee) war für die neue Strombrücke offizieller Baubeginn am 15. April 1962. Ursprünglich mit vier Fahrspuren für den Autoverkehr, davon zwei Spuren gemeinsam mit der Straßenbahn zu nutzen, und mit breiten Bürgersteigen und Radwegen versehen überspannt sie seit Oktober 1965 mit 30 Metern Breite und 258 Metern Länge und ohne Stützpfeiler im Flussbett die Stromelbe.

Die Ansichtskarte zeigt einen Hechtwagen-Zug, der auf der Linie 4 die neue Strombrücke befährt.

Urhebervermerk: VEB BILD UND HEIMAT REICHENBACH I.V. | Foto: Schlegel, Lunzenau | Magdeburg – Neue Strombrücke | undatiert, ca. 1969 | Sammlung Ralf Kozica

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 15. August 2021, 20:49:15
Als Fortführung der neuen, großzügigen Ost-West-Straße quer durch die Innenstadt (ab Januar 1956 Wilhelm-Pieck-Allee, seit 1990 Ernst-Reuter-Allee) war für die neue Strombrücke offizieller Baubeginn am 15. April 1962. Ursprünglich mit vier Fahrspuren für den Autoverkehr, davon zwei Spuren gemeinsam mit der Straßenbahn zu nutzen, und mit breiten Bürgersteigen und Radwegen versehen überspannt sie seit Oktober 1965 mit 30 Metern Breite und 258 Metern Länge und ohne Stützpfeiler im Flussbett die Stromelbe. Die Weiterführung des Brückenzuges nach Osten über Zoll- und Alte Elbe, Ende der 1970er Jahre projektiert und begonnen, wurde wegen fehlender Finanzen und Baukapazitäten bald wieder eingestellt.

Die Ansichtskarte zeigt einen Hechtwagen-Zug, der auf der Linie 4 die neue Strombrücke befährt.

Urhebervermerk: konsum fotocolor magdeburg | Foto: fotocolor, Rogge | Magdeburg – Neue Strombrücke | undatiert, ca. 1971 | Sammlung Ralf Kozica

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 15. August 2021, 20:50:03
Ursprünglich mit vier Fahrspuren für den Autoverkehr, davon zwei Spuren gemeinsam mit der Straßenbahn zu nutzen, und mit breiten Bürgersteigen und Radwegen versehen überspannt die neue Strombrücke seit Oktober 1965 mit 30 Metern Breite und 258 Metern Länge und ohne Stützpfeiler im Flussbett die Stromelbe.

Aktuell wird dem Autoverkehr nur eine Fahrspur je Richtung gewährt, der Gleisbereich ist ausschließlich der Straßenbahn vorbehalten.

Der Hechtwagen 70 fährt am 3. Oktober 2018 über die Strombrücke anlässlich eines historischen Linienverkehrs auf der »77«.
Foto: Ralf Kozica

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 20. August 2021, 13:53:11
Im Mai 1953 erfolgte die Grundsteinlegung für die Bebauung der Ost-West-Straße und des Zentralen Platzes im Stil »Nationaler Tradition«.

Ein erstes Ergebnis war der Block A an der Nordseite des Zentralen Platzes, der gleichzeitig die Südseite des Alten Marktes darstellte. Im Block A befand sich die HO-Großgaststätte »Stadt Prag« am wichtigsten Knotenpunkt der Magdeburger Hauptgeschäftsstraßen an der Ecke Wilhelm-Pieck-Allee (heute Ernst-Reuter-Allee) und Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg).

Das am 30. Dezember 1955 eröffnete Nationalitätenrestaurant sollte den Gästen Einblicke in die landestypische Küche des sozialistischen Bruderlandes ČSSR geben. Das »Stadt Prag« zählte viele Jahre lang zu den besten gastronomischen Adressen Magdeburgs.

Das Speise- und Tanzlokal erstreckte sich über 2 Stockwerke. Die Gaststätte »Stadt Prag« befand sich im Erdgeschoss. Eine Etage höher gab es das »Café Moldau« und eine Bar mit ausladender Außenterrasse. Von Mittwoch bis Sonntag konnte hier zu Livemusik geschwoft werden. Schautänzer wurden oft von der beliebten Willi-Swietek-Combo begleitet. Die Bandmitglieder waren Berufsmusiker und tourten durch die DDR. Sie fühlten im Kristallpalast, im Stadt Prag, in der Eulenspiegelbar in der Karl-Marx-Straße und in der Juanita-Bar des Hotels International wie zu Hause.

Urhebervermerk: VEB BILD UND HEIMAT REICHENBACH I.V. | Foto: Müller, Hainichen | Magdeburg – HOG „Stadt Prag“ in der Karl-Marx-Straße | undatiert, ca. 1966 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/235522456_2045546475610593_562611946663399227_n.jpg?_nc_cat=100&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_eui2=AeFkyvfnBZ4lUX2F4zahMMR8OkmQ_IsbxFU6SZD8ixvEVQ3-XtUJTGsYOaDPJET9uTY_cF_nIoLZ9GvJSEeMehKK&_nc_ohc=T7YbCyYMcLIAX_Ok8f-&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=d7a96cc12a8cf925d46de412b4bb0a8d&oe=61470B21)

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Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 20. August 2021, 13:54:24
Im Mai 1953 erfolgte die Grundsteinlegung für die Bebauung der Ost-West-Straße und des Zentralen Platzes im Stil »Nationaler Tradition«.

Ein erstes Ergebnis war der Block A an der Nordseite des Zentralen Platzes, der gleichzeitig die Südseite des Alten Marktes darstellte. Im Block A befand sich die HO-Großgaststätte »Stadt Prag« am wichtigsten Knotenpunkt der Magdeburger Hauptgeschäftsstraßen an der Ecke Wilhelm-Pieck-Allee (heute Ernst-Reuter-Allee) und Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg).

Das am 30. Dezember 1955 eröffnete Nationalitätenrestaurant sollte den Gästen Einblicke in die landestypische Küche des sozialistischen Bruderlandes ČSSR geben. Das »Stadt Prag« zählte viele Jahre lang zu den besten gastronomischen Adressen Magdeburgs.

Das Speise- und Tanzlokal erstreckte sich über 2 Stockwerke. Die Gaststätte »Stadt Prag« befand sich im Erdgeschoss. Eine Etage höher gab es das »Café Moldau« und eine Bar mit ausladender Außenterrasse. Von Mittwoch bis Sonntag konnte hier zu Livemusik geschwoft werden. Schautänzer wurden oft von der beliebten Willi-Swietek-Combo begleitet. Die Bandmitglieder waren Berufsmusiker und tourten durch die DDR. Sie fühlten im Kristallpalast, im Stadt Prag, in der Eulenspiegelbar in der Karl-Marx-Straße und in der Juanita-Bar des Hotels International wie zu Hause.

Urhebervermerk: GEBR. GARLOFF KG MAGDEBURG | Foto: unbekannt | Magdeburg – Blick auf die Wilhelm-Pieck-Allee | undatiert, ca. 1965 | Sammlung Ralf Kozica

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/235627066_2045546442277263_1290492505751256908_n.jpg?_nc_cat=111&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_eui2=AeH0O37OyzR73870mYJAvgLDZGExfis5gEdkYTF-KzmAR9aDdW0SKcvDh9Q_qf1q48GuD1qRORTXut8Gu_ryX3TA&_nc_ohc=r-7L8q6GjPwAX9gt7xX&tn=PsUQ0JAETzDLeP7f&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=75641680bb5ecdd3843f421c8a665cf4&oe=614701F8)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2045553895609851/2045546432277264
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 20. August 2021, 13:55:11
Im Mai 1953 erfolgte die Grundsteinlegung für die Bebauung der Ost-West-Straße und des Zentralen Platzes im Stil »Nationaler Tradition«.

Ein erstes Ergebnis war der Block A an der Nordseite des Zentralen Platzes, der gleichzeitig die Südseite des Alten Marktes darstellte. Im Block A befand sich die HO-Großgaststätte »Stadt Prag« am wichtigsten Knotenpunkt der Magdeburger Hauptgeschäftsstraßen an der Ecke Wilhelm-Pieck-Allee (heute Ernst-Reuter-Allee) und Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg).

Die Straßenkreuzung war und ist auch ein zentraler Straßenbahn-Knotenpunkt. Hier kreuzen und verzweigen sich bis heute die Straßenbahnlinien der Nord-Süd-Richtungen 1; 2; 8; 9 und 10 und die der Ost-West-Richtungen 4; 5 und 6.

Auf den ersten Blick könnte man fast meinen, MVB und IGNah hätten einen Linienverkehr mit den historischen Fahrzeugen Tw 124 und Bw 352 eingerichtet. Das Foto entstand jedoch vor 58 Jahren. Mit dem Wiederaufbau des Nordabschnitts der Karl-Marx-Straße wurde noch nicht begonnen.

Urhebervermerk: Foto: Wolfgang Schreiner | April 1963 | Sammlung IGNah

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/235770689_2045546522277255_6822745167083706482_n.jpg?_nc_cat=108&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_eui2=AeGWEjL9_VwJDyAvyDqVlSet_p6WuFC0Vr3-npa4ULRWvc7HR_Bbi9rJTbdgiHFpnSjvxnl8fpMLL48KDx48XGYC&_nc_ohc=OOnn5cIh4zkAX8LW8UR&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=8cd3ef57eae9ea4f90f5990a1cfa8568&oe=61442DEA)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2045553895609851/2045546508943923
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 20. August 2021, 13:56:13
Im Mai 1953 erfolgte die Grundsteinlegung für die Bebauung der Ost-West-Straße und des Zentralen Platzes im Stil »Nationaler Tradition«.

Ein erstes Ergebnis war der Block A an der Nordseite des Zentralen Platzes, der gleichzeitig die Südseite des Alten Marktes darstellte. Im Block A befand sich die HO-Großgaststätte »Stadt Prag« am wichtigsten Knotenpunkt der Magdeburger Hauptgeschäftsstraßen an der Ecke Wilhelm-Pieck-Allee (heute Ernst-Reuter-Allee) und Karl-Marx-Straße (heute Breiter Weg).

Die Straßenkreuzung war und ist ein zentraler Straßenbahn-Knotenpunkt. Hier kreuzen und verzweigen sich bis heute die Straßenbahnlinien der Nord-Süd-Richtungen 1; 2; 8; 9 und 10 und die der Ost-West-Richtungen 4; 5 und 6.

Das Foto zeigt den Block A am ehemaligen Zentralen Platz in voller Schönheit, die noch vom historischen Hechtwagen 70 unterstrichen wird.

Urhebervermerk: Foto: * | 9. Juli 2019 | Sammlung IGNah

* Dieses und weitere schöne Fotos erhielten wir von einem Freund unserer historischen Straßenbahnen. Leider haben wir den Namen des Fotografen verkramt ... Bitte mal melden, wir möchten uns nicht mit fremden Federn schmücken.

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/235612156_2045546528943921_3183762174757314639_n.jpg?_nc_cat=107&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_eui2=AeHL30rkAIC1dF498G9TIaFLtyQYEc5xEre3JBgRznESt704wWT3Aa_Xpz7ENRnj_9dKWnTBCxQmAyPHOPgk_Ixn&_nc_ohc=Us7LSNxEAfAAX-qaMw5&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=6a0c1ab93a2661e505227f045dfb1de5&oe=6145F513)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2045553895609851/2045546515610589
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 24. August 2021, 17:02:00
Wir haben unsere Ansichtskartenreise mit der Straßenbahn durch die Magdeburger Innenstadt mit dem Titelbild einer Ansichtskartenserie, die 1977 zum 100. Jubiläum der Magdeburger Straßenbahn aufgelegt wurde, begonnen. Deshalb wollen wir die Reise auch mit einem Motiv aus dieser Serie beenden. Das Bild zeigt einen Tatra-Großzug der Linie 12, der gerade vom Olvenstedter Platz kommend in die Haltestelle Damaschkeplatz einfährt. Der Blick geht über den Magdeburger Ring in Richtung Innenstadt, im Hintergrund sind die Punkthäuser am Zentralen Platz zu erkennen.

Beim Vergleich des heutigen Innenstadtbildes mit den 65 Ansichtskarten und Fotos aus diesem Album werden die Veränderungen der letzten drei Jahrzehnte sichtbar. Gerade in den 1990er Jahren endeten viele Debatten mit verhärteten Standpunkten, wie die aus völliger Zerstörung nach sozialistischen Maßstäben wiederaufgebaute Innenstadt zu bewerten und zu verbessern sei. Manches mögen viele Magdeburgerinnen und Magdeburger als politische Vergeltung oder als Entwertung ihrer Lebensleistung empfunden haben. Heute jedoch schauen junge Menschen, die die DDR nicht kennen, aus ganz anderen Blickwinkeln auf DDR-Architektur und gebaute Geschichte. Um neue Akzente zu setzen, ist es aus ihrer Sicht nicht erforderlich, Bestehendes abzureißen.

Bewahren wir deshalb das Bewahrenswerte. Unser Verein IGNah widmet sich der Erhaltung der historischen Magdeburger Straßenbahnen, die als technische Zeitzeugen auch Stadtgeschichte erzählen. Wir freuen uns stets über aktive Straßenbahnenthusiasten, die dabei mitmachen.

Urhebervermerk: Planet-Verlag Berlin | Foto: unbekannt | Damaschkeplatz | 1977

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/237823498_2048668175298423_2635549434636262842_n.jpg?_nc_cat=104&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=9QvMBltPcAsAX8Ccj3w&_nc_oc=AQlfo3AAZOXLtcYB5Vj1SEQjq_VT5jzxKkOi_NK-brTMQcetWQ_9ef8JW53t3CU0_BE&tn=F5pzTZc-fbcyhifC&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=6438587a0b6aee80d59176ca190026a3&oe=6149E51B)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2048670085298232/2048668165298424/
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 24. August 2021, 17:02:41
Die großzügig angelegte Umstiegshaltestelle Damaschkeplatz befand sich direkt unter der Brücke der Stadtautobahn. Sie wurde von Westtangente in Magdeburger Ring umbenannt, weil sie zum Konzept einer ringartigen Innenstadtumfahrung gehörte. Magdeburger bezeichnen sie oft immer noch einfach als „Tangente“.

Foto: Ralf Kozica | ca. 1977

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/238274480_2048668458631728_1223561374992868512_n.jpg?_nc_cat=108&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=YMQnhML0o_sAX_DhzYk&tn=F5pzTZc-fbcyhifC&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=fafdfc23095355159de21139d6e4d9c0&oe=6148FFCF)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2048670085298232/2048668455298395
Titel: Re: Ansichtskartenreise mit der Magdeburger Straßenbahn
Beitrag von: NGT8D am 24. August 2021, 17:03:18
Die großzügig angelegte Umstiegshaltestelle Damaschkeplatz befand sich direkt unter der Brücke der Stadtautobahn. Sie wurde von Westtangente in Magdeburger Ring umbenannt, weil sie zum Konzept einer ringartigen Innenstadtumfahrung gehörte. Magdeburger bezeichnen sie oft immer noch einfach als „Tangente“.

Der Damaschkeplatz war ein ungemütlicher Ort und wirklich nur zum Umsteigen geeignet, denn die Anbindung zum Hauptbahnhof war für Fußgänger ungünstig gestaltet. Nach Fertigstellung des neuen City-Tunnels wird der Übergang zum Hauptbahnhof direkt „Untern Brücken“ möglich sein

Foto: Sammlung IGNah | Ende 1970er Jahre

(https://scontent.ftxl2-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435-9/238210214_2048668551965052_5148875544212767304_n.jpg?_nc_cat=110&ccb=1-5&_nc_sid=0debeb&_nc_ohc=-y5mWUzmkjIAX_gLLhd&_nc_ht=scontent.ftxl2-1.fna&oh=e11c0fb9ab67c9728a3be06665a04d07&oe=6148B4EF)

Quelle: https://www.facebook.com/IGNah.net/photos/pcb.2048670085298232/2048668541965053