Natürlich bezieht es sich nur auf den Zusammenbau. Elektronische Bauteile, Schrauben, Stoffe für Sitzbezügen und dergleichen wird ja fast nicht mehr in Europa(!) produziert.
Selbstverständlich möchte niemand heute mehr veraltete Technik haben. Aber seien wir mal ehrlich, was hat sich in den letzten 25 Jahren verändert? Kleine Drehstrommotoren die mit einer Phasenanschnittsteuerung geregelt werden, die in der Lage ist den beim Bremsen gewonnenen Strom ins Netz zurückzuspeisen. Die Einstiegshöhen liegen bei etwa 30cm. Das gibt es alles schon so lange.
OK, die Fahrgastinformationssysteme und Leitsysteme sind stark verbessert worden. Die haben mit dem Fahrzeug aber erst mal nichts zu tun. das ist nur so als wenn man sich in seinen Golf I eine Musikanlage mit CD, USB und Bluetooth einbaut. Die Einbaugrößen sind seit Jahrzehnten genormt.
Was die Fahrzeuglängen angeht gibt es immer mehrere Faktoren. da gibt es zum Beispiel das Gewicht. Die Achslast ist vom Gesetz her limitiert ich darf sie nicht unbegrenzt erhöhen. In Magdeburg haben wir beim unbesetzten NGT etwa 4t pro Achse. In Berlin wiegen die GT6N (28m) 31t bei 6 Achsen macht 5,17t ein 7-teiliger Combino (42m) wiegt etwa 35,5t bei 8 Achsen = 4,43t/Achse. Der Dresdener NGTD8DD (31m) bringt es auf 39t also 4,875. Wir waren also verwöhnt.
Faktor 2 ist der Fahrgastbedarf. Die 30m-Züge haben sich auch in Schwachlastzeiten als brauchbare kleinste Größe herausgestellt 45m benötigen wir eigentlich nur unter der Woche im Berufsverkehr. Ein so langes Fahrzeug zu beschaffen, mit welchem ich am Wochenende 1/3 Luft transportiere ist ökonomischer Unsinn. Und das tun wir mit den NGT Beiwagen im Moment tatsächlich.
Der 3. Faktor ist die Infrastruktur. Unsere Haltestellen sind für 3x15m ausgelegt ebenso die Werkstätten und Abstellflächen.Ein 38m Zug zum Beispiel würde nicht ins Raster passen und wertvollen Platz verschwenden.
Unsere Vorfahren haben dies alles schon erkannt indem sie den Motorwagen als kleinste Einheit je nach Bedarf mit Anhängewagen verstärkt haben. Diese „Gesetzmäßigkeit“ hat sich nie geändert. Die Alternative sind Fahrplanausdünnungen z.B. 40 Minutentakt am Wochenende um die Züge voll zu bekommen.