In diesem Bereich eine tangentiale Verbindung zu schaffen ist sicher keine schlechte Idee, weil einige Bereiche doch weit ab von Straßenbahnhaltestellen sind. Aber die Gebiete sind auch relativ schwach besiedelt.
Die Erschließung der Gebiete ist ein Faktor, der wirkt sich sicherlich ganz positiv auf die Möglichkeiten der ÖPNV-Anbindungen aus. Wichtiger wäre aber eben noch die Verbindungsfunktion von Stadteilen, die bisher schlecht angebunden sind. Man muss nur mal ausrechnen, wie hoch die Zeitersparnis z. B. von einem Fahrgast mit Wohnort nahe Boquet-Graseweg nach Nord (sagen wir z. B. mal Neustädter Platz) ist. Bisher: Entweder über Olv. Platz, Zentrum oder Am Stern, Kl. Olvenstedt, Kastanienstr. Dauert beides viel länger und man muss öfter umsteigen. Oder: Alte Neustadt - Nord: Bisher über Opernhaus (!). Wenn man sich überlegt das Zeitersparnisse 60-80% des volkswirtschaftlichen Nutzens ausmachen, ist das viel. Für eine gesparte Stunde setzt die standardisierte Bewertung bei allen Nicht-Schülern 7,50 Euro an. Das sind pro Person die täglich an 200 Arbeitstagen fährt und 20 Minuten pro Fahrt spart (nicht unrealistisch auf den Strecken) schon 1000 Euro je Jahr ... reine Zeitbetrachtung, Komfortsteigerungen und zusätzlich generierte Fahrgäste noch gar nicht überlegt...
Für die Buslinie zum Harsdorfer Platz scheint die bisherige Linienführung bestehen zu bleiben. Das ist meines Erachtens auch in Ordnung, weil der Parallelverkehr mit der neuen SL 8 nur sehr kurz wäre.
Der Parallelverkehr wäre in der Tat kein großes Problem. Aber: Ich sehe eine abnehmende Bedeutung der Verbindung. Sie wird nicht unwichtig, aber gegenüber oben genannter Tangentialverbindung halte ich sie für unwichtiger. Gründe:
- Direktverbindung Olv. Platz - Opernhaus wird zukünftig von Linie "2" (hab sie einfach mal nach dem Konzept der MVB benannt, wie die Linie heißt ist im Endeffekt ja auch egal) erbracht
- die Wohngebiete um Motzstr./Gagernstr. etc. liegen in fußläufiger Entfernung der Hst. Linie 8 (500m-Radius nimmt man bei attraktiven Verkehrsmitteln an - ist man hier deutlich drunter)
- Verbindungen Stadtfeld - Nord würden wiederrum mehr von einer Tangentialverbindung wie oben beschrieben profitieren (ist schneller), das gilt auch für das Wohnheim an der Albert-Vater-Str. (Schülerverkehr - und Schulen gibts da in Nord noch einige)
Kurzum: Hat man nur Geld für einen Bus würde ich via Neustädter Feld fahren.
Nachteile gibts natürlich auch:
- man braucht ne anderen Erschließung um St. Petri / Wissenschaftshafen (grade letzteres wird aber m. E. kaum genutzt)
- Verlängerung Fahrzeit von west. A.-Vater-Str. bis Opernhaus (nur - wieviele betrifft das im Vergleich zu oben?)
Ich würde vmtl. soweit gehen, zu prüfen ob man wenn man zusätzliche Gelder hat die nicht lieber wo anders hin steckt (wobei ich mich jetzt schon stark aus dem Fenster lehnen, ohne genaue Fahrgastzahlen und deren Fahrziele zu kennen).
Gibt es denn für das Gebiet zwischen B1 und Neustädter Feld irgendwelche Ideen zur Entwicklung? Soviel Platz für neue Gebäude scheint es da nicht zu geben (ich kenne die Gegend nicht so genau, habe das aus Google Maps geschlossen).
Direkt nördlich von der B1 ist Gemeinbedarfsfläche, da wo auch noch am ehesten diverse Gebäude stehen. Das kann man dann bei Bedarf entsprechend spezifizieren. Die nördlichere Hälfte ist vorallem Gartengebiet und etwas weiter westlich Wohngebiet (Eigenheime), das ist wohl erstmal fixiert. Wobei man beim Gartengebiet abwarten kann, wie attraktiv die bleiben. Siehe auch:
http://flaechennutzungsplan.magdeburg.de/