Mag sein, dass es für dich als Autofahrer keinen Unterschied macht ob du hinter einer Bahn oder einem Bus wartest. Allerdings macht es für die meisten (naja, zumindest für einige) Leute schon einen Unterschied ob die Umsteigefrei in die Innenstadt kommen können. Vllt. überlegst du dir auch einmal öfter "Och. Heute nehme ich die Bahn."
Ich denke die Strecke wird leichter durchsetzbar, wenn man die in einem Rutsch "bis hinten durchzieht". Sollte man erstmal nur ein Teilstück bauen, könnte es zu einem gewissen St. Floriansprinzip kommen: Da würden Leute die in der Nähe der Straße Georgshöhe wohnen (und zu Fuß zu Straßenbahn können), protestieren, weil die keine Baustelle vor der Tür haben wollen, und wieder anderen ist es dann plötzlich egal, weil die ja schon ihre Straßenbahn haben.
Da wären wir bei einem weiteren Thema: Neuordnung des Busnetzes im Südwesten, wenn die Straßenbahn kommt. Ich sowieso davon aus, dass man den 54er an der Braunlager Straße enden und beginnen lässt, sobald die Straßenbahnstrecke in der Raifeisenstraße fertig ist.
Wenn jetzt die Strecke nach Ottersleben gebaut wird, könnte ein Überliegeplatz für einen Bus am Karl-Liebknecht-Platz gebaut werden. Da würden dann die Busse von der Brenneckestaße aus kommend enden.
Außerdem könnte man eine der beiden durch Lemsdorf fahrenden Linien über die Ballenstädter und Gernröder Straße zum Eichplatz führen. Jetzt mag man einwenden, das die Straßen dort in der Gegend zu eng/verwinkelt sind um die Idee umzusetzen. Stimmt. Aber: Vor einiger zeit habe ich gelesen, dass zwischen Gernröder Straße und Am Nordenfeld ein Neubauviertel entstehen soll. Es wäre in dem Zusammenhang sinnvoll, wenn man dann gleich eine Straße baut, die breit genug für den Bus ist. Dann kann weiter über Königsweg und Frankefelde zum Eichplatz gefahren werden (oder besser noch ein Stück weiter, zur Halberstädter Chaussee, zur dann fahrenden Straßenbahn).
Und wie du schon richtig geschrieben hast: Der 53 und 54 könnten zu einer Linie zusammengefasst werden und erstmal alles innerhalb Otterslebens abfrühstücken, was zu weit von der Magistrate entfernt ist, um dann zum Bördepark zu fahren.
Wenn ich jetzt am ganz großen Rad drehe, würde ich sogar in den Raum werfen, die Ottersleber Strecke gleich zum Bördepark zu führen (um es dort an die Infrastruktur der 9 anzuknüpfen). Neben Vorteilen im Netz hätte das auch den Vorteil, dass der Bördepark auch dann noch vernünftig an den Rest der Stadt angebunden ist, wenn auf der Leipziger Str./Ch. irgendetwas los ist.
Bis wo hin auch immer die Strecke geht (sofern sie erstmal die Kilnke überwindet): Da ist ein dickes Brett zu bohren und ich habe den Eindruck, dass sich die Initiatoren dieses Antrags das nicht trauen. Erst hinter der Klinke wird es schwierig. Davor ist zum einen die Trasse freigehalten (Brenneckestaße bis Aßmannstraße) oder einfach nur Acker (Aßmannstraße bis zur Klinke). Also ich finde den Antrag grundsätzlich gut, nur liest sich das für mich wie ein Wahlkampfmanöver. Es wird zwar etwas angepackt, aber um nirgendwo anzuecken, kommt ein halbgarer Kompromiss raus. Wenn man jetzt erstmal anfängt und die schwierigen Abschnitte aufspart, wird dass später auch nichts.