Dazu mal 2 Dinge in den Raum geworfen.
1. Man darf nicht übersehen das die Konstruktion des NGT8D aus den frühen 90gern ist und sicherlich nicht mehr "modern" ist. Dazu kommt eben auch das die Wagen 1301 bis 1325 Baujahr 1994 bis 1996 sind und damit eben auch schon über 20 Jahre hinter sich haben. Wenn man jetzt noch sieht welchen Anteil am Gesamtwagenpark das ist, nämlich über 1/4 aller NGT8D (83 insgesamt).
Auch die 2. Serie (1999-2000, 1326 bis 1353) nähert sich der 20 Jahre. Von seitens Alstom ist da auch nix mehr zu machen, man hat ja schon mehr oder weniger widerwillig die letzten 11 Wagen noch zusammen geschustert. Und es wird der Tag kommen wo Ersatzteile durchaus einen so hohen finanziellen Wert haben das man dem Argument der Linken zustimmen muss. Wann der allerdings kommt, kann man als Laie schlecht vor raus sagen. Dafür müsste man die Preise und deren Entwicklung der letzten 10 Jahre überblicken. allerdings ist es halt so, ist ein Produkt erst mal vom Markt, werden Bauteile davon nirgends anders verwendet, dann werden Ersatzteile teurer. Denn dann sind es meist auf Bestellung hergestellte Teile und das lassen sich die Hersteller natürlich besser vergüten. Umso mehr Zeit ins Land geht nach der Einstellung eines Produktes umso teurer werden die Teile, so fern es sie irgendwann überhaupt noch gibt. So garantiert VW z.B. eine Ersatzteilversorgung für ein Modell bis 10 Jahre nach Einstellung des Modells. Danach gibt es meist nur noch Restbestände, sind die verbraucht ist halt Essig.
2. Ich finde es sehr fragwürdig wenn man anfängt einem Unternehmen, ob nun teil städtisch, zu 100% oder zu 0%, vorzuschreiben wann und welche Investition sie zuführen haben. Dann auch wieder aus der Politik, die meisten Politiker haben ja nicht mal "Ahnung" von ihrem "Fachgebiet". So kann ein Bäcker z.B. Bildungsminister werden. In einem Unternehmen das die Größe einer MVB hat, gibt es Angestellte die Strategien zur Investition erstellen. Und zwar auf Basis der finanziellen Mittel, Dringlichkeit von Investitionen. Dies ergibt einen Strategischen Zeitplan. Wenn jetzt XYZ daher kommt und meint er wisse es besser und es müssten gerade jetzt neue Fahrzeuge gekauft werden. Kann das stark nach hinten los gehen. Denn es kann ja durchaus sein das es nicht in den Strategischen Zeitplan des Unternehmens passt und solche Investitionssummen gerade gar nicht frei sind, weil man z.B. andere Sachen gerade geplant hat die eine höhere Priorität haben. Nehmen wir vlt. einfach mal Streckensanierung. Zu dem ist dieses Vorschreiben von Investitionen an Unternehmen etwas was wir 40 Jahre lang hatten und etwas womit wir 1989/1990 aufgehört haben. Das genau so was nun von "Die Linke" kommt, lässt tief blicken und bestätigt nur meine persönliche Auffassung dieser Partei. Erklärt den Leuten die sich in dieser Partei befinden das die DDR und die Planwirtschaft mit verstaatlichten Unternehmen zu Ende ist.
Und nun noch meine persönliche Meinung zu neuen Fahrzeugen. Ja ich finde auch es ist an der Zeit sich nach einem Nachfolger für den NGT8D umzusehen. Und auch dieses "Typenrein" ist etwas wo von man sich verabschieden sollte, das ist auch so was von "1978". Der NGT6DE z.B. als Anderthalbrichter Heck an Heck wäre in meinen Augen eine gute Alternative. 21 Meter lang, 2,3 Meter breit, würde also damit gut zu MD passen. Als Traktion hätte das Fahrzeug dann 42 Meter, damit könnte man die NGT8D+B6A2M ersetzen. dann wäre noch die Möglichkeit einen zweiten Fahrzeugtyp vom selbem Hersteller auch auf Basis des Flexity Classic, wie der NGT6DE, einen 30 Meter Wagen anzuschaffen. Damit hätte man zwei Fahrzeugtypen vom Selbem Hersteller und am besten auf der selben Basis. Das würde bedeuten das man was Ersatzteile angeht keine Doppelbelastung hat, da ja die selben Komponenten in beiden Typen verbaut sind. Der Vorteil der Anderthalbrichter vlt. auch echter Zweirichter wäre das man das Endstellenkonzept ändern könnte. Weniger Platzbedarf, weniger Gleismaterial = weniger Kosten.
Wie könnte das aussehen?:
1.
-50 mal 21 Meter Wagen z.B. NGT6DE als 1 1/2 Richter = 25 Traktionen a 42 Meter (z.Z. 11 NGT8D+B6A2M) die bei Bedarf auch Solo fahren könnten.
-65 mal 30 Meter Wagen auf Basis Flexity Classic
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Insgesamt 115 Fahrzeuge = 90 Planzüge (z.Z. 83 NGT8D + 4 T6A2 und 2 B6A2 a 3 Traktionen = 86 Planzüge)
2.
-50 mal 21 Meter Wagen z.B. NGT6DE als 1 1/2 Richter = 25 Traktionen a 42 Meter
-65 mal 21 Meter Wagen z.B. NGT6DE als Zweirichter
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Insgesamt 115 Fahrzeuge = 90 Planzüge, wobei sich hier eine noch höhere Flexibilität ergibt da alle Wagen unter einander Kuppelbar wären. Man so noch flexibler auf Situationen reagieren könnte (Unfälle, Frequentierung der Fahrzeuge zu bestimmten Uhrzeiten) Mit dieser variante würde sich auch das Endstellenkonzept von "Schleife" zu "Kopf" ändern lassen.
Ich habe die Planzugzahl "gerundet" um4 auf 90 Planzüge, damit ergibt sich eine etwas höhere Betriebsreserve um auch unvorhersehbaren Ereignissen entspannter entgegen zusehen.
Das ist wie gesagt aber nur etwas was meine persönliche Meinung angeht, damit soll niemand angegriffen werden, das soll auch nicht als besserwisserischerer Vorschlag gelten. Nur meine Gedankengänge zu dem Thema !!!